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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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still …«
    »Ich weiß!«, heule ich auf. »Begreifst du denn nicht, Sigfrid? Das ist es ja! Ich habe sie nicht nur getötet, ich töte sie immer noch! «
    »Glaubst du, dass wahr ist, was du eben gesagt hast, Bob?«
    » Sie glaubt es! Jetzt und für immer, solange ich lebe. Für sie ist das nicht Jahre her, sondern erst ein paar Minuten, und es bleibt mein ganzes Leben so. Ich bin hier unten, werde älter, versuche zu vergessen, und Klara ist da oben in Sagittarius YY und treibt umher wie eine Fliege im Bernstein!« Ich lasse mich auf die nackte Plastikmatte fallen und schluchze. Sigfrid hat langsam das ganze Zimmer wieder eingerichtet. Über meinem Kopf hängen Piñatas, an der Wand ein Holobild vom Gardasee bei Sirmione, Schwebeboote, Segelboote und Schwimmer.
    »Lass den Schmerz heraus«, sagt Sigfrid leise. »Lass ihn ganz heraus.«
    »Was glaubst du, dass ich tue? « Ich drehe mich herum und starre an die Decke. »Ich könnte den Schmerz und die Schuld überwinden, wenn sie es könnte, Sigfrid. Aber für sie ist es nicht vorbei. Sie ist dort draußen und sitzt fest in der Zeit.«
    »Weiter, Bob.«
    »Jede Sekunde ist immer die neueste Sekunde in ihrem Denken – die Sekunde, in der ich ihr Leben weggeworfen habe, um das meine zu retten. Ich lebe und werde alt und sterbe, bevor sie diese Sekunde hinter sich gebracht hat, Sigfrid.«
    »Weiter, Bob. Sprich alles aus.«
    »Sie glaubt, ich hätte sie verraten, und sie denkt das jetzt. Damit kann ich nicht leben.«
    Es bleibt sehr lange still, dann sagt Sigfrid endlich: »Du tust es, weißt du.«
    »Was?« Meine Gedanken sind tausend Lichtjahre entfernt.
    »Du lebst damit, Bob.«
    »Das nennst du leben?«, sage ich verächtlich, setze mich auf und wische mir die Nase mit einem seiner Tücher ab.
    »Du reagierst sehr schnell auf alles, was ich sage, Bob, und deshalb glaube ich manchmal, dass deine Reaktion ein Gegenschlag ist. Du parierst, was ich sage, mit Worten. Lass mich einmal ins Schwarze treffen, Bob. Lass das eindringen: Du lebst wirklich.«
    »Na ja, mag sein.« Es ist wahr; nur sehr lohnend ist es nicht.
    Wieder eine lange Pause, dann sagt Sigfrid: »Bob. Du weißt, dass ich eine Maschine bin. Du weißt auch, dass meine Funktion darin besteht, mit menschlichen Gefühlen umzugehen. Ich kann Gefühle nicht empfinden . Aber ich kann sie als Modelle nachgestalten, sie analysieren, sie bewerten. Ich kann es für dich, ich kann es sogar für mich tun. Schuld? Etwas sehr Schmerzhaftes, aber weil es schmerzhaft ist, wirkt es als Verhaltenssteuerung. Es kann dich beeinflussen, schulderregende Handlungen zu unterlassen, und das ist wertvoll für dich und die Gesellschaft. Aber du kannst sie nicht einsetzen, wenn du sie nicht spürst.«
    »Ich spüre sie doch, Sigfrid, um Gottes willen!«
    »Ich weiß, dass du das jetzt zulässt. Es ist alles offen zutage getreten, sodass du es für dich arbeiten lassen kannst, statt vergraben zu sein, wo es dir nur schadet. Dafür bin ich da, Bob. Deine Gefühle ans Tageslicht zu bringen, wo du sie gebrauchen kannst.«
    »Selbst die schlimmen? Schuld, Angst, Schmerz, Neid?«
    »Schuld. Angst. Schmerz. Neid. Die Motivatoren. Die Modifikatoren. Das, was ich nicht habe, außer im hypothetischen Sinn.«
    Wieder eine Pause. Ich habe ein merkwürdiges Gefühl dabei. Ich glaube, Sigfrid denkt nach, aber nicht über mich. Und endlich sagt er: »Jetzt kann ich auch beantworten, was du mich gefragt hast, Bob.«
    »Gefragt? Was war das?«
    »Du hast mich gefragt: ›Das nennst du leben?‹ Und ich antworte: Ja. Genau das nenne ich leben. Und in meiner ganz hypothetischen Art beneide ich dich zutiefst darum.«

Jenseits des blauen Horizonts

Es war nicht leicht zu leben, so jung und so völlig allein. »Geh zum goldenen Bereich, Wan, stiehl, was du willst, lerne. Hab keine Angst«, sagten die Toten Menschen zu ihm. Aber wie sollte er keine Angst haben? Die albernen, aber lästigen Alten benutzten die Goldgänge. Man konnte sie dort überall finden, meistens am Ende der Gänge, wo die goldenen Adern der Symbole zum Mittelpunkt der Dinge führten, also genau dort, wohin zu gehen die Toten Menschen ihn unaufhörlich drängten. Vielleicht musste er dorthin, aber er konnte nicht verhindern, dass er sich fürchtete.
    Wan wusste nicht, was geschehen würde, wenn ihn die Alten je erwischen sollten. Die Toten Menschen wussten es vermutlich, aber aus dem weitschweifigen Gerede, das sie von sich gaben, konnte er nicht klug werden. Vor langer Zeit

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