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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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Augenbrauen am gleichen Tisch saß und die Karten studierte. Sie hob den Kopf nicht.
    Ich konnte erkennen, dass ich mir hier nicht viel Glücksspiel würde leisten können. An diesem Punkt begriff ich, dass ich mir in Wirklichkeit auch gar nicht die vielen Getränke leisten konnte, für die ich bezahlt hatte, dann begann mein inneres Wahrnehmungssystem mir klarzumachen, wie viel ich schon getrunken hatte. Das Letzte, was ich begriff, war, dass ich zusehen musste, möglichst schnell in mein Zimmer zu kommen.

SYLVESTER MACKLEN: DER VATER VON GATEWAY
    Gateway wurde entdeckt von Sylvester Macklen, einem Tunnelforscher auf der Venus, der an einem Grabungsort ein betriebsbereites Hitschi-Raumfahrzeug fand. Es gelang ihm, damit an die Oberfläche zu kommen und es nach Gateway zu steuern, wo es jetzt in Dock 5–33 ruht. Tragischerweise vermochte Macklen nicht den Rückflug anzutreten, und obwohl es ihm gelang, seine Anwesenheit dadurch zu signalisieren, dass er den Treibstofftank der Landekapsel seines Schiffes sprengte, war er tot, bevor jemand Gateway zu erreichen vermochte.
    Macklen war ein tapferer und einfallsreicher Mann, und die Tafel an Dock 5-33 erinnert an seinen einzigartigen Dienst der Menschheit gegenüber. Zu geeigneten Zeiten werden von Vertretern der verschiedenen Glaubensbekenntnisse Gottesdienste abgehalten.

Ich liege auf der Matte und fühle mich nicht sehr behaglich. Körperlich, meine ich. Vor kurzem bin ich operiert worden, und die Fäden sind vermutlich noch nicht ganz absorbiert.
    Sigfrid sagt: »Wir sprachen von deiner Arbeit, Bob.«
    Das ist langweilig genug. Aber sicher genug.
    »Ich hasste meine Arbeit«, antworte ich. »Wer würde die Nahrungsgruben nicht hassen?«
    »Aber du hast weitergemacht. Du hast nie auch nur versucht, etwas anderes zu bekommen. Du hättest vielleicht auf einer Meeresfarm unterkommen können. Und du bist vorzeitig von der Schule abgegangen.«
    »Soll das heißen, dass ich steckengeblieben bin?«
    »Es soll gar nichts heißen, Bob. Ich frage dich, was du fühlst.«
    »Hm. In gewissem Sinne stimmt es. Ich dachte an einen Wechsel. Ich dachte viel darüber nach«, sage ich und erinnere mich, wie es in dieser hellen, frühen Zeit mit Sylvia gewesen ist. Ich erinnere mich, wie wir in einer Januarnacht in der Kanzel eines abgestellten Segelflugzeugs gesessen sind – wir hatten keine andere Unterkunft – und uns über die Zukunft unterhalten haben. Was wir tun würden. Wie wir uns durchsetzen würden. Soweit ich sehen kann, ist da nichts für Sigfrid dabei. Ich habe Sigfrid alles erzählt über Sylvia, die schließlich einen Börsenmakler heiratete. Aber zwischen uns war lange vorher Schluss gewesen.
    »Ich hatte wohl eine Art Todestrieb«, sage ich, indem ich mich unterbreche, um zu versuchen, bei dieser Sitzung auf meine Kosten zu kommen.
    »Es ist mir lieber, wenn du keine psychiatrischen Begriffe verwendest, Bob.«
    »Na ja, du verstehst, was ich meine. Ich wusste, dass die Zeit verrann. Je länger ich in den Gruben blieb, desto schwerer würde es sein herauszukommen. Aber es gab nichts, was besser aussah. Und es gab Entschädigungen. Sylvia, meine Freundin. Meine Mutter, solange sie lebte. Freunde. Sogar Vergnügungen. Segelfliegen. Das ist herrlich; wenn man hoch genug ist, sieht Wyoming nicht so scheußlich aus, und das Öl kann man kaum noch riechen.«
    »Du hast von Sylvia gesprochen. Bist du gut mit ihr ausgekommen?«
    Ich zögerte und rieb mir den Bauch. Ich habe da fast einen halben Meter neuen Darm. Dergleichen kostet ungeheuer viel, und manchmal bekommt man das Gefühl, dass der frühere Eigentümer es zurückhaben möchte. Man fragt sich, wer er war. Oder sie. Wie er gestorben ist. Ist er gestorben? Kann es sein, dass er noch lebt, so arm, dass er Teile von sich selbst verkauft, wie ich es von hübschen Mädchen gehört habe, die eine wohlgeformte Brust oder ein Ohr verkaufen?
    »Hast du dich mit Mädchen leicht angefreundet, Bob?«
    »Jetzt ja.«
    »Nicht jetzt, Bob. Ich glaube, du hast gesagt, als Kind hättest du nicht leicht Freunde gefunden.«
    »Wer tut das schon?«
    »Wenn ich diese Frage recht verstehe, Robbie, fragst du, ob irgendjemand sich an seine Kindheit als etwas vollkommen Schönes und Müheloses erinnert, und die Antwort lautet natürlich ›nein‹. Aber manche Menschen scheinen die Auswirkungen stärker mit ins Leben mitzunehmen als andere.«
    »Ja. Wenn ich so nachdenke, hatte ich wohl ein bisschen Angst vor meiner Altersgruppe –

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