Die Foundation Trilogie
sich sichtlich unter der Jacke. Langsam drückte er die kleine Sonde nieder â¦
Es geschah geräuschlos. Devers entspannte sich und seufzte. In seiner Hand lag die schimmernde Kugel, und die Nachricht rollte sich heraus wie eine pergamentene Zunge. »Sie ist von Brodrig«, sagte er, und dann, mit Verachtung: »Das Medium ist dauerhaft. Die Nachricht einer Foundation-Kapsel wäre innerhalb einer Minute zu Gas oxidiert â¦Â«
Ducem Barr bedeutete ihm mit einem Wink zu schweigen. Schnell las er die Nachricht.
VON: AMMEL BRODRIG, SONDERBOTSCHAFTER SEINER KAISERLICHEN MAJESTÃT, GEHEIMER STAATSRAT UND PEER DES IMPERIUMS.
AN: BEL RIOSE, MILITÃRGOUVERNEUR VON SIWENNA, GENERAL DER KAISERLICHEN STREITKRÃFTE UND PEER DES IMPERIUMS
ICH GRÃSSE SIE.
PLANET NR. 1120 LEISTET KEINEN WIDERSTAND MEHR.
ANGRIFFSPLÃNE LAUFEN REIBUNGSLOS AB. DER FEIND WIRD SICHTLICH SCHWÃCHER, UND EINE ENDGÃLTIGE LÃSUNG IST IN KÃRZE ZU ERWARTEN.
Barr hob den Kopf von der beinahe mikroskopischen Schrift und rief erbittert: »Der Dummkopf! Dieser gottverlassene, verdammte Idiot! Soll das eine Nachricht sein?«
»Hä?«, machte Devers. Er fühlte sich irgendwie enttäuscht.
»Damit sagt er nichts«, knirschte Barr. »Unser speichelleckerischer Höfling spielt jetzt den General. In Rioses Abwesenheit ist er der Befehlshaber und spuckt zur Befriedigung seines schoflen Geistes pompöse Berichte über militärische
Angelegenheiten aus, mit denen er gar nichts zu tun hat. âºPlanet Soundso leistet keinen Widerstand mehr.â¹Â â âºAngriffspläne laufen ab.â¹Â â âºDer Feind wird schwächer.â¹ Dieser Pfau mit seinem Vakuum-Gehirn!«
»Nun warten Sie doch einen Augenblick! Vielleicht â¦Â«
»Werfen Sieâs weg!« Der alte Mann wandte sich voller Verdruss ab. »Galaxis weiÃ, ich hatte keine Nachricht von welterschütternder Wichtigkeit erwartet, aber in Kriegszeiten kann man doch mit Recht annehmen, dass auch ein Routine-Befehl, der sein Ziel nicht erreicht, die militärischen Bewegungen behindern und später zu Komplikationen führen wird. Darum habe ich die Kapsel eingesteckt. Und nun das da! Ich hätte sie besser dort gelassen. Riose hätte darauf eine Minute seiner Zeit verschwenden müssen, die er jetzt sinnvoller anwenden kann.«
Devers war aufgestanden. »Wollen Sie wohl still sein! Um Seldons willen â¦Â« Er hielt Barr den Streifen mit der Nachricht vor die Nase. »Lesen Sie das noch einmal. Was meint er mit: âºEine endgültige Lösung ist in Kürze zu erwartenâ¹?«
»Die Eroberung der Foundation. Na und?«
»Vielleicht meint er auch die Eroberung des Imperiums! Sie wissen, er glaubt , dass das die endgültige Lösung sein wird.«
»Und wenn er es glaubt?«
»Dann passen Sie mal auf!« Deversâ schiefes Lächeln verlor sich in seinem Bart. »Ich will es Ihnen zeigen.«
Der üppig mit Monogrammen verzierte Pergamentstreifen wurde in seinen Schlitz zurückgestopft. Mit einem Ping verschwand er, und die Kapsel war wieder eine glatte, vollkommene Kugel. Drinnen war das leise Schwirren von Kontrollen zu hören, die sich durch Zufallsbewegungen von ihren Plätzen lösten.
»Es gibt also keine bekannte Methode, diese Kapsel zu öffnen, ohne Rioses persönliche Kennzeichen zu wissen, nicht wahr?«
»Dem Imperium ist keine bekannt«, stimmte Barr zu.
»Dann ist die Information, die die Kapsel enthält, absolut authentisch und uns fremd.«
»In den Augen des Imperiums, ja.«
»Aber der Kaiser kann die Kapsel öffnen, oder? Die persönlichen Kennzeichen von hohen Offizieren werden doch sicher gespeichert sein. In der Foundation sind sie es.«
Barr nickte. »In der kaiserlichen Hauptstadt auch.«
»Wenn jetzt Sie, ein siwennischer Patrizier und Peer des Imperiums, diesem Cleon, diesem Kaiser erzählen, sein zahmer Lieblingspapagei und sein glänzendster General hätten sich zusammengetan, um ihn vom Thron zu kippen, und ihm die Kapsel als Beweis überreichen, was wird er sich unter Brodrigs âºendgültiger Lösungâ¹ vorstellen?«
Barr musste sich setzen. »Langsam, ich komme nicht mit.« Er strich sich über die eine magere Wange, dann fragte er: »Sie meinen das doch nicht im Ernst?«
»Doch!«, rief Devers. »Hören Sie, neun von den letzten zehn
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