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Die Gefangenen des Korallenriffs

Die Gefangenen des Korallenriffs

Titel: Die Gefangenen des Korallenriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jurij Kusnezow
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wähnte.
    Gleich darauf war auch Vi zur Stelle, um nachzuschauen, was im Kinderzimmer vor sich ging. Außer sich vor Freude, stürzte sie auf Viola zu, schloß sie in die Arme und überschüttete sie mit Küssen.
    Auch Ol hatte seine Fassung wiedererlangt. Er umarmte die Tochter gleichfalls und ließ sich alles haarklein erzählen.
    Viola hatte eine ganze Weile damit zu tun, ihre Erlebnisse zu schildern: wie sie aus Versehen ins Elmenland geraten war und dort den Jungen, die beiden Männer von der Erde sowie den Kraken Prim getroffen hatte. Wie sie danach von zwei Massaren verfolgt worden war und ihnen schließlich entwischen konnte.
    »Die wunderbaren Kräfte einer Perle haben uns dabei geholfen«, erklärte sie. »Kostja und ich mußten sie fest mit den Händen umschließen und uns dann ganz stark nach Hause wünschen. Die Perle hat sich geteilt. Hier ist meine Hälfte.« Viola zeigte den Eltern das Bruchstück und fügte hinzu: »Sollten Kostja und ich uns irgendwann wiederbegegnen, können wir uns an dieser Haliotisperle erkennen.«
    Vi merkte, daß ihre Tochter große Sympathie für den Jungen empfand, sagte aber nichts.
    Nun erzählten die Eltern vom Besuch der eigenartigen Wesen, die in Violas Spielzeugfiguren geschlüpft waren, und es gab keinen Zweifel mehr, daß es sich um die Doppelgänger jener Elme handelte, die ihre Tochter kennengelernt hatte.
    »Wie Kostja allerdings wirklich aussieht, weiß ich nicht«, sagte Vi nach einer Weile, »ich kenne ihn ja nur als Scheuch. Doch er scheint ein flinker Junge zu sein. Jedenfalls hat er auf Anhieb das gesamte Synchronautikzentrum außer Gefecht gesetzt, die Schutzbarriere um den Elming aufgehoben und mit seinen Freunden fast unser Haus in Brand gesetzt, bevor er verschwand. Wäre er ein bißchen länger geblieben, hätte er gewiß noch viel mehr durcheinandergebracht.«
    Zum Schluß berichtete Viola noch, daß sie unterwegs von Wachposten aufgehalten worden war. Ol runzelte die Brauen – offenbar versuchten die Massaren um jeden Preis, die Besucher von der Erde aufzuhalten und gefangenzunehmen. Nur deshalb hatten sie den Tunneleingang umstellt und beobachteten vielleicht auch schon ihr Haus. Hoffentlich hatten die Gäste noch rechtzeitig fliehen können… Er war ernstlich besorgt.
    »Und ich dachte schon, sie hätten es auf mich abgesehen«, sagte Viola fast ein wenig enttäuscht.
    »Das ist gleichfalls nicht auszuschließen. Wir müssen genau überlegen, was wir mit dir machen. Das beste ist, du bleibst im Haus und verhältst dich zunächst ganz still«, sagte Ol.
    »Ja, bleib hier, es ist tatsächlich besser, wenn du dich eine Zeitlang nicht draußen blicken läßt«, fügte Vi hinzu.
    »Gut, dann gehe ich jetzt ins Zentrum und versuche, Näheres in Erfahrung zu bringen. Seid schön vorsichtig, ihr beiden, ich melde mich bald.«
    Mit diesen Worten wandte sich Ol zur Tür und verließ das Haus.

DIE OPERATION »E«
    Im Synchronautikzentrum aber fand schon seit dem frühen Morgen eine wichtige Beratung statt. Daran nahmen die uns bereits bekannten Massaren Nel und Din teil, aber auch Vik und Al, zwei Späher, die eiligst aus dem Elmenland herbeordert worden waren. Sie hatten einen ganzen Monat dort zugebracht und kannten unsere Freunde, einschließlich des Kraken Prim, genau.
    Nel und Din schilderten ein weiteres Mal, was ihnen am Vortag widerfahren war, und alle kamen zu dem Schluß, daß sich im Haus der Synchronauten Ol und Vi Doppelgänger von der Erde aufgehalten haben mußten. Es war durchaus möglich, daß einer oder auch mehrere von ihnen sich den beiden an die Fersen geheftet, unbemerkt das Zentrum betreten und einen Kurzschluß des gesamten Energiesystems herbeigeführt hatten.
    »Was ist aber daraus abzuleiten?« fragte Or, der Chef des Zentrums, seine Mitarbeiter.
    Und da die Antwort nicht gleich kam, gab er sie selber:
    »Erstens. Es ist durchaus möglich, daß Ol und Vi ihren Gästen geheime Daten über unsere Stützpunkte auf der Erde übermittelt haben, über die Technik dort und sogar über unsere neuesten Synchrogleiter.
    Zweitens. Wenn die Fremden als Elme in unser Zentrum eingedrungen sind, könnten sie das und noch mehr auch selbst in Erfahrung gebracht haben. Sie hätten dann die Hilfe der Vitanten nicht unbedingt nötig gehabt.
    Drittens. Wie dem auch sei, wenn es den Erdenmenschen gelingt, auf ihren Planeten zurückzukehren, werden sie ihr Wissen über die Tunnel zwischen der Irena und der Erde, über unsere Stützpunkte dort und die

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