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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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dellianische Volk Monster nannte. Es war ihre ungewöhnliche Färbung, an der sie als Monster zu erkennen waren, denn in allen anderen körperlichen Einzelheiten glichen sie normalen dellianischen Tieren. Sie hatten die Gestalt dellianischer Pferde, dellianischer Schildkröten, Berglöwen, Greifvögel, Libellen, Bären; aber ihre Farbpalette umfasste Fuchsia, Türkis, Bronze, schillerndes Grün. Ein grau geschecktes Pferd in den Dells war ein Pferd. Ein Pferd, so orange wie der Sonnenuntergang, war ein Monster.
    Larch verstand diese Monster nicht. Die Mausmonster, die Fliegen-, Eichhörnchen-, Fisch- und Spatzenmonster waren harmlos; aber die größeren Monster, die menschenfressenden Monster, waren furchtbar gefährlich, viel gefährlicher als ihre tierischen Pendants. Sie hatten es auf Menschenfleisch abgesehen und nach dem Fleisch anderer Monster waren sie geradezu verrückt. Nach Immikers Fleisch schienen sie ebenfalls verrückt zu sein, und sobald Immiker groß genug war, einen Bogen zu spannen, lernte er zu schießen. Larch war sich nicht sicher, wer es ihm beigebracht hatte. Immiker schien immer irgendjemanden bei sich zu haben, einen Mann oder Jungen, der ihn beschützte und ihm bei diesem und jenem half. Nie dieselbe Person. Sie verschwanden immer, sobald Larch ihre Namen gelernt hatte, und ihr Platz wurde von jemand Neuem eingenommen.
    Larch wusste noch nicht einmal genau, wo die Leute herkamen. Immiker und er lebten erst in einem kleinen Haus und später in einem größeren und dann in einem noch größeren auf einer felsigen Lichtung am Rand einer Stadt, und einige von Immikers Leuten kamen aus der Stadt. Aber andere schienen aus Spalten in den Bergen und der Erde zu kommen. Diese eigenartigen, bleichen unterirdischen Leute brachten Larch Medikamente. Sie heilten seine Schulter.
    Er hatte gehört, dass es ein oder zwei Monster in Menschengestalt mit leuchtend bunten Haaren in den Dells gab, aber er bekam sie nie zu Gesicht. Das war auch besser so, denn Larch konnte sich nie merken, ob die menschlichen Monster gutartig waren oder nicht, und gegen Monster im Allgemeinen war er machtlos. Sie waren zu schön. Ihre Schönheit war so überwältigend, dass Larchs Verstand ganz leer wurde und sein Körper erstarrte, wann immer er einem gegenüberstand, so dass Immiker und seine Freunde ihn verteidigen mussten.
    Â»Das ist ihre Taktik, Vater«, erklärte Immiker ihm immer wieder. »Es ist Teil ihrer Macht als Monster. Sie lähmen dich mit ihrer Schönheit und dann überwältigen sie deinen Verstand und machen dich dumm. Du musst lernen, deinen Verstand vor ihnen zu schützen, so wie ich.«
    Immiker hatte zweifellos Recht, aber Larch verstand immer noch nicht. »Was für eine schreckliche Vorstellung«, sagte er. »Ein Wesen, das die Kontrolle über deinen Verstand übernehmen kann.«
    Immiker brach in fröhliches Gelächter aus und umarmte seinen Vater. Und Larch verstand immer noch nicht; aber Immikers Zuneigungsbeweise waren selten und sie überwältigten Larch immer mit stummer Freude, die das Unbehagen seiner Verwirrung betäubte.
    In seinen seltenen Momenten geistiger Klarheit war Larch sicher, dass er selbst mit Immikers Heranwachsen immer dümmer und vergesslicher geworden war. Immiker erklärte ihm immer wieder die instabile politische Lage dieses Landes, die militärischen Fraktionen, in die es zerfallen war, den Schwarzmarkt, der in den unterirdischen Gängen blühte, die es durchzogen. Zwei dellianische Lords, Lord Mydogg im Norden und Lord Gentian im Süden, versuchten ihre eigenen Reiche in die Landschaft zu meißeln und dem dellianischen König seine Macht zu entreißen. Weit entfernt im Norden gab es eine weitere Nation aus Seen und Berggipfeln mit Namen Pikkia.
    Larch konnte das alles in seinem Kopf nicht auseinanderhalten. Er wusste nur, dass es hier keine Beschenkten gab. Niemand würde ihm seinen Sohn mit den verschiedenfarbigen Augen wegnehmen.
    Verschiedenfarbige Augen. Immiker war ein Beschenkter. Larch dachte manchmal darüber nach, wenn sein Verstand klar genug zum Denken war. Er fragte sich, wann die Gabe seines Sohnes in Erscheinung treten würde.
    In seinen klarsten Momenten, die er nur hatte, wenn Immiker ihn eine Weile allein ließ, fragte sich Larch, ob sie das nicht schon getan hatte.
    Immiker hatte Hobbys. Er spielte gern mit kleinen Monstern. Er band

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