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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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hat?"
    "Nein."
    "Er durfte Jürgen Klinsmann interviewen, der die Tottenham Hotspurs vor dem Abstieg retten soll..."
    "Das klingt ja nach Neid!" stellte ich fest.
    "Das klingt nicht nur so!" erwiderte Jim. Tom Hamilton war ein großer, dunkelhaariger Mann von etwa 35
    Jahren, der seit einiger Zeit zur Reportermannschaft der LONDON EXPRESS NEWS gehörte. Zuvor war er Korrespondent einer großen Nachrichtenagentur in Übersee gewesen. Ein Job, von dem viele bei uns nur träumen konnten. Für Tom war die Stelle bei der NEWS ein Rückschritt in der Karriere und nicht wenige bei uns fragten sich, was dahintersteckte. Aber Tom war - was seine Person betraf - alles andere als gesprächig. Ich hatte mal ein Gerücht aufgeschnappt, wonach er in Asien monatelang verschollen gewesen war. Man munkelte, daß die Tatsache, daß er jetzt nicht mehr für seine ehemalige Agentur arbeitete, damit zusammenhing. Aber etwas Genaues wußte ich nicht.
    Tom begrüßte uns kurz.
    Der Blick seiner graugrünen Augen ruhte einen Augenblick auf mir. Ein verhaltenes Lächeln spielte um seine Lippen. Er war ein Mann mit großer Ausstrahlung. Ein sympathischer Kollege, den allerdings immer die Aura des Geheimnisvollen umgab. Er war schwer zu durchschauen und tat selbst nicht das geringste dafür, daß sich daran etwas änderte.
    Jim konnte ihn deshalb nicht besonders gut leiden. Ich selbst hatte noch nicht so recht entschieden, was ich von ihm halten sollte.
    "Mr. Swann will Sie sprechen, Tom", hörte ich Jim sagen. In seinen blauen Augen blitzte es angriffslustig. "Ich weiß zwar nicht genau, worum es geht, aber ich glaube, daß Ihr Klinsmann-Interview leider aus dem Blatt fliegt. Aus aktuellem Anlaß!" Er warf den Pappbecher in den Papierkorb und wandte sich kurz in meine Richtung. "Bis nachher, Patti!" Tom sah ihm amüsiert nach.
    "Welche Laus ist ihm denn über die Leber gelaufen?"
    "Er meint es nicht so."
    "Ich fürchte doch, Patricia." Sein Lächeln wirkte nachsichtig. Er schien das Ganze mit einer Art überlegenen Gelassenheit zu betrachten.
    "Aus irgendeinem Grund scheint Jim mich nicht sonderlich leiden zu können!" stellte er dann fest.
    Ich hob die Augenbrauen.
    "Sensible Männer sind schon was Feines", erwiderte ich, woraufhin wir beide lachten.
    Und dann verschmolzen unsere Blicke für einen Moment. Seine ruhigen, grün-grauen Augen musterten mich auf eine Weise, die mich verwirrte.
    Wir schwiegen einige Augenblicke, während um uns herum Chaos und Hektik herrschten. Schließlich befanden wir uns nach wie vor inmitten eines Großraumbüros. Aber für diese kurzen Momente schien das alles in den Hintergrund zu treten. Was soll ich von diesem Kerl nur halten?" ging es mir durch den Kopf. Ich wußte es einfach nicht. Seine Augen waren keine Fenster zur Seele, sondern nur der vage Hinweis auf ein unentdecktes Land.
    Ich schluckte.
    "Vielleicht gehen Sie jetzt besser zu Mr. Swann", meinte ich dann mit fast tonloser Stimme. Ich versuchte ein Lächeln. Vielleicht geriet es mir etwas zu verkrampft. Ich war froh darüber, mich nicht selbst dabei beobachten zu können.
    "Glauben Sie mir, Tom: Es ist für Sie noch viel unangenehmer, wenn Mr. Swann Sie auch nicht mehr mag..."
    Er grinste.
    "Da haben Sie allerdings recht!" gab er zu.
    *
    Ich schrieb meinen Artikel schnell herunter. Später mußte er dann doch noch um 10 Zeilen gekürzt werden, weil noch Platz für den 'Witz der Woche' bleiben mußte. Der Layouter hatte das zunächst verschlafen.
    Dann gab es noch jede Menge Routine-Aufgaben, die zu erledigen waren. Später fand ich dann etwas Zeit, um hinunter in die Katakomben zu gehen. Ich wollte mich näher mit den Hintergründen des mysteriösen Todesfalls beschäftigen, über den ich heute zu berichten gehabt hatte.
    Todesfälle, bei denen ein Leichenwagen in irgendeiner Form eine Rolle spielte... Fälle, die Scotland von einer Serie sprechen ließen. Da mußte etwas im Archiv sein. Wenn etwas derartiges in London oder der Umgebung vorgekommen war, war es völlig undenkbar, daß davon nichts in der NEWS gestanden hatte. Auch wenn es nur eine kleine Notiz gewesen war. Unter den Kollegen hatte ich mich natürlich auch umgehört. Aber von denen wußte niemand etwas Genaues. Aber das hieß
    nur, daß sich bis jetzt keiner unserer Leute näher damit beschäftigt hatte. Auf die Dauer konnte eine Zeitung wie die LONDON EXPRESS NEWS sich natürlich nicht damit begnügen, nur Agenturmeldungen über diese geheimnisvollen Vorfälle nachzudrucken...
    Es

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