Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Fünf Tore 1 - Todeskreis

Titel: Die Fünf Tore 1 - Todeskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
Vom Netzwerk:
genannt wurden. Aber dann sind fünf Kinder erschienen und haben sie davongejagt. Diese Kinder haben eine Barriere errichtet, die später als Raven’s Gate bekannt wurde. Dummerweise wurden die Steine, die das Tor markierten, im Mittelalter von Bauern zerbröselt. Doch das macht nichts, weil das Tor immer noch da ist. Stimmt das soweit?«
    »Wenn Sie es so ausdrücken wollen«, bestätigte Dravid.
    »Weiß Miss Ashwood das alles?«, fragte Matt.
    »Ja. Wie ich dir bereits erklärt habe, teilen wir unser Wissen. Wir haben geschworen, es niemals preiszugeben. Deswegen konnte sie dir auch nichts sagen, als ihr bei ihr wart.«
    »Aber Sie haben es uns erzählt«, fuhr Matt fort. »Sie haben gesagt, dass es die Hauptaufgabe des Nexus ist, mir bei etwas zu helfen, das ich tun muss. Aber ich weiß immer noch nicht, was das ist – oder was das alles überhaupt mit mir zu tun hat.«
    »Ich denke, das weißt du.«
    »Nein!« Matt sah ihm in die Augen. »Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Dann musst du den Nexus treffen. Die anderen Mitglieder sind auf dem Weg nach London. Sie werden morgen Abend hier sein. Ihr seid bis dahin meine Gäste.«
    »Das können Sie vergessen«, sagte Richard sofort. »Wir haben Rückfahrkarten und kehren heute Abend nach York zurück.«
    »Das ist das Letzte, was Sie tun sollten! Matt darf auf keinen Fall in die Nähe von Lesser Malling.« Er sah Matt an. »Ich will dir nicht mehr Angst machen als unbedingt nötig, aber ich glaube, dass du in großer Gefahr schwebst.«
    »Wieso?«
    »Ich habe dir doch erzählt, warum Raven’s Gate gebaut wurde. Es war das Tor zwischen zwei Welten, und es wurde geschlossen und versiegelt. Aber es gibt seit Jahrhunderten immer wieder Menschen, die versucht haben, es zu öffnen. Natürlich ist es ihnen nicht leichtgefallen. Sie mussten dazu spezielle Fähigkeiten entwickeln … eine besondere Macht.«
    »Sie meinen Zauberei«, sagte Matt.
    »Es sind nur noch zwei Tage bis zur Walpurgisnacht«, sagte Dravid. »Sie beginnt bei Sonnenuntergang am dreißigsten April. Diese Nacht ist eine der wichtigsten im Hexenkalender. Es ist eine Nacht, in der die dunklen Mächte besonders stark sind. In dieser Nacht wird die schwarze Messe gefeiert, und das Böse nimmt seinen Lauf.«
    »Mrs Deverill …«, begann Matt.
    »Ich bin absolut überzeugt davon, dass sie und die anderen Dorfbewohner von Lesser Malling eine Art schwarze Magie praktizieren. Es war mir klar, dass Sie das belächeln würden, Mr Cole. Aber schwarze Magie ist noch heute überall auf der Welt zu finden. In Yorkshire gab es schon immer Hexen, und auch wenn die des Mittelalters nicht mehr da sind, leben doch ihre Nachfahren, die Kinder ihrer Kinder, noch unter uns.
    Eine schwarze Messe in der Walpurgisnacht erfordert in der Regel drei Dinge, dieselben, die zu jeder dieser Zeremonien gehören. Das Erste ist das Ritual. Matt hat das Flüstern, das er gehört hat, bereits beschrieben. Das Zweite ist das Feuer. Du hast die Hunde aus den Flammen steigen sehen. Und das Dritte ist natürlich Blut. Sie müssen ein Opfer darbringen, und das beste Opfer von allen ist ein Kind …«
    Matt sprang auf. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. »Sie haben mich geholt, um mich zu töten!«, stieß er hervor.
    »Ich fürchte, das stimmt.«
    »Wir sollten zur Polizei gehen!«, verlangte Richard. »Sie erzählen uns von einem Haufen Verrückter, der hinter Gitter gehört …«
    »Matt hat bereits mit der Polizei gesprochen«, erinnerte Dravid ihn. »Zwei Beamte haben ihm nicht geglaubt, und der dritte, der es getan hat, ist tot.«
    »Warum ich?«, fragte Matt. »Warum haben sie ausgerechnet mich ausgesucht? Warum nicht jemand anderen?«
    »Ich denke, du kennst die Antwort, Matt«, sagte Dravid ruhig. Er legte Matt eine Hand auf die Schulter. »Es tut mir leid. Ich weiß, wie schwer es für dich ist, das alles zu begreifen. Aber du hast Zeit. Ich werde euch heute Nacht in einem Hotel unterbringen. Der Nexus übernimmt die Kosten. Und von nun an werden wir auf dich aufpassen.«
    »Warum? Was wollen Sie von mir?«
    »Wir wollen nur, dass du in Sicherheit bist.«
    »Ich wünschte, es wäre nicht so kalt hier drin«, sagte Matt.
     
    Gemeinsam verließen sie das Büro. Sie folgten der Galerie, vorbei an Wachsfiguren primitiver Völker, die sie aus Vitrinen anstarrten. Ihre Schritte hallten durch den Raum. Es klang, als würden unsichtbare Vögel mit den Flügeln schlagen. Auf der Treppe blieb Dravid plötzlich stehen. »Die

Weitere Kostenlose Bücher