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Die Füchsin

Die Füchsin

Titel: Die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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Turm verbarg. »Ich bitte euch, ertragt mich eine Weile, bis ich die Gnade hatte, mich von dem, was hinter mir liegt, zu erholen.«
    »Jesu.« Renard schnitt eine Grimasse. »Er hat sich gar nicht verändert, was?«
    Heulwen schlang die Arme nachdenklich ineinander. »Ich weiß nicht. Als ich das Bad erwähnte, dachte ich, er dreht sich auf dem Absatz um und ergreift die Flucht.«
    »Vielleicht haben ihn die Deutschen da unten verletzt«, bot Renard spöttisch an und machte eine entsprechende Handbewegung, dann warf er ihr einen schlauen Blick zu. »Oder vielleicht ist das Gegenteil der Fall.«
    Das war typisch für Renard. Wer ihn nicht kannte, sah einen liebenswerten, manchmal etwas oberflächlichen jungen Burschen, der durch die Fallen des Heranwachsens zu einer noch in der Ferne liegenden Reife wanderte – doch dann zerstörte er nicht selten diesen Eindruck mit einer scharfen Bemerkung oder klugen Beobachtung, die seinen Jahren und vermeintlichen Fähigkeiten weit voraus zu sein schien.
    »Na, wenn schon!« fuhr ihn Heulwen an. »Ich habe genug Männer gebadet, um zu wissen, was manchmal geschieht, wenn sie zu lange zurückhaltend gelebt haben. Mich kann da nichts erschüttern.«
    »Nein.« Renard zwinkerte. »Aber ihn.«
    Sie legte den Kopf auf die eine Seite, und ihre Wangen zeigten schelmische Grübchen. »Glaubst du wirklich?«
    »Ich glaube«, sagte Renard mit Nachdruck, »daß man sich leicht die Finger verbrennt, wenn man mit dem Feuer spielt.« Dann trank er seinen Wein aus und ging wieder hinaus zu den Stallungen.
    ***
    Oben in der Kammer stand Adam in Bewunderung vor der dampfenden Wanne; rings um ihn waren die Mädchen beschäftigt, prüften die Wassertemperatur, warfen eine Handvoll Kräuter hinein, legten Handtücher aus weichem, angerautem Leinen bereit, gaben noch mehr Scheite aufs Feuer und frische Holzkohle in die Wärmepfannen, um die Kälte aus den dicken Steinmauern zu vertreiben.
    »Es tut mir leid, wenn ich einen Fehler gemacht habe«, sagte Heulwen und senkte den Vorhang hinter sich. »Ich dachte, ein Bad wäre angenehm nach einem langen Tag unterwegs.«
    Er lächelte mit dem Mund, aber seine Blicke hielten Distanz. »Das ist auch so. Wie du sagtest, es ist mir nur ein bißchen ungewohnt.«
    Sie schaute ihn nachdenklich an. In seiner Stimme hatte weder Wärme noch Überzeugung gelegen. Es war ihr vorgekommen, als spreche sie bei der Erwiderung, die sie erhielt, mit einer Jahrmarktspuppe, und allmählich flammte ihr Ärger auf.
    »Oder geht es nur darum, daß du die Hitze loswerden willst?« fragte sie boshaft-süß. »Soll ich eine von den Soldatenhuren kommen lassen?«
    Das rief ein weiteres Aufreißen seiner Augen hervor. »Was?« Sein Tonfall sagte, daß er sehr wohl gehört hatte, aber seinen Ohren nicht trauen konnte.
    »Nun, welchen anderen Grund könntest du haben, um ein Bad abzulehnen? Du bist doch bestimmt nicht schüchtern«, forderte sie ihn heraus.
    »Ich habe es nicht abgelehnt.« Die Augen verengten sich wieder, aber seine Halsmuskeln waren angespannt.
    »Du hast es zumindest versucht.«
    »Weil ich müde bin und weder Witz noch die Geduld besitze, mit dir schlaue Konversation zu treiben!« fuhr er sie an, und durch den Zorn und seinen Schock wurde ihm plötzlich klar, daß sie ihn herausforderte, um zu sehen, wie weit sie seine Geduld strapazieren konnte. Genau wie früher.
    »So ist es schon besser«, lobte sie ihn. »Ich dachte schon, du seist selbst in Deutschland geblieben und hättest nur ein Wachsbild statt deiner nach Hause geschickt, das natürlich im Badewasser schmelzen könnte.«
    Adam schluckte und unterdrückte das Verlangen, ihr den Kragen umzudrehen; doch dann kämpfte sich sein Humor an die Oberfläche und trat sorglos auf die Ruinen seines Stolzes. »Daß du die Farbe der Füchsin trägst, ist kein Zufall, was?« fuhr er sie an. »Du hast das mit Absicht getan.«
    »Ich wollte die Maske zerstören, die du auf dem Gesicht getragen hast, und das ist mir doch gelungen, oder nicht?« Ihr üppiger Mund schürzte sich, und sie betrachtete ihn, den Kopf zur Seite gelegt, was eine ihrer Gewohnheiten war. »War die Kaiserin wirklich so schrecklich?«
    »Ich habe Schlimmeres erlebt«, sagte er und lächelte jetzt.
    »Unsinn!« Sie lachte. »Also gut, ich höre jetzt auf, dich zu plagen, vorläufig. Gib mir dein Wams.« Mit erfahrener Bewegung nahm sie ihm das Kleidungsstück ab. Es war aus feinstem, azurblauem italienischem Samt, und sie drückte ihre Freude über

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