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Die Fünf Tore 1 - Todeskreis

Titel: Die Fünf Tore 1 - Todeskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Schlüssel!«, sagte er. »Sie sind in dem Jackett in meinem Büro. Und ohne sie kommen wir nicht raus.«
    Er eilte die Stufen wieder hinauf und die Galerie entlang. Matt sah ihm nach. Ihm wurde erst jetzt richtig klar, wie riesig das Museum war. Professor Dravid war nur noch eine winzige Figur, die nur zu sehen war, nachdem er die Bürotür geöffnet und das Licht eingeschaltet hatte.
    »Hör mal, Matt«, sagte Richard. »Das ist alles nur ein schlimmer Traum. Dir wird nichts passieren.«
    Matt wich entgeistert zurück. »Du glaubst es immer noch nicht?«, rief er aus.
    »Natürlich nicht! Die Alten, Tore, Hexen und Blutopfer – ich bitte dich! Sieh dich doch um! Raketen fliegen zum Mars. Wir haben Satelliten, die Telefongespräche rund um den Erdball sausen lassen. Der genetische Code ist entschlüsselt. Und trotzdem gibt es immer noch Spinner wie Dravid, die von Teufeln und Dämonen faseln. Du kannst es mir glauben, Matt. Diese fünf Kids, die die Welt mit ihren magischen Kräften gerettet haben, gibt es nicht.«
    »Doch, es gibt sie«, widersprach Matt. Und plötzlich wusste er es. Es war so einfach. »Ich bin eines von ihnen.«
    Sie hörten ein Geräusch. Etwas Unsichtbares war durch die Luft geworfen worden – oder von selbst geflogen. Matt und Richard hörten einen Aufschrei und starrten die Treppe hinauf. Sanjay Dravid war wieder aufgetaucht. Er ging sehr langsam und torkelte, als wäre er betrunken. Mit einer Hand umklammerte er seinen Hals. Er blieb stehen, und als seine Hand herunterfiel, schnappte Matt erschrocken nach Luft. Der Professor hatte eine klaffende Wunde am Hals. Blut strömte daraus hervor und tränkte sein Hemd und sein Jackett. Dravid hob mit letzter Kraft die Hände. Er versuchte, etwas zu sagen. Dann kippte er vornüber aufs Gesicht und rührte sich nicht mehr.
    Richard fluchte. Matt riss seinen Blick von dem bewegungslos daliegenden Mann los und sah zum Haupteingang. Es war jetzt noch kälter geworden. Er wusste, dass sie in großer Gefahr schwebten, auch wenn er sie nicht sehen konnte.
    Und alle Türen waren verschlossen.

ANGRIFF AUS DEM NICHTS
     
    Richard und Matt standen wie angewurzelt da und starrten den bewegungslosen Körper an, der auf der Treppe lag. Eine Blutlache breitete sich um Dravids Kopf aus. Aber es war nirgendwo ein Angreifer zu sehen. Das Museum war so still und leer wie zuvor. Etwas hatte sich allerdings verändert. Es war eiskalt, und die Luft schien irgendwie dicker als vorher. Sie ließ alles verschwommen und unscharf wirken, wie auf einem schlechten Foto.
    Richard war der Erste, der sich von seinem Schock erholte. »Warte hier!«, sagte er und rannte die Stufen hinauf.
    »Wo willst du hin?«, rief Matt ihm nach. »Die Schlüssel holen!«
    Er nahm immer zwei Stufen auf einmal. Eigentlich wollte er nicht in Professor Dravids Nähe gehen, aber er hatte keine Wahl. Das Blut hatte inzwischen die erste Stufe überwunden und tropfte auf die nächste. Richard kniete sich neben den Professor und versuchte, die grauenvolle Wunde nicht anzusehen. Plötzlich drehte Dravid den Kopf und öffnete die Augen. Wie durch ein Wunder war er noch am Leben.
    »Fünf …« Das einzelne Wort war alles, was er hervorbringen konnte.
    »Sprechen Sie nicht. Ich hole Hilfe.« Richard wusste nicht, was er sonst sagen sollte. Natürlich log er. Dem Professor war nicht mehr zu helfen.
    Dravid streckte ihm eine zitternde Hand entgegen, die die Schlüssel umklammert hielt. Richard nahm sie ihm sanft aus den Fingern. Einen Moment lang sahen sich die beiden in die Augen. Dravid versuchte noch einmal zu sprechen, doch er schaffte es nicht. Er hustete schmerzgepeinigt. Dann schlossen sich seine Augen, und er rührte sich nicht mehr.
    Mit dem Schlüsselbund in der Hand richtete sich Richard auf. Er konnte Matt sehen, tief unter sich, und beide dachten dasselbe. Irgendwo im Museum verbarg sich ein Mörder. Jemand – oder etwas – hatte Professor Dravid getötet, und sie würden zweifellos die Nächsten sein. Aber wo war ihr Gegner? Warum konnten sie nichts sehen? Sehr langsam schritt Richard die Treppe wieder hinunter, und jeder seiner Sinne war hellwach. Sie beide waren so winzig in diesem riesigen Gebäude. Er fühlte sich wie auf dem Präsentierteller.
    »Hast du sie?«, rief Matt.
    »Ja.« Richard hielt die Schlüssel hoch. »Lass uns verschwinden.«
    »Was ist mit Professor Dravid?«
    »Er ist tot. Tut mir leid. Es gab nichts, was wir für ihn tun konnten.«
    »Aber was hat ihn

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