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Die Frau im gepunkteten Kleid

Die Frau im gepunkteten Kleid

Titel: Die Frau im gepunkteten Kleid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beryl Bainbridge
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aber wahrscheinlich hatte sie es peinlich gefunden, seine persönlichen Habseligkeiten wie Boxershorts und dergleichen in die Hand zu nehmen.
    Als ihm einfiel, dass sie sich nicht gewaschen hatte, bevor sie zu Bett ging – er hatte mit dem Kopf weit oberhalb der Bettdecke schlafen müssen –, ließ er die Badewanne einlaufen und versuchte sie wach zu rütteln. Auf ihre Reaktion war er nicht gefasst: Sie schlug nach ihm und kuschelte sich noch tiefer unter die Decke. Er musste an Dollie denken und ging aus dem Zimmer. Er aß den Toast, war aber zu aufgeregt,
um sich die üblichen Frühstückseier zu braten, und so machte er sich daran, das Gepäck im Campingbus zu verstauen. Die Reservedecken, Konservendosen und Benzinkanister packte er auf den Dachständer, dazu einen Lederkoffer voller Papiere. Während er kam und ging, lag Rose wie tot da, nur ihr pfeifender Atem war zu hören. Er kroch gerade auf allen vieren im Bus herum, als sein Nachbar Artie Brune den Kopf durch die Tür steckte.
    »Sie ist also gekommen«, sagte Artie mit boshaftem Blick.
    Harold nickte.
    »Und? Ist sie zu haben?«
    »Na klar«, antwortete er genießerisch und hätte ihm den Rücken zugekehrt, wenn ihm nicht eingefallen wäre, dass Brune später einen Grund haben könnte, sich an sein Verhalten zu erinnern.
    Artie klagte, seiner Mutter gehe es nicht besonders gut. »Sie ist im Krankenhaus«, sagte er.
    »Schlimm, schlimm«, murmelte Harold.
    Artie wusste nicht, wie krank sie war. Sie sei eine schlechte Mutter gewesen, aber wenn sie jetzt sterben würde, müsse er doch bei ihr bleiben, oder?
    Ja, schon, meinte Harold.
    »Wenn sie rumbumst, sagt sie immer, ich soll auf der Feuerleiter schlafen. Einmal sogar bei Schnee. Das ist doch nicht okay, oder?«
    »Nein«, sagte Harold. In Gedanken ging er durch, was er tun würde, sobald sie in Washington waren.
Rose sollte allein bei den Stanfords vorbeischauen. Er würde sich damit entschuldigen, dass er den Campingbus nicht unbeaufsichtigt lassen könne, nicht bei diesen Unruhen, und das stimmte ja schließlich.
    Als er nach einer Stunde in die Wohnung zurückkehrte, ertappte er Rose dabei, wie sie einen Pappkarton öffnete, den er auf den Tisch gestellt hatte. Er schubste sie beiseite, schnappte sich den Karton und lief aus dem Zimmer. Er stopfte ihn in einen vorbereiteten Kopfkissenbezug und verstaute ihn auf dem Dach unter den Armeedecken. Nachdem er die Plane festgezurrt hatte, ging er wieder hinein, um sich mit Rose zu versöhnen. Er rechnete damit, dass es ihr ziemlich peinlich war und sie womöglich weinte. Er sagte, es tue ihm leid, dass er so grob gewesen sei, und er meinte es ernst.
    »Nicht der Rede wert«, sagte sie, »ich hätte es wissen müssen. Die Neugier treibt den Vogel in die Schlinge.«
    Ihr Tonfall und ihr frecher Blick brachten ihn aus der Fassung, und er hörte sich selbst Gründe für sein Verhalten anführen. »Wenn wir abends kampieren«, sagte er, »könnte es Schlangen geben, auf jeden Fall aber giftige Insekten … ganz zu schweigen von Fliegen. Wir brauchen starke Insektenschutzmittel.«
    »Fliegen machen mir nichts aus«, sagte sie. »In meiner Kindheit hing immer ein klebriges Papier von der Glühbirne.«

    Nervös sagte er, sie seien fast reisefertig. Wenn er sie einmal besser kannte, würde er ihr vielleicht gestehen, dass ihm Schlangen immer noch lieber waren als Fliegen.
    Er ging ins Bad, um zu kontrollieren, ob er seine Tabletten eingesteckt hatte, und sah, dass ihre Zahnbürste noch immer verpackt war. Er nahm sie mit und hatte gute Lust, sie zu fragen, ob sie sie überhaupt zu benutzen gedenke, doch er hielt sich zurück. Er durfte sie nicht herumkommandieren, solange er noch nicht ihr Vertrauen gewonnen hatte. Trotzdem war es wichtig, sie auf ihren Platz zu verweisen. Er sagte milde: »Du warst ganz schön von der Rolle heute früh. Ich habe dir die Wanne einlaufen lassen.«
    »Ich brauch nicht zu baden, ich hab in London gebadet, bevor ich abgeflogen bin.«
    »Du hast mich wüst beschimpft. Wenn ich nicht zurückgetreten wäre, hättest du mir die Nase eingeschlagen.«
    »Ich dachte, du wärst mein Vater. Der hat mich immer wach gerüttelt, wenn ich in die Schule musste.«
    »Ich wollte, dass du genug Zeit hast, um dich fertig zu machen«, sagte er. »Wir sollten jetzt losfahren. Ich habe noch etwas auf der Bank zu erledigen und muss zu meinem Broker.«
    Jetzt lächelte sie ihn an, errötete vor Vorfreude und wollte unbedingt wissen, wie viele Tage sie

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