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Die Frau mit dem Muttermal - Roman

Die Frau mit dem Muttermal - Roman

Titel: Die Frau mit dem Muttermal - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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Biedersen. Wir hoffen natürlich, dass wir sie aufhalten können.«
    »Mein Gott«, sagte Dagmar Biedersen.
    »Wann haben Sie ihn das letzte Mal gesehen?«
    Sie überlegte.
    »Vor ein paar Wochen … ja, vor fast drei Wochen.«
    »Weiß sonst jemand, dass er sich dort aufhält?«
    »Ich … ich weiß nicht.«
    »Gibt es die Möglichkeit, dass diese Frau es erfahren haben könnte? Auf irgendeine Weise?«
    »Nein … obwohl …«
    Er konnte problemlos verfolgen, wie die Erkenntnis in ihrem Gehirn Gestalt annahm. Die Farbe verschwand aus ihrem Gesicht, und ein paar Mal öffnete und schloss sie den Mund. Ihre Hände fuhren über die Knöpfe der rostroten Bluse, ohne einen Halt zu finden.
    »Diese … diese Frau da …«, stotterte sie.
    »Ja?«
    »Sie … hat angerufen.«
    Van Veeteren nickte.
    »Erzählen Sie weiter!«
    »Eine Frau hat aus Kopenhagen angerufen … sie hat behauptet, dass sie eine Geschäftsfreundin meines Mannes wäre, und dann …«
    »Und dann?«
    »Dann hat sie gefragt, ob ich wüsste, wo er wäre. Wo sie ihn erreichen könnte.«
    »Und da haben Sie es ihr gesagt?«, fragte Van Veeteren.
    »Ja«, antwortete Dagmar Biedersen und ließ sich in den Sessel fallen. »Da habe ich es ihr gesagt. Glauben Sie …?«
    Reinhart kam ins Zimmer.
    »Alles klar«, sagte er.
    »Allright«, sagte Van Veeteren. »Dann fahren wir. Wir lassen
von uns hören, Frau Biedersen. Ich hoffe, Sie bleiben heute Abend zu Hause, oder?«
    Sie nickte angestrengt mit offenem Mund, und dem Hauptkommissar war klar, dass es ihr kaum möglich wäre, auch nur das Sofa zu verlassen.
     
    »Meine Güte, wie viele Frauen sind denn hier«, stellte Biedersen fest, als er sich im Lokal umsah.
    »Weißt du denn nicht, was für ein Tag heute ist?«
    »Nein.«
    »Frauentag«, erklärte Korhonen. »Dann sieht es immer so aus hier. Alle Frauen aus dem Ort sind hier.«
    »Blöde Idee«, meinte Biedersen.
    »Nun ja, aber gut fürs Geschäft. Du kannst dich ja hier in die Ecke setzen, dann kommen sie dir nicht so nahe. Bier und ’n Whisky, wie immer?«
    »Klar«, sagte Biedersen. »Hast du die Fotos von deiner Thailänderin dabei?«
    »Ich komme später und setze mich zu dir«, erklärte Korhonen.
    »Muss erst mal die Damen bedienen.«
    »Okay«, sagte Biedersen. Nahm seine beiden Gläser und ließ sich an dem freien Tisch in der Ecke zwischen dem Bartresen und dem Kücheneingang nieder.
    So eine Scheiße, dachte er. Die perfekte Tarnung. Heute Abend muss ich vorsichtig sein.
    Und er tastete in seine Manteltasche.
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    »Was, zum Teufel, soll das?«, fragte Ackermann.
    »Keine Ahnung«, antwortete Päude und startete das Auto.
    »Mitten im Spiel und so.«
    »Im Spiel?«, wiederholte Ackermann. »Scheißspiel. Ich war
gerade dabei, ihr die Höschen runterzuziehen, als er angerufen hat. Weißt du, dieser süßen kleinen Nancy Fischer …«
    Päude seufzte und stellte das Radio an, um lieber das Ende der Fußballreportage zu hören, statt den Beschreibungen der Liebesspiele seines Kollegen lauschen zu müssen, die dieser jeweils reichlich auszuschmücken pflegte.
    »Auf halbem Weg, wie man so sagt«, erklärte Ackermann.
    »Was hältst du von diesem Biedersen?«, versuchte Päude abzulenken.
    »Heikle Sache«, antwortete Ackermann. »Ihn nur wegen Landstreicherei in Gewahrsam nehmen und dann weitere Befehle abwarten … Du glaubst doch nicht, dass er gefährlich sein könnte?«
    »Munckel meinte, dass er das nicht ist.«
    »Munckel kann doch nicht zwischen einer Handgranate und einer roten Beete unterscheiden.«
    »Okay, dann sind wir lieber auf der Hut. Wie weit ist es noch bis Wahrhejm?«
    »Achtzehn Kilometer. Wir müssen in zehn Minuten da sein. Sollen wir Blaulicht einschalten?«
    »Das Blaulicht? Nein, bloß nicht. Diskretion hat er gesagt, der Munckel. Aber vielleicht weißt du ja nicht, was das bedeutet?«
    »Natürlich weiß ich das«, entgegnete Ackermann. »Diskretion ist Ehrensache.«
     
    »Noch eins?«, fragte Korhonen.
    »Ja, klar«, antwortete Biedersen. »Ich muss nur erst den Druck loswerden. Aber ’ne geile Braut, die du da aufgegabelt hast. Verflucht geil.«
    »Und pflegeleicht«, erklärte Korhonen grinsend.
    Biedersen stand auf und spürte, dass er etwas angetrunken war. Es war wohl besser, ab jetzt den Whisky wegzulassen und sich nur noch ans Bier zu halten, dachte er und zwängte sich an dem großen Frauenkontingent vorbei, das lärmend um
zwei große Tische saß. Sie lachten und sangen. Abgesehen von seiner eigenen

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