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DIE FRAUEN DER DIKTATOREN

DIE FRAUEN DER DIKTATOREN

Titel: DIE FRAUEN DER DIKTATOREN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Ducret
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Wirklichkeit geworden ist, erlaube ich mir, Euch ein Lied auf den Führer Italiens aus meiner Feder zu senden. Ich kann meinem erhabenen Thema zwar nicht gerecht werden, doch ich bin leidenschaftlichen Herzens und guten Willens. Mein Herz ist das dankbare Herz einer Italienerin, die in Euch ein übernatürliches Wesen sieht, das Gott zum Wohle der Menschheit auf Erden entsandt hat. Ich schwöre Euch ewige Gefolgschaft.

Wera B. M., Via Don Giuseppe Andreoli 2, Reggio Emilia

DUX
Auf dem Pferde mächtig: hoch aufgerichtet und stolz,
Das männliche Antlitz aus römischer Antike
Einer bronzenen Statue gleich, doch strahlenden Auges
Der gebieterische, zwingende Blick eines Führers,
Die strahlende, hohe Stirn des Genies,
Willenskraft leuchtet aus Mund und Kinn: der Duce!
     
    Kommentar von Mussolini: „Das scheint mir doch ganz prächtig!“
     
    Venegono Superiore, 13. Januar 1940
    Duce,
    als junge Faschistin würde ich mich an diesem bedeutenden Tag über ein einziges Wort von Euch freuen, wenn Euch dies möglich ist. Exzellenz, ich wünsche vielleicht zu viel, aber ich hoffe doch, dass Ihr mir positiven Bescheid geben werdet. Ich bin zwanzig Jahre alt und heirate am 3. Februar dieses Jahres. Ich wäre zu gerne nach Rom gekommen, um Euch davor noch wenigstens zu sehen, doch das geht nicht und so schicke ich Euch meine Bonbons (in Italien traditionelles Geschenk an die Hochzeitsgäste, A.d.Ü.). Doch ich würde mir so sehr ein Wort von Euch wünschen, um den Mut zu finden, mein künftiges Leben anzugehen, das einer faschistischen Frau würdig sein soll … Habt doch die Güte, einem Eurer Mädchen, das fern von Euch weilt und Euch nicht sehen kann, eine Zeile, ja ein einziges Wort von Euch zu schenken.

R. Severina
     
    Handschriftlicher Kommentar des „Duce“: „Sie hat eine Bonbonniere aus Weißblech geschickt, aber keine Bonbons. Die Bonbonniere scheint leer.“
     
    Die Verzweiflung
     
    Falconara, 9. August 1942
     
Duce, ich befinde mich in einer wahrhaft traurigen Lage. Daher wende ich mich heute an Euch in Eurer grenzenlosen Güte. Ihr seid mein Schutzengel.
    Die zahllosen Schicksalsschläge, die meine Familie erdulden musste, haben mich meiner Nähmaschine beraubt, mit der ich mir meinen Lebensunterhalt verdiente. Jetzt aber muss ich, um mein Brot zu verdienen, zum Arbeiten in eine Butterfabrik. Jedes Mal, wenn ich dorthin gehe, überkommen mich die Tränen, weil ich meinen Beruf nicht mehr ausüben kann, der meine Leidenschaft war.
    … Ich bin ein Kind des Volkes, und Ihr tut dem Volk so viel Gutes. Ihr liebt uns so sehr. Ich weiß, dass dies viel verlangt ist, und nur die schiere Not flößt mir den Mut ein, Euch dies zu schreiben: Schenkt mir eine Nähmaschine, und ich werde Euren Namen noch mehr segnen als zuvor, wenn dies überhaupt möglich ist.

Ganz die Ihre
Jole A., Palazzo Ferrovieri, Falconara
     
    Eine Notiz in Mussolinis Handschrift besagt: „Informationen über Nähmaschinen einholen.“ Und tatsächlich lässt der „Duce“ der Frau durch den Präfekten von Ancona eine Nähmaschine der Marke „Necchi“ überbringen.
     
    Acquacalda (Lucca)
    Exzellenz,
    ich bin die Faschistin G. Maria Paolina aus Oliviero, wohnhaft in S. Cassiano a Vico, Arbeiterin in Acquacalda, wo ich seit mehr als zwanzig Jahren beschäftigt bin und stets einen guten Leumund hatte. Vor neunzehn Jahren habe ich mich dort mit dem Faschisten P. Angelo verlobt, ebenfalls wohnhaft in Vico. Dieser ist nach zwei Jahren zu den Carabinieri gegangen, wo er noch immer Dienst tut.
    Dort hat er mehrfach um eine Heiratserlaubnis nachgesucht, damit wir nach neunzehn Jahren Verlobung endlich in den Stand der Ehe treten können, doch diese wird uns seit Jahren verweigert. Heute können wir, was unser Lebensziel angeht, nur noch auf Eure Gnade hoffen. Die Vorgesetzten meines Verlobten wollen uns absolut nicht heiraten lassen. […] Verzeiht meinen Zorn! Aber Ihr versteht wohl, welch tiefer Schmerz mir das Herz abdrückt. Seit neunzehn Jahren warte ich nun darauf, eine Familie gründen zu können. […] Ich bin heute fünfunddreißig Jahre alt. Wenn ich weiter warte, wird mein Mann in der Rente sein, bevor wir heiraten können, und dann muss ich für immer auf das Glück, Mutter zu sein, verzichten! Doch mit einem Gnadenakt könnt Ihr in Eurer unermesslichen Güte für Abhilfe sorgen …

G. Maria Paolina
     
    Anmerkung des Sekretariats: Ein Führungszeugnis ist beigelegt.
     
    Rom, 1935
    An Seine Exzellenz, den Regierungschef
    Ich

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