Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition)
Asukaji zusah und seinen Pimmel streichelte, während du deinen Samen in mich ergossen hast, um mich zu schwängern. Und vierzig Wochen später habt ihr zwei mir meinen neugeborenen Sohn aus den Armen gerissen.«
»Ich werde mit dir noch mehr Kinder zeugen«, sagte Asome. »Söhne, Töchter …« Jardir sah, dass er verzweifelt versuchte zu verstehen, worum es Ashia ging, wenn auch nur, um ihr Einhalt zu gebieten und sein Gesicht zu wahren.
»Nein«, lehnte Ashia ab. »Ich bin nicht nur ein Schoß, der deine Kinder austrägt, weil Asukaji das nicht kann! Du und dein Kissenfreund habt den Sohn bekommen, den ihr wolltet. Und jetzt will ich selbst über mein Leben bestimmen.«
In diesem Moment flammte Asomes Aura rot auf, und Jardir sah, dass Ashia genau wusste, dass ihr Gemahl sie gleich schlagen würde – sie provozierte ihn sogar noch. Sie hatte bereits ihre Gegenwehr geplant.
»Asome!«, donnerte Jardir. »Zu mir!« Das Paar drehte sich zu ihm um, und die Spannung löste sich. Asome entfernte sich von seiner Gemahlin, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen.
»Vater!«, schrie er. »Du kannst nicht dulden, dass dieser Wahnsinn weitergeht!«
»Dem stimme ich zu«, sagte Ashan, der mit Asukaji am Fuß des Podestes stand. Seine Aura zeigte deutlich, dass er von Jardir erwartete, er möge aus Zuneigung und Loyalität seine törichte Tochter nicht dazu verdammen, ein Leben als Sharum zu führen.
»Ich gab mein Wort, Ashan«, sagte Jardir. »Ich kann meinen Eid nicht brechen.«
»Der Erlöser hat recht – wenn er einen Eid geschworen hat, muss er sich daran halten«, pflichtete Aleverak ihm bei. Alle sahen ihn verdutzt an und konnten nicht glauben, dass der konservative Damaji diesen unerhörten Vorgang billigen würde.
Jardir hätte es niemals zugegeben, aber er liebte Damaji Aleverak. Er stimmte nicht immer mit ihm überein, aber sein Ehrgefühl war größer als das jedes anderen Mannes, den er kannte. Sogar nachdem Jardir Aleverak den Arm abgerissen hatte, fürchtete der greise Geistliche ihn kein bisschen. Man konnte sich darauf verlassen, dass Aleverak Jardir bei jeder Gelegenheit widersprach und sämtliche seiner Entschlüsse in Frage stellte.
Allerdings bevor sie getroffen waren. Später befolgte Aleverak die Befehle des Shar’Dama Ka , ganz gleich, für wie unvernünftig er sie hielt, und er hätte jeden getötet, der es wagte, sich zu widersetzen. Jardir betrachtete seine Aura, und was er dabei empfand, glich den Gefühlen, die ein Vater für seinen Sohn hegt. Auf dem Weg zum Schädelthron hatte sich der Damaji als sein größter Gegner entpuppt, doch nun war er vielleicht der einzige Mann auf der Welt, dem er bedingungslos vertrauen konnte.
Ashan schien etwas erwidern zu wollen, aber mit einer Handbewegung brachte Aleverak ihn zum schweigen. Er sah Jardir an, und seine Aura kühlte sich ab. »Wenn der Erlöser es für richtig hält, einigen Frauen zu erlauben, Sharum zu werden, möge es so sein. Aber dein Beschluss hebt nicht die Pflichten einer Tochter und einer Gemahlin auf, wie sie im Evejah gefordert werden. Denn hat nicht Kaji selbst verlangt, dass sie gehorsam sein sollen?«
Bei der Vorstellung schlich sich Belustigung in Ineveras Aura. Everam wusste, dass sie alles andere als gehorsam war. Jardir prustete durch die Nase und bereute es sofort, als er sah, wie das Geräusch den stolzen Aleverak beleidigte.
»Weise Worte, Damaji «, sagte er schnell und entspannte sich, denn die Aura des Mannes ließ erkennen, dass er beschwichtigt war. »Es ist wahr, dass ich meine Worte beugen kann, wenn es meinem Wunsch entspricht.«
»Dann beuge sie!«, rief jemand von der anderen Seite des Raums.
Jardir blickte hoch, als Hasik verspätet meldete: »Die Heilige Mutter!«
Kajivah, immer noch in ihren schwarzen Schlafgewändern, stürmte in den Saal, im Schlepptau seine Schwestern Imisandre und Hoshwah; ihre drei Auren verschmolzen zu einer einzigen, die vor Wut loderte. Neben ihm wurde Ineveras Aura kalt vor Furcht, und all ihre Selbstgefälligkeit verflog.
Interessant, dachte er. Sein Blick huschte zu seiner Gemahlin und er sah die durch Emotionen geschaffenen Bahnen, die sie mit Kajivah verbanden. Sie glaubt, meine Mutter könnte mich umstimmen, selbst wenn meine Ratgeber es vergeblich versuchen.
Als Jardir den Blick wieder auf Kajivah richtete, konnte er nicht leugnen, dass seine Frau sich zu Recht Sorgen machte. Während der letzten Jahre hatte seine Mutter sich gelegentlich über ihn
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