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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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mehr. Alle Geräusche verstummten für ihn. Für immer.
    *
    Ein großer Menschenauflauf war am Trafalgar Square entstanden. Die Polizei hatte Mühe, die Neugierigen etwas fernzuhalten.
    "Wahrscheinlich kommen wir viel zu spät", sagte Jim Field, der neben mir, auf dem Beifahrersitz meines roten Mercedes 190 saß. Jim und ich waren bei der LONDON EXPRESS
    NEWS angestellt, er als Fotograph und ich als Reporterin. In der Redaktion waren einige Anrufe eingegangen, denen zu Folge am Trafalgar Square etwas Seltsames geschehen war. Ein Leichenwagen hatte offenbar mit voller Absicht einen Passanten überfahren und war dann verschwunden.
    Was dahintersteckte war schleierhaft. Zweifellos fahndete die Polizei zur Zeit nach dem Leichenwagen und sobald man ihn hatte, würde man vielleicht mehr wissen.
    Den Mercedes stellte ich in einer Nebenstraße um den Trafalgar Square herum ab. Jim und ich stiegen aus. Er strich sich das ungebändigte blonde Haar zurück und blickte kritisch in den Himmel. "Nicht gerade ein Idealwetter zum Fotografieren!" meinte er.
    Er trug verwaschene Jeans und ein ziemlich zerknittertes Jackett, dessen Revers durch die Fototasche ziemlich ruiniert war, die er ständig um den Hals hängen hatte. Das Longjackett, daß er darüber trug wirkte auch schon ziemlich angejahrt. Bei jedem Schritt klapperten irgendwelche Utensilien, die er in den zahlreichen Taschen verstaut hatte.
    Er wirkte äußerlich etwas unkonventionell. Das zusammen mit seinem jungenhaften Charme führte manchmal dazu, daß er etwas unterschätzt wurde. Aber er war auf seinem Gebiet ein Spitzenkönner. Einer der Starfotographen der LONDON EXPRESS
    NEWS. Wir hatten schon oft zusammengearbeitet und uns dabei ausgezeichnet verstanden. Wir waren Freunde allerdings auch nicht mehr, obwohl Jim sich das insgeheim eine ganze Zeitlang gewünscht hatte. Vielleicht tat er das auch noch immer. Aber Jim war einfach nicht das, was ich mir unter einem Traummann vorstellte.
    Zusammen gingen wir zum Ort des Geschehens. Ein Teil der Straße war abgesperrt. Der Verkehr wurde auf den
    verbleibenden Fahrspuren vorbeigeführt. Spurensicherer verrichteten ihr anstrengendes und penibles Geschäft. Jim knipste schon einmal wild drauflos. Was im Kasten war, war im Kasten.
    Wir zeigten einem der uniformierten Officers, die die Schaulustigen in Schach zu halten versuchten, unsere Presseausweise, woraufhin sie uns passieren ließen. Mir fiel ein junger Mann mit roten Haaren auf. Er trug einen Trenchcoat, aus dessen rechter Tasche ein Walkie Talkie herausragte.
    Ich sprach ihn an.
    "Ich bin Patricia Vanhelsing von der LONDON EXPRESS NEWS. Sie
    müssen Inspektor Grant von Scotland Yard sein..." Ich hatte keine Ahnung, wer er war. Aber irgendwie wollte ich ihn dazu bringen, sich mit mir zu unterhalten.
    Er musterte mich.
    Dann brummte er: "Mein Name ist Jenkins. Und Inspektor werde ich frühestens in... Ach, ich habe mir abgewöhnt, darüber nachzudenken!"
    Sein Gesicht wirkte jetzt entspannter.
    "Was ist hier geschehen?" fragte ich. "Ein Mord? Oder doch nur ein Verkehrsunfall?"
    "Vielleicht wollen Sie lieber mit meinem Vorgesetzten reden. Inspektor Barnes. Der müßte gleich wieder hier sein..."
    Ich kannte Barnes zu gut. Ein Inspektor, der mir schon so manches mal das Leben schwergemacht hatte. Ein
    knochentrockener Polizist, für den jemand wie ich kein ernstzunehmender Gesprächspartner war. Nicht nur, weil ich als Reporterin für eine Boulevardzeitung arbeitete. Das wäre allein schon schlimm genug gewesen, denn Barnes' Verhältnis zur Presse war mehr als gespalten. Hinzu kam, daß ich mich in meinen Artikeln und Reportagen immer wieder mit
    übersinnlichen Phänomenen beschäftigt hatte. An deren Existenz gab es für mich keinen Zweifel - schon deshalb nicht, weil ich selbst eine leichte übersinnliche Gabe besaß, die sich in seherischen Träumen und Vision zeigte. Immer wieder hatte ich über mysteriöse Geschehnisse recherchiert und immer wenn ich dabei auf Inspektor Barnes gestoßen war, hatte er mich nichts als Knüppel zwischen die Beine geworfen.
    "Lassen Sie nur. Sie können mir sicher genauso gut weiterhelfen", sagte ich an Jenkins gewandt.
    "Also gut", sagte er. "Bei dem Opfer handelt es sich um Harold Carrington, den Senior-Chef der Kanzlei Carrington, Nevins & Brolin, gleich hier um die Ecke. Wie es scheint wurde er von dem Leichenwagen absichtlich überfahren. Der Wagen hielt am Straßenrand an und fuhr dann auf den Bürgersteig... Das wissen wir von

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