Die Galerie der Lügen
an der Evolutionstheorie und eine Abneigung gegen den biologischen Reduktionismus sei nicht gleichzusetzen mit religiösem Fundamentalismus. Bigotterie, so Wainwright, solle man sich widersetzen, aus welcher Richtung auch immer sie komme. Dieser Einstellung schloss ich mich gerne an in jenem Monat, in dem aus meinem Samenkorn längst ein frisches Pflänzchen geworden war: Die Galerie der Lügen.
Bei der Behandlung kompl exer wissenschaftlicher Sachver halte, das sollte angemerkt werden, kann ein Roman schwerlich dieselbe Gründlichkeit und Präzision an den Tag legen wie gute Fachliteratur. Seine primäre Aufgabe ist es, niveauvoll zu unterhalten und dabei einige Denkanstöße zu geben. Weil die Hintergrundinformationen zum vorliegenden Roman aber auch manchen Leser interessieren mögen, habe ich sie in verdichteter Form auf meiner Website unter www.isau.de/id/ online gestellt. Dort ist zudem eine Auswahl der über vierhundert Quellen zu finden, die ich für dieses Buch herangezogen habe. Wer tiefer in die Materie eintauchen will, findet also genug Stoff.
Ohne kompetenten Rat hätte ich es vielleicht trotzdem nicht gewagt, Die Galerie der Lügen in Angriff zu nehmen. Das wissenschaftliche Korrektiv wurde mir von unerwarteter Seite zuteil. Als ich nämlich einen der wunderbaren, weil auch für Laien gut verständlichen, Filme von Fritz Poppenberg ( www.dreilinden- film.de ) anschaute, entdeckte ich ein bekanntes Gesicht. In meinen Jugendtagen gehörte es zu einem Biologielehrer, der es wagte, die Evolutionstheorie zu kritisieren, und nun, dreißig Jahre später, haftete es an einem gestandenen Genetiker im Kölner Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung – typischer Fall von Mikroevolution. Bei der Entstehung der Galerie der Lügen wurde mir Dr. Wolf-Ekkehard Lönnig ( www.weloennig.de ) dann eine unschätzbare Hilfe. Mein tief empfundener Dank gilt zuallererst ihm, dem unermüdlichen Ratgeber. Seine über einhundert E-Mails zu biologischen Fach- und Sachfragen waren eine wertvolle Fundgrube. Für den positiven Einfluss auf sein Leben und berufliches Wirken dankt er, wie er mir versicherte, dem »intelligenten Designer«, der alle Dinge erschaffen hat. Obwohl die wissenschaftlichen Passagen des Romans von Wolf-Ekkehard gründlich überprüft und kommentiert wurden, könnte sich durch meine nachträglichen Überarbeitungen und Zusätze dennoch der ein oder andere Lapsus eingeschlichen haben. Solche Fehler wären nicht ihm anzulasten. Ich nehme sie voll auf meine Kappe.
Mein Dank gilt fernerhin Professor John Lennox vom Green College der University of Oxford, dem ich manche Einsicht über die Einsichtslosigkeit orthodoxer Naturalisten verdanke und der mir darüber hinaus bei der Suche nach einem passenden Lokal für die Verleihung des Intelligent Design Encouragement Award an Alex Daniels behilflich war. Frau Angela Seemüller von der Alten Pinakothek München und Becky Chetley vom Londoner National History Museum danke ich für die Unterstützung bei der Faktensuche. Stephan Krebs hat mir freundlicherweise die Veröffentlichung seines einfühlsamen Gedichts Häutungen zugestanden, das zu Beginn dieses Nachwortes zu bewundern ist. Dafür gebührt ihm mein aufrichtiger Dank. Selbiges ist, last but not least, an die Adresse meines Agenten und kritischen Erstlesers Roman Hocke zu richten, der mir überdies einmal mehr im Dickicht der italienischen Sprache eine Schneise schlug. Ich hoffe, die genannten und ungenannten Helfer sind mir nicht gram für das von mir aus den Mosaiksteinen ihrer Unterstützung zusammengesetzte Bild.
Im Gegensatz zu manch anderem meiner Romane sind alle handelnden Personen frei erfunden. Das chimärenhafte Wesen von Alex und ihren Klongeschwistern und damit einhergehende besondere Fähigkeiten gehören ebenfalls ins Reich der Fantasie, wenngleich die im Roman erwähnten Mäuse und Affen, die dank eingeschleuster Gene von Tiefseequallen leuchten, auf Tatsachen beruhen. Das reproduktive Klonen von Menschen steckt noch in den Kinderschuhen, schon allein deshalb, weil es weltweit geächtet ist. Aber während ich noch die letzten Korrekturen am Manuskript bearbeitete, meldete Korea auf dem Gebiet neue bahnbrechende Erfolge. Reifte je ein gekl o nter Mensch bis zur Geburt heran? Dazu gibt es viele Gerüchte und bisher nichts Verlässliches. Gegner des Verfahrens glauben, jegliche Versuche zur ungeschlechtlichen Vermehrung genetisch identischer Menschen seien – zumindest auf lange Sicht –
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