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Die Flusswelt Der Zeit

Die Flusswelt Der Zeit

Titel: Die Flusswelt Der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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neunzig Kilometern gleichkam. Vor ihnen hatte sich eine Zone befunden, deren Einwohner Ceylonesen des zehnten Jahrhunderts gewesen waren. Aber auch diese waren keine homogene Gruppe gewesen. Auf dem einhundertzwanzig Kilometer langen Uferstreifen hielt sich noch eine Minorität präkolumbianischer Mayas auf.
    »Dieser zeitliche Schmelztiegel«, hatte Frigate über die dermaßen verstreut lebenden Völker gesagt, »stellt das größte anthropologische und sozialwissenschaftliche Unternehmen dar, das je gestartet wurde.«
    Seine Feststellung traf zu, denn in der Tat hatte es den Anschein, als habe man alle je existierenden Völker der Erde hier zusammengebracht, damit sie etwas voneinander lernten. Und es gab tatsächlich einige Fälle, wo es sich anfangs ratlos gegenüberstehende Gruppen geschafft hatten, in einem relativ guten Einvernehmen zusammenzuleben. Natürlich gab es auch Fälle, wo man sich weiterhin die Köpfe einschlug und alles tat, um den Gegner auszurotten und seine Überlebenden zu versklaven.
    Eine Zeitlang war nach dem Erwachen die Anarchie die gebräuchlichste Herrschaftsform gewesen. Die Menschen hatten sich in kleinen Gruppen zusammengeschlossen, waren auf Entdeckungsreisen gegangen und deswegen beieinandergeblieben, um sich gegenseitig vor Außenstehenden zu schützen.
    Aber dann waren nach und nach die Führergestalten an die Macht zurückgedrängt, während sich in ihrem Dunstkreis die ersten willigen Untertanen versammelten, die ohne einen Führer nicht auszukommen glaubten.
    Viel öfter kam es allerdings vor, daß ausgeprägte Führernaturen dazu übergingen, sich ein ihnen genehmes Volk zu erwählen.
    Eines der politischen Systeme hatte man mit der Bezeichnung „Gralsklavenschaft“ versehen. In ihm gebot eine dominierende Gruppe über eine größere Anzahl schwächerer Gefangener, denen man gerade soviel Nahrung zubilligte, um zu verhindern, daß sie verhungerten, weil mit ihrem Tod auch die ihnen gehörenden Grale aufgehört hätten zu funktionieren. Aber alles andere – Zigaretten, Zigarren, Marihuana, Traumgummi, Alkohol und die gelegentlichen Leckerbissen – nahm man ihnen weg.
    Mindestens dreißigmal, wenn die sich einem am Ufer gelegenen Gralstein genähert hatte, war man mit solchen Sklavenkolonien aneinandergeraten. Jetzt war man vor diesen Leuten auf der Hut, und es kam des öfteren vor, daß an solche Landstriche anrainende Gruppen die Besatzung des Bootes vor einer Weiterreise warnten. Zwanzigmal hatten Sklavenhaltergruppen der vom Ufer aus Boote entgegengeschickt, und daß es Burton und seinen Leuten gelungen war, sie ausnahmslos abzuschütteln, war mehr als einmal ein reiner Glücksfall gewesen. Fünfmal hatten sie sich allerdings auch gezwungen gesehen, das Boot zu wenden und wieder flußabwärts zu segeln. Natürlich war die den Verfolgern auf diese Weise immer ohne Schwierigkeiten entkommen, zumal diese noch eine gewisse Scheu zeigten, die Grenzen ihrer eigenen Domäne zu überschreiten. In diesen Fällen hatte man stets die Nacht abwarten müssen, um sich an den Sklavenkolonien vorbeizuschmuggeln.
    Auch die Bewohner dieses Gebietes waren, nachdem sie herausgefunden hatten, daß das Auftauchen der Fremden nichts Böses bedeutete, äußerst zuvorkommend. Ein aus dem achtzehnten Jahrhundert stammender Moskowiter warnte Burton allerdings davor, weiterzureisen, da es auf der anderen Seite des Flusses mehrere Sklavenhaltergruppen gäbe. Allerdings wußte der Mann nichts Genaues; auch hier reichte das Gebirge bis an das Wasser heran und schnitt die Menschen von ihren Nachbarn ab. Es seien aber bereits mehrere Boote durch die Enge gefahren. Die meisten von ihnen seien niemals zurückgekehrt. Forscher, denen die Flucht aus diesen Gebieten gelungen wäre, hätten ausnahmslos von schrecklichen Zuständen berichtet, die auf der anderen Seite der Enge herrschten.
    Man belud daraufhin die mit Bambusschößlingen, getrocknetem Fisch und anderen Dingen, da man damit rechnete, über eine Zeitperiode von wenigstens vierzehn Tagen von jedem Gralstein abgeschnitten zu sein.
    Es würde noch eine halbe Stunde dauern, bis man in die Enge eindrang. Burton richtete seine Aufmerksamkeit auf den vor ihnen liegenden Wasserweg und schaute der Besatzung zu, die sich auf dem Vordeck verteilt hatte und irgendwelchen Beschäftigungen nachging. Manche lagen einfach nur faul in der Sonne und genossen die leichte Brise, die ihre Körper umschmeichelte.
    John de Greystock befestigte die dünnen Gräten eines

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