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Die Flammenfrau

Die Flammenfrau

Titel: Die Flammenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Held
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muß doch einen Weg geben, dir zu helfen. Ich suche die Heilerin.« Er vergrub sein Gesicht in ihren feuchten Locken, um seine Tränen zu verbergen.
    Luovana drückte seine Hand. »Antana kann mir nicht mehr helfen, selbst wenn du sie finden würdest.«
    Bruno fühlte, daß sie die Kräfte verließen. Er umarmte sie, wiegte sie wie ein Kind und weinte. Langsam verlosch im Kamin die letzte Glut.
     

     
    Antana hielt den schlafenden Knaben in Decken gehüllt auf ihrem Arm und schaute von dem Felsenvorsprung nahe dem Höhleneingang hinunter auf die Flammenburg. Der kalte Wind vertrieb ihr die Müdigkeit aus den Gliedern und erinnerte sie daran, daß sie noch lebte. Wie taub hatte sich ihr Körper nach den Anstrengungen der vergangenen Nacht gefühlt, als wäre jedes Leben aus ihrem Leib gewichen. Es war die zweite Nacht, die sie damit zubrachte, einem Kind auf die Welt zu helfen. Sie betrachtete das winzige Gesichtchen in ihrem Arm. Der Kleine sah seinem Vater ähnlich, die tiefdunklen Augen ließen sich schon jetzt erkennen.
    Unten in der Burg waren alle Lichter verloschen. Das konnte nur bedeuten, daß die Hüterin des Feuers nicht mehr lebte, dachte Antana und schaute wieder auf das Kind. Der Kleine machte sanfte Saugbewegungen. Antana lächelte.
    Seltsam, es kümmerte sie nicht, daß Luovana tot war. Zu weit war diese andere Welt von ihr fortgeglitten, wie Schnee, der im Frühling taut und im Nichts verschwindet.
    Der Junge hatte Hunger und brauchte etwas zu essen. Das Leben ging schließlich auch nach dem Tod der Hüterin seinen Gang. Hinter ihr bewegte sich die Decke. Pyros trat zu ihr hinaus.
    »Wie geht es meinem Sohn?« Er legte von hinten einen Arm um ihre Taille und küßte zart ihren Nacken.
    »Dein Sohn ist hungrig«, sagte Antana. »Aber ansonsten geht es ihm prächtig.«
    »Ich habe ihm den Namen Raban gegeben«, sagte Pyros, während er aufmerksam über Antanas Schultern hinweg in das Kindergesicht schaute. »Er wird ein schöner Magier werden, in dem sich meine Kräfte und die meines Vaters vereinigen.« Er hielt inne.
    »Verzeih, unseres Vaters«, verbesserte er sich und blickte dann hinunter auf die Burg. »Das Feuer ist erloschen.«
    »Freut es dich?« Antana wandte sich zu dem Magier um.
    »Worüber soll ich mich freuen? Darüber, daß Luovana tot ist?« Er zuckte mit den Achseln.
    »Daß deine Göttin gesiegt hat.«
    Er streichelte ihre Hüften. »Es war nicht die Göttin, die gesiegt hat. Du, Antana, hättest Luovana gestern retten können, aber du hast dich statt dessen in die Macht verliebt. So etwas geschieht gelegentlich.« Er küßte wieder ihren Nacken. »Dafür kann die Göttin nichts.«
    »In die Macht? Ich dachte in dich«, sagte Antana und schaute wieder hinunter auf die Burg. Die starken Mauern wirkten schwer und dunkel, die Wärme und das Licht waren verschwunden. Pyros gab ihr die Schuld an Luovanas Tod, aber es kümmerte sie nicht. Das alles war wirklich sehr weit fort.
    »Wie geht es Lursa?« fragte sie.
    »Du wolltest, daß sie überlebt. Ich habe ihr soviel Kraft gegeben, wie mir möglich war, also wird sie es schaffen.«
    Antana wiegte den Knaben in ihren Armen und lächelte wieder. Es war ein schönes Gefühl, dieses warme Bündel zu halten. Eine Weile hing sie ihren Träumen nach, schaute abwechselnd auf die dunkle Burg und auf den heller werdenden Himmel über dem Gipfeln der Berge, bis Pyros ihre Schulter berührte.
    »Meine Zeit ist um, Schwester«, sagte er. »Ich spüre schon, daß die Wirkung des Zaubers nachläßt.« Seine Augen hatten immer noch den seidigwarmen Glanz. »Lursa ist zu schwach, um meinen Sohn zu nähren. Du wirst für Raban sorgen, bis es ihr besser geht!«
    Die Heilerin sah auf den Knaben und nickte. Sie würde mit Pyros gehen oder bleiben. Was immer er für richtig hielt, würde sie tun. Sie würde auch sein Kind aufziehen oder es töten. Sie war willenlos, seit sie ihm gehörte.
    »Er braucht Blut«, sagte Pyros, »damit er stark wird. Wenn er jetzt dein Blut trinkt, so bekommt er das doppelte Erbe seines Großvaters.«
    Antana schaute auf. Die dunklen Augen brannten in ihren, und sie ließ es zu. Sie nickte und gab dem Magier das Kind. Mit ruhigen Händen öffnete sie geschickt ihr Gewand und entblößte ihre linke Brust. Der Magier bückte sich ein wenig nach vorn und küßte die empfindliche Spitze, die sich ihm rosig entgegenstreckte. Er spielte mit der Zunge daran, bis warme Wellen durch ihren Körper fluteten. Immer schneller kreiste die Zunge

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