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Die Gefährtin Des Lichts erbin2

Die Gefährtin Des Lichts erbin2

Titel: Die Gefährtin Des Lichts erbin2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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gute.«
    »Gute?« Die Lady klang nachdenklich.
    »Nun ... ja.« Ich schluckte erneut. »Ich bereue einiges von dem, was mir widerfahren ist. Aber nicht alles.«
    »Aha«, sagte sie.
    Wieder breitete sich Schweigen aus, das beinahe kameradschaftlich war.
    »Warum ist es besser, dass Sonnenschein weiterschläft?«, fragte ich, diesmal sehr leise.
    »Weil wir gekommen sind, um dich zu töten.«
    Mir rutschte das Herz in die Hose. Doch auf eine merkwürdige Weise fand ich es jetzt einfacher, zu reden. Es schien, als ob meine Angst eine Schwelle überwunden hatte und sinnlos geworden war.
    »Ihr wisst, was ich bin«, vermutete ich.
    »Ja«, antwortete sie. »Du hast die Fesseln, die wir Itempas angelegt haben, verbogen und seine wahre Macht freigelassen, wenn auch nur für einen kurzen Moment. Das hat unsere Aufmerksamkeit geweckt. Seitdem haben wir dich beobachtet. Aber ...« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich war länger eine
    Sterbliche, als ich jetzt Göttin bin. Deshalb ist der Gedanke an den Tod für mich weder neu noch beängstigend. Also stört es mich nicht, dass du ein Dämon bist.«
    Ich runzelte die Stirn. »Aber was ...?«
    Dann fiel mir die Frage des Lords der Finsternis ein. Liebt er dich bereits?
    »Sonnenschein«, flüsterte ich.
    »Er wurde hierhergeschickt, um zu leiden, Oree. Um zu wachsen und zu genesen, damit er hoffentlich eines Tages wieder zu uns zurückkehren kann. Aber täusch dich nicht, dies ist ebenfalls eine Strafe.« Sie seufzte. Ganz kurz hörte ich Geräusche von Wind und Regen in der Ferne. »Es ist schade, dass er dich so schnell kennengelernt hat. In tausend Jahren hätte ich Na- hadoth vielleicht überreden können, es auf sich beruhen zu lassen. Aber nicht jetzt.«
    Ich starrte sie aus meinen blicklosen Augen an und war über die Ungeheuerlichkeit ihrer Aussage entsetzt. Sie hatten Sonnenschein fast völlig menschlich gemacht, damit er Schmerz und Leiden des sterblichen Lebens besser erfahren konnte. Sie hatten ihn dazu verpflichtet, Sterbliche zu beschützen, unter ihnen zu leben und sie zu verstehen; ja, sie sogar zu mögen. Aber er durfte sie nicht lieben.
    Durfte mich nicht lieben. Das erkannte ich jetzt, und sowohl die Süße dieses Wissens als auch die Bitterkeit, die darauf folgte, schmerzten mich.
    »Das ist nicht fair«, sagte ich. Ich war nicht verärgert. So dumm war ich nicht. Dennoch, wenn sie mich ohnehin töten wollten, dann würde ich verdammt noch mal sagen, was ich zu sagen hatte. »Sterbliche lieben. Ihr könnt ihn nicht zu einem von uns machen und ihm dann verbieten, das zu tun.«
    »Denk daran, warum er hierhergeschickt wurde. Er liebte Enefa — und hat sie ermordet. Er liebte Nahadoth und seine eigenen Kinder, und hat sie doch über Jahrhunderte hinweg gequält.« Sie schüttelte den Kopf. »Seine Liebe ist gefährlich.«
    »Es war nicht ...« Sein Fehler hätte ich beinahe gesagt, aber das stimmte nicht. Viele Sterbliche wurden verrückt, aber nicht alle griffen die an, die sie liebten. Sonnenschein hatte die Verantwortung für das, was er getan hatte, übernommen, und ich hatte nicht das Recht, das zu bestreiten.
    Also versuchte ich es erneut. »Habt Ihr vielleicht einmal darüber nachgedacht, dass sterbliche Geliebte genau das Richtige für ihn sind? Vielleicht ...« Wieder unterbrach ich mich, weil ich fast gesagt hätte, vielleicht kann ich ihn für Euch heilen. Das war zu anmaßend, egal wie gütig die Lady wirkte.
    »Möglich, dass es das Richtige für ihn ist«, sagte die Lady gleichmütig. »Es ist aber nicht das Richtige für Nahadoth.«
    Ich zuckte zusammen und schwieg, weil mir die Worte fehlten. Es war, wie Serymn gesagt hatte: Die Lady wusste, was ein weiterer Krieg der Götter die Menschheit kosten würde, und sie hatte getan, was sie konnte, um ihn zu verhindern. Das bedeutete, dass eine Balance zwischen den beiden verletzten Brüdern gefunden werden musste. Im Moment, so hatte sie entschieden, überwog der Zorn des Lords der Finsternis Sonnenscheins Trauer. Ich konnte ihr das nicht einmal übelnehmen. Ich hatte den Zorn oben gespürt; den Rachedurst, der so stark war, dass er wie ein Stößel meine Sinne zerrieb. Es wunderte mich nur, dass sie der Meinung war, die drei könnten irgendwann Frieden schließen. Vielleicht war sie genauso verrückt wie Sonnenschein.
    Oder vielleicht war sie einfach nur bereit, alles zu tun, um die Kluft zwischen ihnen wieder zu schließen. Was war schon ein wenig Dämonenblut, ein bisschen Grausamkeit, verglichen

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