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Die Gang: Roman (German Edition)

Die Gang: Roman (German Edition)

Titel: Die Gang: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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(weil er irgendetwas an sich hatte, was einfach jeden Raufbold in der Schule provozierte), und dessen Vorstellung von Spaß darin bestand, mit seinem Radio den Sender von Anchorage, Alaska, zu empfangen.
    Ein netter Kerl, aber ein echter Versager.
    Nach Ernies Meinung waren all die beliebten Jungs in der Schule Vollidioten, Steinzeitmenschen, mit deren Drüsen etwas nicht stimmte. Die hübschen Mädchen waren geistlose Schnatterbüchsen, die nur an Männern interessiert waren.
    Mit so einem besten Freund hatte man keine Chance. Aber mit einem Kerl wie Cowboy …
    »He, hallo, Schönheit!«, rief Cowboy plötzlich, und Jeremy schreckte aus seinen Gedanken auf.
    Ein Mädchen lächelte ihn an und winkte ihm durch die Stäbe eines Käfigs zu. Sie saß auf einem schmalen Podium und schlenkerte mit den Beinen. Unter ihren bloßen Füßen befand sich ein Wasserbecken mit gläserner Front. Noch während sie winkte, traf ein Ball das Ziel und schlug den Metallarm zurück, der bewirkte, dass ihr Käfig aufklappte. Sie quietschte und fiel platschend ins tiefe Wasser. Durch das Glas konnte Jeremy sehen, wie sie in einer Woge von Luftblasen nach unten sank. Wie ein von unten kommender Wind schob das Wasser ihr T-Shirt nach oben über ihren Bauch und hob ihr dunkles Haar hoch über ihren Kopf. Sie hockte einen Moment lang auf dem Boden, die Wangen mit Luft aufgeblasen, das T-Shirt und das Haar sanken langsam wieder herab, und sie schüttelte die Faust in Richtung des Typen, der sie ins Wasser befördert hatte. Dann stand sie auf. Das Wasser wirbelte um ihre Schultern. Sie watete zu einer Metallleiter an der Seite des Beckens und kletterte heraus.
    Ihre nassen Beine glänzten. Jeremy sah, wie sich ihr Slip unter den nassen Shorts abzeichnete. Das T-Shirt klebte ihr am Rücken, die Haut schimmerte durch den dünnen Stoff. Ihr Haar hing dick und glänzend über die Schultern, es reichte fast bis zum Verschluss ihres BH. Sie sprang von der Leiter weg und befestigte das Brett wieder. Es rastete ein, und sie kletterte darauf.
    »War alles nur Anfängerglück, Supermann«, rief sie.
    »Ja? Dann pass mal auf!«
    »Vor dir hab ich keine Angst!«
    Supermann warf den Ball auf das Ziel neben ihrem Käfig. Der Ball ging vorbei und landete auf dem Sackleinen im Hintergrund.
    Sie grinste ihn an und klatschte.
    Jeremy fand es bedauerlich, dass ihr Gesicht nicht zum Körper passte. Sie gehörte zu den Mädchen, die von hinten fantastisch aussahen, schlank und wohlgeformt, aber wenn man sie von vorne sah, erlebte man eine Enttäuschung. Als ob Gott beschlossen hätte, dass sie vom Hals abwärts genug abbekommen hatten, und dann bei ihrem Gesicht knauserte. Sie war nicht unbedingt hässlich, aber ihre Augen standen zu eng beisammen, die Nase war klein und nach oben gebogen und sah ein bisschen nach Schweinchen aus, und ihr Mund war zu breit. Ihre Vorderzähne ragten wie große weiße Marmorblöcke vor.
    Noch ein Ball flog am Ziel vorbei.
    »Du bist nicht gerade ein angehender Weltmeister, Alter.«
    Der Typ schlug im Spaß nach ihr, legte dann den Arm um seine Freundin und ging weiter.
    »Los«, sagte Cowboy. Er ging hinüber zu dem Mann, dem die Anlage gehörte, und reichte Jeremy seine Waffel.
    »Gib mir mal drei Bälle, Jim«, sagte er und gab dem Mann drei Dollar.
    »Du könntest nicht die Wand von einem Plumpsklo treffen, wenn du draufsitzt«, rief das Mädchen.
    »Mach dich bereit fürs Wasser, Lizzie!« Er schleuderte den ersten Ball. Er traf mitten ins Ziel. Lizzie fiel. Als sie herauskletterte, sah sie ihn über die Schulter an. »Guter Wurf für ein Greenhorn. Wer ist dein Freund?«
    Jeremy spürte, wie ihm heiß wurde.
    »Mein Kumpel Duke. Neu in der Stadt. Wir haben uns gerade erst getroffen.«
    »Nett, dich kennenzulernen, Duke.«
    »Danke.«
    Sie setzte sich wieder auf das Podium. Cowboy warf. Sie fiel erneut ins Wasser.
    Cowboy lächelte. »Der einzige Weg, sie sauber zu kriegen. Sie badet nie, die alte Schlampe.«
    »Lass doch Duke mal probieren«, rief sie, als sie wieder herausgeklettert war.
    Cowboy bot ihm den letzten Ball an. »Oh, das ist schon in Ordnung«, sagte Jeremy. »Mach du nur weiter.«
    »Sei kein Feigling«, rief Lizzie.
    Mit einem Seufzer reichte er Cowboy die beiden Waffeltüten und nahm den Ball.
    Der Anfang vom Ende, dachte er. Ich werde meilenweit vorbeiwerfen, und dann wissen sie, dass ich eine Flasche bin.
    Er holte aus und schleuderte den Ball.
    Volltreffer!
    Er traf das Ziel und prallte ab.
    Lizzies Käfig

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