Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)
vorbei!«
»Ich habe heute Nachmittag keinen anderen Termin, Bob.«
Ich glotze.
»Was?«
»Ich habe alles andere abgesagt, Bob.«
»Da fühle ich mich aber sehr an die Wand gedrängt, Sigfrid!«, sage ich zornig.
»Ich zwinge dich nicht, länger hierzubleiben, Bob. Ich weise nur darauf hin, dass du die Möglichkeit hast.«
Ich denke eine Weile nach.
»Du bist ein Superknüller von Computer, Sigfrid«, sage ich. »Also gut. Nun, es gab keine Möglichkeit für uns herauszukommen, als Einheit gesehen. Unsere Schiffe waren gefangen, weit hinter dem Punkt ohne Umkehr, und da kommt man nicht mehr heraus. Doch der alte Danny A. war ein kluger Kopf. Er kannte alle Ausnahmen von der Regel. Als Einheit saßen wir fest – aber wir waren keine Einheit! Wir waren zwei Schiffe! Und jedes bestand wieder aus zwei Schiffen! Und wenn wir auf irgendeine Weise die Beschleunigung von einem Teil unseres Systems auf das andere übertragen konnten – einen Teil tiefer in den Schacht stoßen, gleichzeitig den anderen hinauf und hinaus –, dann konnte ein Teil des Ganzen sich befreien!« Lange Pause.
»Warum trinkst du nicht noch einen Schluck, Bob?«, sagt Sigfrid fürsorglich. »Wenn du dich ausgeweint hast, meine ich.«
Angst! In mir tobte solches Entsetzen, dass ich es gar nicht mehr spüren konnte; meine Sinne waren durchtränkt davon; ich weiß nicht, ob ich geschrien oder gelallt habe, ich tat nur, was Danny A. verlangte. Wir hatten die beiden Schiffe zusammengeführt und aneinander gekoppelt, Landefahrzeug an Landefahrzeug, und wir versuchten, Ausrüstung, Instrumente, Kleidung, alles, was beweglich war, aus dem ersten Schiff in das zweite zu bringen, um Platz für zehn Leute zu schaffen, wo nur Platz für fünf vorgesehen war. Von Hand zu Hand, hin und zurück. Dane Metschnikow stand in einem der Landefahrzeuge und schloss die Treibstoffregler neu an, um jeden Tropfen Hydrox auf einmal zu zünden. Würden wir das überleben? Wir konnten es nicht wissen. Beide Fünfer waren gepanzert, und wir rechneten nicht damit, dass die Hitschi-Metallwände beschädigt würden. Aber der Inhalt der Kammern waren wir, alle von uns in dem einen Schiff, das sich befreien würde – hofften wir –, und man konnte wirklich nicht sagen, ob wir überhaupt freikommen würden und ob das, was wirklich freikam, nicht nur Sülze sein würde. Und alles, was wir hatten, waren Minuten, und nicht sehr viele davon. In zehn Minuten kam ich wohl zwanzigmal an Klara vorbei, und ich erinnere mich, dass wir uns beim ersten Mal küssten. Oder mit den Lippen aufeinander zielten und nah genug herankamen. Ich erinnere mich an ihren Duft. Und die ganze Zeit über flackerte auf irgendeinem der Bildschirme diese gigantische, unermessliche, düstere blaue Kugel; die über ihre Oberfläche rasenden Schatten waren Phaseneffekte und erzeugten grauenhafte Bilder; der würgende Griff der Gravitationswellen zerrte an unseren Eingeweiden. Danny A. war in der Kapsel des ersten Schiffes, achtete auf die Zeit und stieß Bündel und Säcke die Luke hinunter, durch die Landefahrzeuge, hinauf zur Kapsel des zweiten Schiffes, wo ich sie wegstieß, irgendwohin, nur um Platz für mehr zu schaffen. »Fünf Minuten«, schrie er, und: »Vier Minuten!« und: »Drei Minuten, Menschenskinder, beeilt euch!« Und dann: »Jetzt! Los jetzt, allesamt! Werft alles hin und kommt herauf!« Und wir taten es. Alle. Alle außer mir. Ich konnte die anderen schreien hören, dann riefen sie mich; aber ich war zurückgefallen, unser eigenes Landefahrzeug war blockiert, ich kam nicht durch die Luke. Ich zerrte irgendeinen Sack zur Seite, während Klara über den Bordfunk kreischte: »Bob! Bob, um Gottes willen, komm rauf!« Und ich wusste, dass es zu spät war; ich warf den Lukendeckel zu und verriegelte ihn, gerade als ich Danny A. schreien hörte: »Nein! Nein! Warte …«
Liebe Stimme von Gateway,
am Mittwoch vergangener Woche ging ich am Safeway-Supermarkt über den Parkplatz (ich hatte meine Rabattmarken eingelöst), um den Fährbus zu meiner Wohnung zu nehmen, als ich ein unirdisches grünes Licht sah. Ein fremdartiges Raumfahrzeug landete in der Nähe. Vier wunderschöne, aber ganz winzige, junge Frauen in hauchdünnen Gewändern stiegen aus und machten mich mithilfe eines Lähmungsstrahls wehrlos. Sie hielten mich in ihrem Schiff neunzehn Stunden lang gefangen. Während dieser Zeit unterwarfen sie mich Demütigungen einer gewissen sexuellen Art, die nicht wiederzugeben ich
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