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Die Frau aus dem Jenseits!

Die Frau aus dem Jenseits!

Titel: Die Frau aus dem Jenseits! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sunny Munich
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dass sie gegen die Wand prallte. Der Kopf von Susanne dröhnte von dem Aufschlag.
    „Niemand kann mich mehr daran hindern, zu ihm zu gehen!“, rief Dagmar Böhm mit einer merkwürdig verzerrten Stimme.
    „Endlich ist der Tag gekommen!“
    Noch ehe sich Susanne von ihrem Schock und der unsanften Behandlung erholen konnte, hatte Dagmar ihre Handtasche an sich gerissen und war aus dem Haus gelaufen.
    „Dagi, warte! Um Himmels willen, warte doch!“, schrie Susanne, aber ihre Freundin hörte nichts mehr.
    Sie war in ein zufällig am Haus vorbei gekommenes Taxi gesprungen und hatte dem Fahrer mit eisiger Stimme eine Adresse in der Innenstadt genannt.
    Susanne schaute entgeistert hinter dem Taxi her.
    „Die ist verrückt geworden“, murmelte sie. „Mein Gott, der arme Fabian!“
    Noch ehe sie sich überlegen konnte, was sie jetzt unternehmen sollte, hörte sie drinnen im Haus den kleinen Marvin schreien. Sofort lief sie zurück und nahm das Kind auf den Arm.
    „Deine Mami kommt bald zurück, mein Schatz“, sagte sie beruhigend zu dem Kleinen.

8
    __________

    Emma Hansen war das, was mal allgemein als perfekte Sekretärin bezeichnete. Pünktlich wie ein Präzisionsuhrwerk, mit einem Gedächtnis wie eine Speicherplatte, sowie hervorragenden Computerkenntnissen.
    Außerdem machte sie den besten Kaffee, den man sich vorstellen konnte.
    Nicht zu ihren Vorzügen gehörte Schönheit, doch damit hatte sie sich mit ihren siebenundfünfzig Jahren
    schon abgefunden. Jedenfalls brauchte die Ehefrau von Aurelius nicht auf seine Sekretärin eifersüchtig zu sein, was sie ohnehin nicht gewesen wäre, da ihr der eigene Ehemann schon seit einigen Jahren gleichgültig geworden war.
    Auch darüber wusste Emma Hansen Bescheid, aber sie hielt den Mund, wie sie überhaupt die Diskretion in Person war. Als junges Mädchen hatte sie schon für den Vater von Aurelius gearbeitet. Sie gehörte sozusagen zur Erbmasse, die der Architekt von seinem Vater übernommen hatte. Kein Wunder, dass sie sich in allem auskannte und über alles informiert war, auch über die privatesten Dinge ihres Chefs.
    An diesem Vormittag war Emma alleine mit Aurelius von Bartenstein im Büro. Die anderen Mitarbeiter hatten auf irgendwelchen Baustellen zu tun oder machten krank. Vor fünf Minuten hatte der Chef um Kaffee gebeten, der jetzt fertig dampfend auf einem Tablett stand.
    Emma Hansen schickte sich an, das Tablett in Aurelius Büro zu tragen, als sich die Tür zum Vorraum öffnete.
    Eine junge Frau trat ein, etwa Anfang zwanzig.
    Sie hatte lange rote Haare, eine bleiche Haut, hervortretende Backenknochen und ein feingeschnittenes Gesicht. Am auffälligsten waren ihre hellblauen Augen. Groß und starr brannten sie in dem Gesicht, das nur aus Augen zu bestehen schien.
    „Ist er da?“ fragte die Fremde mit einer seltsam seelenlosen Stimme.
    „Verzeihung, wen suchen sie?“, erkundigte sich Emma Hansen, doch ihre Worte wurden immer leiser, bis sie kaum noch zu hören waren. Ihr Gesicht wurde blass, ihre Lippen begannen zu zittern. Sie schüttelte den Kopf, als könnte sie etwas nicht begreifen. Mit einem harten Ruck stellte sie das Tablett zurück auf den Tisch, dass die Kaffeetassen laut schepperten.
    „Ist er da?“, fragte die Fremde in dem gleichen, unpersönlichen Tonfall. Kein Lächeln! Kein Verziehen der Miene!
    „Aurelius, wer sonst?“
    Emma Hansen schluckte und bemühte sich krampfhaft um Haltung.
    „Herr von Bartenstein ist in seinem Büro“, würgte sie hervor. Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. „Wen darf ich melden?“
    „Ich muss ihn sofort sehen“, flüsterte die Fremde zischend. „Endlich, nach so langer Zeit! Ich muss ihn sofort sehen!“
    Schon schwebte Frau Hansens Hand über der Tastatur des Sprechgeräts, doch sie zog sie wieder zurück.
    „Moment“, keuchte sie, dann rannte sie los, als wäre der Teufel hinter ihr her.
    Aurelius von Bartenstein schaute erstaunt und erschrocken hoch, als die Tür seines Büros aufflog und mit einem lauten Krach gegen die Wand knallte. Er fuhr aus seinem Schreibtischstuhl hoch, als er das kalkweiße Gesicht seiner Sekretärin erblickte.
    „Um Himmels willen, Emma, was ist mit ihnen los? Ist etwas passiert?“, rief er besorgt.
    „Herr Bartenstein!“ Emma Hansen musste nach Luft ringen. „Herr Bartenstein, eine Dame...eine Dame möchte sie....sprechen! Aber...wie soll ich sagen....sie ist...es ist...“
    Sie brach verwirrt ab und trat zur Seite, als sie Schritte hinter sich

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