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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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seinen unheimlichen Kräften in alles hineinfahren kann, was es hier auf dem Jahrmarkt gibt. Diese Kraft war in den Leuchten, sie war vor ein paar Minuten in den Gondeln des Riesenrades. Sie geht in die Kabel und in die Fabelwesen auf den Karussells. Es scheint nichts zu geben, was sie nicht beseelen könnte."
    "Sie sind sich sicher, daß es sich nur um ein Wesen handelt?" fragte ich.
    Sie sah mich überrascht an.
    Ihre kräftigen Augenbrauen zogen sich zu einer geschwungenen Linie zusammen.
    "Darüber habe ich nie nachgedacht", bekannte sie. "Aber irgendwie bin ich immer davon ausgegangen, daß es sich um ein Wesen handelt. Vielleicht auch nur um eine Kraft. Wer weiß?" Die Beleuchtung flackerte wieder auf.
    Ein Zeichen dafür, daß unser unbekanntes Gegenüber, dieses Dämonische, geheimnisvolle Etwas, wieder aktiv wurde.
    "Es kehrt zurück!" erkannte Tom.
    Ich wandte mich an Linda. "Was wollen wir jetzt Ihrer Meinung nach tun?"
    "Ich weiß es nicht..."
    "Dieses Ding hat Sie bereits einmal verschont."
    "Ja, das stimmt, aber..."
    "Warum?"
    "Wenn ich das wüßte, Patricia."
    Sie seufzte. Ihr Gesucht drückte Verzweiflung aus. Tom sagte: "Ich frage mich, ob man mit ihm Kontakt aufnehmen kann..."
    "Ich glaube..", murmelte Linda und brach dann ab. Ich studierte genau ihr Gesicht. Ihren glasigen Blick, der ins Nichts zu wandern schien. Linda war in diesem Moment eine Gefangene ihrer inneren Welt.
    "Was?" hakte ich nach. "Sie wollten etwas sagen, Linda..." Sie hob den Kopf und sah mich an.
    Ein Ruck ging durch sie.
    "Ich glaube, daß dieses Wesen es bereits versucht hat... Es drang in meine Gedanken ein. Es war schrecklich."
    "Ich habe dasselbe erlebt", sagte Eric.
    "Wann war das?" fragte ich.
    "Vorhin. Kurz bevor Sie beide auftauchten. Das Wesen schien in die Gondeln des Riesenrades gefahren zu sein..."
    "Wissen Sie, worauf sich sein Haß bezieht? Haben Sie vielleicht irgendeine Ahnung?"
    Linda hob erstaunt die Augenbrauen.
    "Ich verstehe nicht..."
    "Dieses Wesen hat es auch bei mir versucht", erläuterte ich.
    Ich hoffte, daß ich endlich ihr volles Vertrauen erringen konnte, denn ich spürte, daß sie noch immer einiges von dem zurückhielt, was sie wußte.
    Linda verzog das Gesicht. "Dann wissen Sie ja Bescheid", murmelte sie düster. In ihre Augen flackerte es dabei unruhig. Ihre Stimme war belegt und fast ein weinig heiser. Ich schüttelte den Kopf.
    "Nein, gar nichts weiß ich!"
    *
    Das Wesen war überrascht. Der Drang zu töten wurde immer stärker und machte es beinahe wahnsinnig. Es konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen.
    TÖTEN!
    In seinem Inneren herrschte völliges Chaos.
    Es war hinweggeschwebt, hatte den leblosen Körper der Gorilla-Figur hinter sich gelassen.
    TÖTEN!
    NEIN!
    Irgend etwas hatte das Wesen davon abgehalten, seiner inneren Regung zu folgen. Etwas, das aus ihm selbst kam und es verwirrte.
    ICH MUSS TÖTEN!! durchzuckte es wie ein greller Blitz seine düsteren Gedanken, die voller abgrundtiefen Haß waren. ICH
    MUSS TÖTEN! UND ICH WILL ES...
    Das Wesen schnellte vorbei am Spiegelkabinett und erreichte die Geisterbahn. Dort hielt es inne.
    Immer noch herrschte Verwirrung in ihm.
    WAS SOLL ICH TUN? dachte es.
    Und dann spürte es die Anwesenheit von Menschen. Ganz in der Nähe waren sie. Viele.
    Das Wesen wurde wie magnetisch von ihnen angezogen. TÖTEN!
    Dies war der einzige Gedanke, der sich in seinem inneren Chaos noch ausmachen ließ.
    Bilder stiegen in seinem Bewußtsein empor. Das Gesicht eines Mannes. Bleich war es, und die Augen traten unnatürlich weit aus ihren Höhlen empor. Sie starrten kalt und tot ins Nichts.
    Wut erfaßte das Wesen, während diese Bilder es verfolgten. Sie ließen sich nicht abschütteln.
    RACHE! schien eine dumpfe Stimme zu murmeln. RACHE UND
    TOT...
    Das Gesicht des Mannes, das es vor sich sah veränderte sich. Auf der Stirn ein roter Punkt, wie von einer Wunde. Einer Schußwunde.
    Das Gesicht wurde bleicher, die Haut pergamentartig und dann begann es zu zerfallen. Der Ausdruck blanker Verzweiflung stand noch immer in diesen Zügen, die sich nun auf entsetzliche Weise auflösten.
    TOD, VERWESUNG, NICHTS...
    Schließlich blieb nur ein grinsender, augenloser Totenschädel, weiß wie kalk und mit einer Öffnung auf der Stirn, die jetzt beinahe wie ein drittes Auge wirkte... ICH...
    Es mochte eine Ewigkeit her sein, seit das Wesen zum letzten Mal diesen Gedanken gehabt hatte. ICH... Traurigkeit erfüllte es bei dem Anblick des zerstörten Gesichts.
    Seinem

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