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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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führen. Ich wußte, wohin ich gebracht wurde. Ich wußte, welchen Auftrag diese Männer hatten. Und ich wußte, was ich tun würde.

17
     
     
    Als wir das Ende des Barackenblocks erreichten und dem gewundenen Weg zur Villa des Kov folgten, hörte ich den schrillen Schrei eines Nachtstraerlkers – ein Tier, das bei Dunkelheit Insekten jagt, während sich der Tagstraerlker ausschließlich von Spinnen ernährt. Der schwarze Sack über meinem Kopf roch nach Cypre – ein betäubender Duft. Der Lieblingsgeruch Esmes, der Kovneva von Apulad.
    Ich stolperte absichtlich über eine Stufe, um meinen Bewachern anzuzeigen, daß ich hilflos war und keine Ahnung hatte, wohin ich gebracht wurde. Gleichzeitig verfolgte ich unseren Weg. Die lange Treppe zur Villa hinauf, am Wachhaus vorbei, seitlich um das Gebäude herum, wo der Nachtwind im gelben Mushk rauschte und ich den angenehmen Duft der Pflanze wahrnahm. Nun wurde ich grob durch eine schmale Tür geschoben. Dann ging es eine lange, mit Teppichen ausgelegte Treppe hinauf. Schließlich mußte ich vor einem Durchgang warten. Leises Mädchenlachen erklang, eine Tür schloß sich, Kleidung raschelte, die grobe Hand an meinem Arm verschwand, und kleinere, weichere Finger zogen mich weiter. Die Tür knallte hinter mir zu – ein harter Laut in einem bestimmt sehr fraulich eingerichteten Salon. Neben mir vernahm ich den rauhen Atem eines Mannes und das leise Knirschen seiner Lederrüstung – offenbar ein Wächter an der Tür.
    Irgend etwas Schlimmes lauerte in diesem Zimmer. Ein normaler Mensch hätte jetzt vielleicht Angst empfunden, doch ich bebte nicht. Ich muß allerdings zugeben, daß ich mich fragte, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn ich mich gewehrt hätte. Ich hatte mir diesen Besuch ganz einfach vorgestellt, als eine Möglichkeit, meine Pläne zu fördern. Jetzt kamen mir Zweifel. Vielleicht hätte ich Hikdar Covell niederschlagen und seinen Thraxter an mich nehmen sollen, um mich freizukämpfen. Wieder einmal hatte ich es besonders schlau anstellen wollen.
    Das Mädchen, das mich mit sich gezogen hatte, blieb stehen. Ich hörte ein leises metallisches Klappern. Ich hatte keine Vorstellung, was das war ...
    Ein Lachen ertönte. Im nächsten Augenblick zog eine Hand den schwarzen Sack von meinem Kopf, und ich mußte die Augen schließen, um von dem grellen Glanz der Samphronöllampen nicht geblendet zu werden.
    »Ein großer haariger Graint!« sagte die Stimme der Kovneva. »Ja, Merle, die Zähmung dieses Burschen wird mir Spaß machen!«
    »Jawohl, Mylady«, erwiderte eine junge Stimme, die zwar hell, doch auch matt und verzweifelt klang.
    Ein Klatschen ertönte, gefolgt von einem unterdrückten Aufschrei. Ich öffnete die Augen.
    Das mußte ich ihr lassen, dieser Esme, Kovneva von Apulad; sie hatte ihren Privatsalon so raffiniert und luxuriös auszustatten versucht, wie sie sich wohl die Räume der Herrscherin im fernen Ruathytu vorstellte. Sie war eine Kovneva und damit eine große Dame; doch ihr Mann hatte vom Herrscher den Auftrag bekommen, die Vollerproduktion in Sambukir zu beaufsichtigen, was für Esme eine Verbannung in die Provinz bedeutete. Wenn ich überhaupt Sympathien für diese Frau empfand, so war es damit ein für allemal vorbei, als ich ihre Dienerin, ein junges Apim-Mädchen, erblickte, das sich die gerötete Wange rieb. Tränen standen in ihren Augen, ihre Brust bewegte sich heftig unter dem dünnen Seidenfetzen, den die Sklavin als einziges Kleidungsstück tragen durfte.
    »Steh da nicht wie ein Fambly herum, Chaadur! Setz dich auf das Kissen und trink Wein!«
    Ich gehorchte. Der Raum war mit gefältelten Seidenbahnen verziert, und die kostbaren Tapeten zeigten Szenen aus den amourösen Legenden Kregens. Einige Geschichten erkannte ich wieder; andere Episoden waren mir damals noch nicht bekannt. Auf Balassholztischen standen Samphronöllampen. Vergoldete Stühle reihten sich an den Wänden. Das Sofa, auf dem Esme ruhte, besaß sechs Füße, die nach dem Vorbild von Zhantilklauen gestaltet waren. Auf den ersten Blick schienen sie mir aus solidem Gold zu bestehen, doch dann fiel mir eine abgeplatzte Stelle auf, an der das Sturmholz sichtbar wurde. Das war nun wirklich provinziell ...
    Eine weitere Sklavin, ein farbiges Mädchen, das vermutlich aus Xuntal stammte, schwenkte einen exotischen Fächer aus den Federn eines Pfeifer-Faerlings. Wenn es Fenster gab, so waren sie geschlossen und verriegelt. Auf dem Boden lagen Teppiche, die allerdings nicht

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