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Die Frühstücksfreundin

Die Frühstücksfreundin

Titel: Die Frühstücksfreundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Zustimmung. Längst wollte Robert ihn anrufen, ihn einladen, jetzt, wo er allein ist.
    »Er ist nicht da«, sagt sie. »Er ist weggefahren. Und weißt du, mit wem?«
    Der Beifahrer überlegt.
    »Karin?«
    »Die ist doch bei ihren Eltern.«
    »Omilein?«
    »Die hat er auf eine Weltreise geschickt. Die schwimmt schon.«
    »Und wo ist er?«
    »In Afrika. Auf einer Safari. Mit Christine.«
    »Sieh an!« sagt er.
    »Ja. Sie ist frisch geschieden.«
    »Die Sicherheit.«
    Robert lächelt vor sich hin. Ob Christine da alles unter einem Dach hat? Alles andere auch?
    Aber das Thema, das nicht zuletzt Christine ausgelöst hat mit ihrem ehefreien Abend, das Thema weicht nicht mehr an diesem Abend, hält den Kindern und dem Obstler aus dem Bauernschrank stand, begleitet sie bis ins Bett. Im Badezimmer, wo sie sich Kopf an Kopf die Zähne über dem Einzelwaschbecken putzen, sagt Franziska:
    »Noch etwas habe ich getan, ohne dich um Erlaubnis zu fragen. Ich habe ein Doppelwaschbecken bestellt. In Rosa.«
    Sosehr er sich das wünscht, schon lange, kann er sich jetzt zu keinem Lob entschließen.
    »Sag mal, darfst du überhaupt eine Stelle annehmen, ohne mich zu fragen? Soviel ich weiß, könnte ich dir das unter Umständen sogar verbieten. Ich verdiene ja genug, um die Familie zu ernähren.«
    »Und ich darf dazuverdienen, solange ich meine Pflichten gegenüber der Familie nicht vernachlässige. Was ich bei einer Halbtagsarbeit nicht tue.«
    »Es war nur eine Frage.«
    Im Bett streichelt er das kluge Köpfchen und bekommt einen Kuß zur Guten Nacht. Platt nebeneinanderliegend, wie Lebkuchenmänner, entspannen sie sich Hand in Hand. Dann rollt sich die junge Selbständigkeit nicht an seine Schulter, sondern auf die andere Seite. Wie gewohnt hat er den Wecker gestellt und das Gefühl, wachgelegen zu sein, bis er klingelt. Ein autoritärer Fingerdruck, — der Pflichtbewußte schweigt, und Robert dreht sich auf die andere Seite.
    Das tut auch Franziska.
    »Robert! Du mußt aufstehen.«
    »Ich muß gar nichts.«
    »Es ist Zeit.«
    »Zeit zu was?«
    »Damit du deine Parklücke kriegst, in Ruhe frühstücken kannst...«
    Ohne die Augen zu öffnen winkt Robert ab.
    »Das Café hat zugemacht. Da kommt ein Parkhaus hin.«
    Sie lacht.
    »Ich frag mich schon lange, warum du nicht mit der Stadtbahn fährst?«
    »Ich fahr ja mit ihr, Liebes.« Robert öffnet die Augen. »Aber den Wecker behalten wir bei.«
    Sie sehen einander an, greifen einander, fühlen einander. Morgens Zeit haben — der ganze Tag sieht anders aus.

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