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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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verwendet hast, Bob. Bitte, versuch ihn auszusprechen. Der Ausdruck bedeutet für dich etwas Besonderes, deshalb kannst du die Worte nicht so leicht aussprechen.«
    Ich sinke auf der Matte zusammen, und nun weine ich echt.
    »Bitte, sag es, Bob. Wie lautet der Ausdruck?«
    »Hol dich der Teufel, Sigfrid! Runtergehen. Das ist er. Runtergehen, runtergehen, runtergehen!«

»Guten Morgen«, sagte jemand in einen Traum hinein, in dem ich mitten im Orion-Nebel in einer Art Treibsand steckte. »Ich habe Ihnen Tee gebracht.«
    Ich öffnete ein Auge und blickte über den Rand der Hängematte in ein nahes Paar kohlschwarzer Augen in einem sandfarbenen Gesicht. Ich war noch ganz angezogen und verkatert; irgendetwas roch abscheulich, und ich begriff, dass ich das war.
    »Mein Name«, sagte die Person mit dem Tee, »ist Shikitei Bakin. Bitte, trinken Sie den Tee. Er wird Ihrem Gewebe die nötige Feuchtigkeit zuführen.«
    Ich blickte ein bisschen weiter hinaus und sah, dass der Mann an den Hüften aufhörte; es war der beinlose Mann mit den anschnallbaren Flügeln, den ich tags zuvor im Tunnel gesehen hatte.
    »Uh«, sagte ich, strengte mich ein bisschen mehr an und brachte es bis zu einem: »Guten Morgen.« Der Orion-Nebel verblasste, ebenso das Gefühl, mich durch sich rasch verdichtende Gaswolken zwängen zu müssen. Der üble Geruch blieb. Im Zimmer roch es grässlich, selbst nach Gateway-Maßstäben, und ich entdeckte, dass ich mich auf den Boden erbrochen hatte. Ich war nur Millimeter davon entfernt, mich zu wiederholen. Bakin, der langsam die Flügel bewegte, ließ am Ende eines Flügelschlages geschickt eine zugestöpselte Flasche neben mir in die Hängematte fallen. Dann schwebte er zu meiner Kommode, setzte sich darauf und sagte: »Ich glaube, heute Morgen um null acht haben Sie eine ärztliche Untersuchung.«

WEM GEHÖRT GATEWAY?
    Gateway ist einzigartig in der Geschichte der Menschheit, und man begriff schnell, dass es eine zu wertvolle Hilfsquelle war, als dass man es irgendeiner Gruppe von Personen oder irgendeiner Regierung allein überlassen durfte. Deshalb wurde Gateway Enterprises, Inc., gegründet.
    Gateway Enterprises (gewöhnlich ›die Gesellschaft‹ genannt) ist eine multinationale Gesellschaft, deren Hauptpartner die Regierungen der Vereinigten Staaten von Amerika, der Sowjetunion, der Vereinigten Staaten von Brasilien, der Venusianischen Konföderation und des Neuen Volksasien sind. Teilhaber mit eingeschränkten Rechten (Kommanditisten) sind alle jene Personen, die, wie Sie, die beigefügte Vereinbarung unterzeichnet haben.
    »So?« Es gelang mir, die Kappe abzuschrauben und einen Schluck Tee zu trinken. Er war sehr heiß, ungezuckert und fast geschmacklos, aber er schien die Waage in meinem Inneren entgegen der Richtung zum neuerlichen Erbrechen ausschlagen zu lassen.
    »Ja. Ich denke schon. Das ist üblich. Außerdem hat Ihr P-Phon mehrmals geläutet.«
    Ich war wieder beim »Uh?«.
    »Ich vermute, Ihr Proktor wollte Sie an den Termin erinnern. Es ist sieben fünfzehn, Mr. …«
    »Broadhead«, sagte ich mit schwerer Zunge, und dann klarer: »Mein Name ist Bob Broadhead.«
    »Ja. Ich habe mir die Freiheit genommen, mich zu vergewissern, dass Sie wach sind. Bitte genießen Sie Ihren Tee, Mr. Broadhead. Genießen Sie Ihren Aufenthalt auf Gateway.« Er nickte, fiel nach vorn von der Kommode, fegte zur Tür, zog sich hinaus und war verschwunden. Während mein Schädel bei jeder Lageveränderung pochte, befreite ich mich aus der Hängematte, versuchte die übleren Stellen am Boden zu meiden und brachte es auf irgendeine Weise fertig, einigermaßen sauber zu werden. Ich dachte an Enthaarung. Bis zu einem Vollbart würde es aber noch zwölf Tage dauern, weshalb ich beschloss, es sein zu lassen; wirklich unrasiert sah ich nicht aus, und ich hatte einfach nicht die Kraft.
    Als ich in den Untersuchungsraum wankte, hatte ich mich nur um etwa fünf Minuten verspätet. Die anderen in meiner Gruppe waren alle vor mir da, sodass ich warten musste und Letzter wurde. Man nahm mir an drei Stellen Blut ab, am Fingerballen, an der Ellenbeuge und am Ohrläppchen; ich war überzeugt davon, dass der Alkoholgehalt überall 45 Prozent betrug. Aber darauf kam es nicht an. Die Untersuchung war nur eine Formalität. Wenn man den Flug nach Gateway in einem Raumschiff überlebte, konnte man auch eine Reise in einem Hitschi-Schiff überstehen, es sei denn, irgendetwas ging schief. In diesem Fall konnte man wahrscheinlich ohnehin

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