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Die freien Amazonen - 3

Die freien Amazonen - 3

Titel: Die freien Amazonen - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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konnte keins finden«, entschuldigte sie sich später. »Aber ich habe etwas mitgebracht, das uns davor bewahren wird, uns zu Tode zu langweilen.«
    »Wo willst du denn Papier hernehmen?«, fragte Dalise.
    Catlyn zuckte die Schultern. Ariane sah sich im Zimmer um. »Das ist ein sehr trister Raum«, meinte sie. »Die Wände könnten ein bisschen Dekoration vertragen.«
    So staunte das ganze Gildenhaus über die Fügsamkeit, mit der die drei Übeltäterinnen die Strafe hinnahmen. Sie waren sehr fleißig beim Unterricht und kamen ihren verschiedenen Pflichten gewissenhaft nach.
    Den Plan, Allegra den Kopf zu rasieren, hatten sie für eine Weile zurückgestellt.
    Zehn Tage nachdem sie im Morgengrauen erwischt worden waren, rief die Gildenmutter sie zu sich. Sie war so zufrieden mit ihnen, wie sie es aller Wahrscheinlichkeit nach jemals würde sein können. »Der terranische Koordinator in Port Chicago hat mit mir darüber gesprochen, er wolle darkovanische Frauen zum Vermessungsdienst zulassen, falls wir ihm beweisen, dass wir uns zwischen den Welten zu benehmen wissen und befähigt sind, die Arbeit zu lernen.
    Anscheinend haben wir euch für die Idee zu danken. So ist doch noch etwas Gutes bei eurer Eskapade herausgekommen.«
    Die drei sahen sich voller Freude an. Dann fuhr die Gildenmutter fort: »Das erste versuchsweise Kontingent wird bestehen aus Allegra n’ha Felicitas, Bruna n’ha Callista …«
    »Nicht Bücherwurm Bruna!«, schrie Dalise auf.
    »Dalise n’ha Dionie!«, fuhr Gildenmutter Julienne sie an. »Wenn du nicht lernst, deine Impulsivität und dein Temperament zu zügeln, wirst du nie auch nur die Chance bekommen, mit dem Kommandeur des Vermessungsdienstes zu reden! Terraner legen großen Wert auf das Lesen und Schreiben. Ich habe die ausgewählt, die darin gut sind und uns bestimmt nicht durch eine unüberlegte Handlung Schande machen werden.«
    »Die Terraner, die wir kennen gelernt haben, schienen sich nicht viel Gedanken über Ehre und Schande zu machen«, sagte Ariane und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. »Sie amüsierten sich, genau wie wir.« Sie lehnte sich zu weit zurück, und ihr Stuhl kippte um.
    Treuherzig meinte sie: »Das ist mir kein einziges Mal passiert, während ich mit ihnen zusammen war.«
    Gildenmutter Julienne kam zu dem Schluss, es sei hoffnungslos.
    »Nun, ich dachte nur, ihr würdet es gern wissen wollen«, sagte sie und entließ sie wieder.
    Sie kehrten in ihr Zimmer zurück. Auf der Wand prangte jetzt ein Bild mit einem Paar beim Picknick, hinter ihnen ein wütender Bulle und in einer Ecke ein kleiner Junge, der nackt badete. Allegra war von dem Bullen in eine andere Ecke geschleudert worden und lag dort in sehr unwürdiger Stellung. Gedankenverloren zeichnete Catlyn ein Raumschiff mit einem Hintergrund aus Sternen und Monden.
    Das Wandbild wurde fertig, kurz bevor die Zeit ihres Zimmerarrests zu Ende ging. Ariane zählte ihre wenigen noch übrigen Kupfermünzen. »Das muss gefeiert werden«, erklärte sie.
    »Und diesmal wird man uns nicht erwischen, da Allergica inzwischen Missstände bei den Terranern aufdeckt.«
    Dalise fasste nach ihrem besten gestickten Hemd. »Dann los!«, jauchzte sie.
    Wieder kletterten sie den Baum hinunter und über die Mauer. Mit der schwachen Hoffnung, ihre Freunde oder auch andere Terraner zu treffen, machten sie sich zum Raumhafen auf. Sie mussten an dem Haus der roten Laternen vorbei, und ein draußen herumlungernder Zuhälter rief sie an: »Sucht ihr Arbeit, Mädchen? Ich kann euch welche beschaffen.« Dem ließ er unter Gegacker Bemerkungen über ihr Aussehen folgen. Seine Mädchen, die aus den Fenstern hingen, zollten ihm durch ihr Lachen Beifall.
    Ariane sah Dalise an. Sie näherte sich ihm von links, Dalise von rechts, und schon lag der Zuhälter am Boden. Er versuchte, ein Messer zu ziehen, und schleuderte ihnen eine Vielzahl phantasievoller Flüche entgegen, beginnend mit Verunglimpfungen ihrer sexuellen Neigungen. Und die Mädchen riefen Schimpfwörter und machten unanständige Geräusche, verließen ihre Fenster aber nicht.
    Arianes Faust krachte gegen den Kiefer des Zuhälters, worauf er von neuem zu Boden ging. Inzwischen hatte Catlyn ein Töpfchen mit roter Farbe ergriffen und schmückte die Mauer des Bordells mit einem frechen Slogan: AMAZONEN AN DIE MACHT! Dann liefen sie davon.
    Am Raumhafen angekommen, lachten sie immer noch. Als sie um eine dieser rechtwinkligen terranischen Ecken biegen wollten, kam ihnen von der anderen

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