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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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gewillt, diese Wesen zu schonen und statt dessen zu fliehen! Ich wußte inzwischen, worauf es im Leben an erster Stelle ankam! Delia hätte wenig Freude an einem toten Mann gefunden, der auf einer entlegenen Insel des Nebelmeeres verweste ...
    Doch die Aragorn stellten sich nicht ungeschickt an. Kettenglieder sirrten durch die Luft, legten sich mir um Arme und Beine, ließen mich krachend zu Boden schlagen. Nachdem sich bloße Fesseln als unzureichend erwiesen hatten, versah man mich nun verschwenderisch mit Ketten. Ich stemmte mich gegen ihren Zug. Es mochte lange dauern, bis ich das schwächste Glied sprengen konnte – wenn es überhaupt zu schaffen war.
    Später wurde ich mit den anderen zwischen den Bäumen hindurchgestoßen. Der Aragorn, den ich mißhandelt hatte, machte sich einen Spaß daraus, mich mit seinem Stux anzutreiben. Ich rasselte drohend mit den Ketten, doch er lachte nur böse und schlug erneut zu.
    »Reterhan, laß ihn zufrieden, du Onker!« Der Anführer der Aragorn eilte herbei, und der Zorn verwandelte sein Gesicht in eine häßliche Teufelsfratze.
    »Er hat mich angegriffen, Notor!«
    »Wenn er verkauft ist, wenn wir Gold-Deldys für ihn bekommen haben, kannst du deinen Rachedurst stillen! Aber bis dahin, beim Dreifachen Schwanz von Targ dem Unberührbaren, wirst du um die Ware besorgt sein wie um deinen eigenen Schwanz!«
    »Ich gehorche, Notor.« Reterhan zog den Kopf ein.
    Wir marschierten durch einen Wald, und ich vermutete, daß wir ein anderes Inseldorf zum Ziel hatten, wo weitere Sklaven zu unserer Gruppe stoßen sollten. Das Gewicht der Ketten machte mir zu schaffen; langsam kam ich wieder zu mir, und allmählich hörten auch die Schmerzen im Unterleib wieder auf.
    »Du hast mutig gehandelt, Horter Prescot.«
    Der junge Lamnia unterschied sich durch nichts von den anderen – gelbes Fell, schlanke Figur, schüchtern aussehend. Ich konnte mir kaum vorstellen, daß er den Wurfspieß weiter schleuderte als die meisten jungen Leute aus Podia.
    »Die Aragorn«, sagte ich wutschnaubend. »Man sollte gründlich unter ihnen aufräumen!«
    »Aye, Horter Prescot. Doch wir Leute aus Podia sind nicht für diese große Aufgabe bestimmt. Unsere Zahl ist gering, und wir sind zu schwach.«
    Der junge Mann nannte seinen Namen: Fanal. Während wir weiterwanderten, redete er leise auf mich ein, und ich antwortete mit einem gelegentlichen Knurren oder einer Frage. Durch ihn erhielt ich einen Einblick in die verwirrende Politik im Nebelmeer. Ich erfuhr von der Schreckensherrschaft der Aragorn von Sorah auf den Inseln.
    Sie gehörten einer Diff-Rasse an, die Kataki genannt wurde, und waren besonders stolz auf ihren Schwanz. Das überraschte mich nicht mehr angesichts der Tatsache, daß ihre Helme sehr enganliegend waren und keinerlei Schmuck aufwiesen. So vermochten die Kämpfer den Schwanz frei über Schultern und Kopf zu bewegen und damit tödliche Schläge auszuteilen. Ein Aragorn mochte im Kampf ein interessanter Gegner sein. Ich wunderte mich, daß ich keine Angehörigen dieser Rasse im Jikhorkdun von Huringa gesehen hatte; doch Fanal erklärte mir, daß die Aragorn sich bei Gefangennahme töteten, um nicht in die Sklaverei zu geraten. Auf diese Weise entgingen sie dem Schicksal, in den Arenen Hyrklanas oder Hamals kämpfen zu müssen.
    Die Katakis galten auf den meisten Inseln als Eroberer. Die Canops, von denen schon in anderem Zusammenhang die Rede war, hatten sich zu einer Nation von Kriegern entwickelt, um diesen Wesen zu widerstehen. Mit dieser Erkenntnis veränderte sich meine Meinung über die Canops von neuem; zugleich verstand ich die Lamnias von Podia in ihrer ängstlichen Art ein wenig besser. Sie kamen nicht darum herum, den Katakis von Sorah als Sklavenlieferanten zu dienen, und hatten sich eine Art Modus Vivendi mit ihnen zurechtgelegt. In typischer lamnischer Schlauheit hatten sie vereinbart, in gewissen Abständen eine bestimmte Anzahl von Sklaven zur Verfügung zu stellen.
    Bei den Spielen, die ich beobachtet hatte, wurden die stärksten und besten Jünglinge und die schönsten und anmutigsten Mädchen ermittelt. Und nach dem Fest – ich muß gestehen, daß ich fast gelächelt hätte – schickten die Lamnias die weniger qualifizierten jungen Leute in die Sklaverei: die lahmarschigeren jungen Männer, die weniger hübschen Frauen. Die Sieger dagegen, die besten Athleten, die schönsten Mädchen, wurden gut versteckt. Dieses System war ebenso einfach wie effektiv, daß ich mich

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