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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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in den Staub, in dem die Füße der Lamnias sich vor kurzem noch bewegt hatten. Ich sah die widerlichen Gesichter. Dichtes schwarzes Haar, eingefettet, künstlich gekräuselt, rahmte die verkniffenen Züge. Diese Wesen waren keine Apim. Sie gehörten einer Rasse von Diffs an, wie ich sie noch nicht kannte. Es waren Tiermenschen oder Menschentiere von solcher Schrecklichkeit, daß mir unwillkürlich der Gedanke kam, ein Chulik würde es sich zweimal überlegen, ehe er einen dieser Burschen zum Kampf herausforderte.
    Ihre Stirn war breit und fliehend, lag über breiten Nüstern und einem klaffenden Mund, dessen spitze Zähne von einem erwartungsvollen Grinsen entblößt wurden. Die Augen standen weit auseinander und schimmerten kalt. Die Halblinge trugen Panzer, schuppige Rüstungen, die keine Besonderheit aufwiesen. Die Helme saßen enganliegend auf den Köpfen; ich dachte zuerst, daß sie aus Messing bestünden, sollte aber später feststellen, daß sie aus Eisen geschmiedet waren, das man vergoldet hatte. Sie trugen die Waffen eines havilfarischen Kämpfers – Thraxter, Stux und Schild.
    Abgesehen von der Bösartigkeit ihrer Gesichter hätten diese Wesen mich nicht weiter interessiert – außer daß ich ein allgemeines Interesse an den Myriaden von kregischen Rassen und Spezies hatte –, wenn sie nicht Schwänze besessen hätten.
    Ich erkannte sofort, daß es sich hier wahrscheinlich um die gefährlichste Waffe der Wesen handelte. Die Schwänze waren lang und peitschenförmig und wurden arrogant getragen; sie lagen gekrümmt über der rechten Schulter, und die Schwanzspitze endete in einer rasiermesserscharfen Klinge. Das Licht der Zwillingssonne spiegelte sich auf den gezackten Schneiden, die sich schräg über den gereckten Schwänzen erstreckten und wie ein Reif von Diamanten schimmerten.
    Für menschliche Augen ist das Gesicht eines Diff etwas absolut Fremdartiges. Manche Diffs sehen schön aus, andere häßlich oder unförmig, wiederum andere kommen uns unscheinbar vor. Es ist jedenfalls ungemein schwierig, den Ausdruck auf dem Gesicht eines Nicht-Apim – eines Wesens, das nicht zur Familie der Humanoiden gehört – mit absoluter Gewißheit zu deuten. In jenen Sekunden kamen mir die selbstsicheren Gesichter wie Signale des Bösen vor – und obwohl sich diese Interpretation zu meinem Bedauern als richtig herausstellte, fällte ich mein Urteil doch so schnell und instinktiv, daß ich mich sofort zur Ruhe zwang und mich mit dem Gedanken beruhigte, daß das, was das Gesicht der Fremden zeigte, unmöglich identisch sein konnte mit der Ausdrucksskala eines Erdenmenschen.
    Unter dem schuppigen Panzer trug jeder Mann einen hellroten Rock. Ich riß die Augen auf. Vermutlich beeinflußte mich auch dieser Umstand, Onker der ich war! Die Diffs trugen meine alte Farbe, die mir in vergangener Zeit sehr ans Herz gewachsen war.
    Die Burschen kamen mit gleichmäßigen Schritten näher, und ich erkannte, daß sie eine keilförmige Formation beibehielten. Der Anführer, eine massige, breitschultrige Gestalt, trug als Schmuck zahlreiche Federn und Seidenschärpen. Er blieb vor der Veranda stehen und hob den Blick. Wieder mußte ich mich beherrschen, mußte ich mich zur Ruhe zwingen. War es nicht mein Bestreben, ein gelassener, friedfertiger Mensch zu werden?
    »Alles bereit, Rorpal?«
    »Es ist alles bereit, Notor.«
    »Dann hol sie her, du Rast, sonst stoße ich dir meinen Stux in den Bauch!«
    Bei diesen Worten richtete ich mich auf, begriff ich doch ein wenig von der Gedankenwelt, die hinter solcher Arroganz stand. Als ich den Kopf hob, verspürte ich den Anflug eines Schwindelgefühls, als habe sich mein Gehirn im Schädel bewegt.
    Und da begriff ich, wie gut mich die Lamnias verstanden hatten, wie schlau sie mich hereingelegt hatten. Ich begriff, was hier vor sich gegangen war. Rorpal von Podia brauchte sich gar nicht mehr bedauernd zu mir zu neigen, während ich zu taumeln begann und mich am Holzgeländer festhielt und schließlich starr zu Boden sank. Trotzdem hörte ich ihn sagen: »Es tut uns wirklich leid, Horter Prescot. Doch wir stehen in der Gewalt von Teufeln. Wir müssen fünfzig von unseren Jünglingen und Mädchen ausliefern. Dabei werden dich die Aragorn gern an Stelle von Polosi akzeptieren – Polosi, Sohn Malas und Bruder Paesis, die dich fand und somit Anspruch auf dich hat.«
    Rorpal, der eigentlich ein gütiger Lamnia war, richtete sich auf. »Dieser Apim hier ist ein großer und tapferer Krieger!«

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