Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah

Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah

Titel: Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
blickte verzweifelt über ihre Schulter. Der Wind frischte auf. Wolken verdeckten den Mond.
    War sie weit genug weg? Hatte Max die Suche nach ihr aufgegeben? War er ins Haus zurückgekehrt, wo er in Sicherheit war?
    »Wenn du einen Trick versuchst …«
    »Nein, die Smaragde sind hier.« Sie stolperte über Steine und strauchelte. »Dort. In einer Kassette unter den Steinen.«
    Während er suchte, wollte sie wegkriechen, dann aufspringen und zum Haus zurückhetzen. Er packte ihren Rocksaum und zerriss ihn.
    »Eine falsche Bewegung, und du bist tot!« Hawkins’ Augen glitzerten, als er sich zu ihr beugte. »Wenn ich die Kassette nicht finde, bist du tot.« Plötzlich hob er den Kopf wie ein witternder Wolf.
    Max sprang ihn aus der Dunkelheit mit einem wilden Fluch an.
    Lilah schrie, als das Messer aufblitzte. Die beiden fielen neben ihr zu Boden und rollten über die Steine. Sie schrie noch immer, als sie sich auf Hawkins’ Rücken warf und nach seiner Rechten tastete, in der er die Waffe hielt. Die Klinge fuhr einen Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt in die Erde, bevor Lilah abgeworfen wurde.
    »Verdammt, lauf!«, schrie Max sie an und umklammerte Hawkins’ Arm mit beiden Händen. Er stöhnte, als Hawkins’ Faust über seine Schläfe schrammte.
    Sie rollte sich wieder herum, und der Schwung trieb sie näher an die Kante heran. Lilah lief, aber zu den beiden. Sie glitt auf lockerem Grund aus. Ein Schauer von Steinen prasselte auf die Kämpfenden. Keuchend packte sie einen Stein. Ihr nächster Schrei zerriss die Nacht, als Max’ Beine über die Kante hinaus ins Nichts baumelten.
    Er konnte nur das verzerrte Gesicht über sich erkennen. Er konnte nur hören, wie Lilah seinen Namen schrie. Dann sah er Sterne, als Hawkins seinen Kopf gegen den Felsen rammte.
    Sekundenlang hing Max an der Kante zwischen Himmel und Meer.
    Plötzlich war da noch etwas in der Luft – etwas Leidenschaftliches, Flehendes –, so ungreifbar wie der Wind, aber so stark wie ein Felsen. Es traf Max wie eine Faust, und er begriff, dass er nicht nur um sein, sondern auch um Lilahs Leben kämpfte.
    Er durfte nicht verlieren. Mit aller Kraft rammte er seine Faust in das über ihm grinsende Gesicht. Blut schoss aus Hawkins’ Nase, und dann kämpften sie wieder, eng aneinandergekrallt, das Messer zwischen ihnen eingeklemmt.
    Lilah hob den Stein mit beiden Händen hoch und wollte schon zuschlagen, als die Männer zu ihren Füßen sich herumrollten und Hawkins wieder oben lag. Schluchzend wich sie zurück.
    Schreie erklangen hinter ihr und Bellen. Sie klammerte sich an die einzige Waffe, die sie besaß, und betete um eine Chance.
    Dann hörte der Kampf auf, und beide Männer erstarrten. Stöhnend schob Max Hawkins beiseite und richtete sich auf. Sein Gesicht war mit Schmutz und Blut verschmiert. Er schüttelte schwach den Kopf und blickte zu Lilah auf. Sie stand wie ein Racheengel da. Ihr Haar flatterte, während sie den Stein mit beiden Händen umklammerte.
    »Er ist in das Messer gefallen«, murmelte Max atemlos. »Ich glaube, er ist tot.« Benommen starrte er auf seine Hand und schaute wieder hoch. »Bist du verletzt?«
    »Max! Oh Gott!« Der Stein entglitt ihren Fingern, als sie neben ihm auf die Knie sank.
    »Ist schon gut.« Er tätschelte ihre Schulter und streichelte ihr Haar. »Ist schon gut«, wiederholte er.
    Der Hund war zuerst da, dann stürmten die anderen in ihren Nachthemden, Hausmänteln und hastig übergezogenen Jeans den Abhang herunter.
    »Lilah!« Amanda tastete ihre Schwester nach Verletzungen ab. »Bist du in Ordnung? Ist dir etwas passiert?«
    »Nein.« Aber ihre Zähne begannen trotz der Schwüle der Nacht zu klappern. »Nein, er war … Max ist gekommen.« Sie sah, dass Trent neben ihm kauerte und einen langen Schnitt an seinem Arm untersuchte. »Du blutest!«
    »Nur ein wenig.«
    »Die Wunde ist nicht tief«, sagte Trent zwischen zusammengebissenen Zähnen. »Schätze, es tut höllisch weh.«
    »Noch nicht«, murmelte Max.
    Trent blickte hoch, als Sloan von dem Mann, der reglos auf dem Hügel lag, zurückkehrte. Sloan schüttelte den Kopf. »Erledigt«, knurrte er knapp.
    »Das war Hawkins.« Max stemmte sich hoch und schwankte. »Er hatte Lilah.«
    »Darüber unterhalten wir uns später.« Cocos Stimme klang untypisch scharf, als sie Max’ unverletzten Arm ergriff. »Die beiden stehen unter Schock. Wir bringen sie ins Haus.«
    »Komm schon, Baby.« Sloan hob Lilah auf seine Arme. »Ich trage dich zurück.«
    »Ich bin

Weitere Kostenlose Bücher