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Die Foundation Trilogie

Die Foundation Trilogie

Titel: Die Foundation Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Jahrhunderte in der Zukunft liegen?«

    Â»Ich werde schon in einem halben Jahrzehnt nicht mehr am Leben sein«, erwiderte Seldon, »und doch ist es für mich ungeheuer wichtig. Nennen Sie es Idealismus. Nennen Sie es eine Identifizierung meiner Person mit dieser mystischen Verallgemeinerung, für die wir den Begriff ›Menschheit‹ benutzen.«
    Â»Ich habe nicht den Wunsch, mich um das Verstehen von Mystizismus zu bemühen. Können Sie mir sagen, warum ich mich nicht von Ihnen und einer unbequemen und unnötigen, fünf Jahrhunderte von uns entfernten Zukunft, die ich nicht mehr erleben werde, befreien soll, indem ich Sie heute Nacht hinrichten lasse?«
    Â»Vor einer Woche«, sagte Seldon unbeschwert, »hätten Sie das tun können, und es hätte vielleicht eine Wahrscheinlichkeit von eins zu zehn bestanden, dass Sie bis Jahresende am Leben bleiben. Heute beträgt diese Wahrscheinlichkeit kaum noch eins zu zehntausend.«
    Die Anwesenden stießen den Atem aus und rückten voller Unbehagen hin und her. Gaal spürte, wie die Härchen in seinem Nacken kribbelten. Chens Augenlider senkten sich ein bisschen.
    Â»Wieso?«, fragte er.
    Â»Der Fall Trantors«, erklärte Seldon, »kann durch keine vorstellbare Anstrengung aufgehalten werden. Man kann ihn jedoch beschleunigen. Die Geschichte meines abgebrochenen Prozesses wird sich in der Galaxis verbreiten. Eine Behinderung meiner Pläne, die Folgen der Katastrophe zu mildern, wird die Leute überzeugen, dass die Zukunft ihnen nichts mehr zu bieten hat. Schon jetzt denken sie mit Neid an das Leben ihrer Großväter. Sie werden erleben, dass es häufiger zu Revolutionen kommt und dass der Handel immer mehr stagniert. Die Galaxis wird von dem Gefühl durchdrungen werden, dass nur das zählt, was ein Mensch im Augenblick
für sich selbst ergattern kann. Ehrgeizige Männer werden nicht warten, und skrupellose Männer werden nicht zögern. Mit jeder ihrer Handlungen werden sie den Zerfall der Welten beschleunigen. Lassen Sie mich töten – und Trantor wird nicht in fünf Jahrhunderten, sondern in fünfzig Jahren fallen, und Sie, Sie selbst in einem einzigen Jahr.«
    Â»Das sind Worte, um Kinder zu schrecken«, gab Chen zurück. »Und doch ist Ihr Tod nicht die einzige Antwort, die uns zufriedenstellen kann.« Er hob seine schlanken Hände von den Papieren, auf denen sie geruht hatten, so dass nur noch zwei Finger das oberste Blatt leicht berührten. »Sagen Sie mir: Wird Ihre einzige Aktivität in der Vorbereitung dieser Enzyklopädie, von der Sie sprachen, bestehen?«
    Â»Ja.«
    Â»Und muss das auf Trantor sein?«
    Â»Trantor, mein Lord, besitzt die kaiserliche Bibliothek sowie die wissenschaftlichen Quellen der Universität von Trantor.«
    Â»Und doch, wenn Sie anderswo leben würden, sagen wir, auf einem Planeten, wo die Gedanken eines Gelehrten nicht von der Hast und den Ablenkungen einer Metropole gestört werden, wo Ihre Leute sich völlig und ausschließlich ihrer Arbeit widmen könnten – hätte das nicht Vorteile?«
    Â»Vielleicht kleine.«
    Â»Eine solche Welt ist für Sie ausgewählt worden. Doktor, Sie können mit Ihren Hunderttausend um sich arbeiten, wie es Ihnen beliebt. Die Galaxis wird wissen, dass Sie gegen den Zusammenbruch arbeiten. Die Leute werden sogar gesagt bekommen, dass Sie den Zusammenbruch verhindern werden.« Chen lächelte. »Da ich an so vieles nicht glaube, ist es nicht schwierig für mich, auch an den Zusammenbruch nicht zu glauben, und deshalb bin ich voll und ganz überzeugt, dass ich den Leuten die Wahrheit sagen werde. Und
Sie, Doktor, werden Trantor inzwischen nicht beunruhigen, und der Friede des Kaisers wird nicht gestört werden … Die Alternative ist Ihr Tod und der Tod so vieler Ihrer Gefolgsleute, wie es notwendig erscheint. Ihre vorhin geäußerten Drohungen sind für mich ohne Belang. Sie haben von diesem Augenblick an für eine Zeitspanne von fünf Minuten die Möglichkeit, zwischen dem Tod und dem Exil zu wählen.«
    Â»Welches ist die ausgewählte Welt, mein Lord?«, fragte Seldon.
    Â»Sie wird, glaube ich, Terminus genannt«, antwortete Chen. Spielerisch drehte er die Papiere auf seinem Schreibtisch mit den Fingerspitzen um, so dass sie Seldon die Vorderseite zukehrten. »Sie ist unbewohnt, aber durchaus bewohnbar und kann so

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