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Die Gefangenen des Korallenriffs

Die Gefangenen des Korallenriffs

Titel: Die Gefangenen des Korallenriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jurij Kusnezow
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nicht kannten.
    Nur der Krake blieb, wo er war. Mal erhob er sich auf all seinen Tentakeln zu voller Größe, mal fiel er wieder in sich zusammen, lag flach auf dem Boden. Da er selber über hypnotische Fähigkeiten verfügte, schleuderte Prim den Massaren seine ganze Willenskraft entgegen und widersetzte sich so dem telepathischen Signal, das auch ihn einfangen wollte.

DER KRISTALLSKAPHANDER
    Ol begab sich auf kürzestem Wege zum Leiter des Synchronautikzentrums, der ihn bereits erwartete. Or war zufrieden mit dem Verlauf der Operation »E« und sagte aufgeräumt:
    »Hör zu, Ol, du kommst mir vor wie unser geheimnisvoller Höhlenlöwe. Du hast, wie mir scheint, eine ebensogute Witterung. Tauchst immer gerade dann auf, wenn du gebraucht wirst!«
    Ol war keineswegs um eine Antwort verlegen:
    »Ich denke, man kann eher Sie mit diesem Löwen vergleichen. Ihre Untergebenen parieren beim Klang Ihrer Stimme einmalig, und wenn trotzdem jemand aus der Reihe tanzt, schnappen Sie auch nicht schlecht zu. Aber weil Sie vom Höhlenlöwen sprechen, ist er denn schon eingefangen?«
    »Noch nicht, aber es ist eine Sache von Minuten!« rief der Chef. »Die Katze ist so gut wie im Käfig. Und nicht nur sie, wir greifen uns die ganze Gruppe: die zwei Jungen aus Atlantis, die sich seit Urzeiten bei uns aufhalten, und drei Doppelgänger von der Erde.«
    Ol stutzte. Wieso drei? dachte er. Kostja muß doch entkommen sein, sonst wäre Viola nicht wieder hier.
    »Ach ja«, fuhr der Chef zufrieden fort, »außerdem gibt es noch einen Kraken, aber der wird uns nicht gefährlich, falls es ihm gelingt, zur Erde zurückzukehren. Er lebt im Meer und kann meinetwegen den Fischen erzählen, was er will. Die sind bekanntlich stumm.«
    »Was haben Sie denn mit den anderen vor?« fragte Ol. »Mit den Atlantern, zum Beispiel?«
    »Mit denen ist leider nicht viel anzufangen«, der Chef zuckte die Achseln. »Andererseits, was sollen sie endlos im Elming herumlungern und auf schönes Wetter warten. Ein Zurück gibt es für sie ohnehin nicht mehr. Wir werden ihnen ihren Körper wiedergeben, wie den übrigen Gefangenen auch. Vielleicht schicken wir sie sogar zur Arbeit auf einen unserer Stützpunkte.«
    »Sollen die anderen Erdenbewohner etwa ebenfalls dorthin?« fragte Ol.
    »Nicht sofort!« erwiderte Or herrisch. »Sie müssen ja nicht nur die menschliche Gestalt zurückerhalten, sondern auch in Irener verwandelt werden. Schließlich brauchen wir zuverlässige Vertreter auf der Erde. Aber damit lassen wir uns Zeit. Erst mal sehen, was das für Leute sind.«
    »Aber während Sie das herausfinden, wird man die drei auf der Erde vielleicht vermissen«, wandte Ol ein.
    »Genau darum geht es«, sagte Or erfreut. »Für diesen Zweck brauchen wir nämlich die Kristallskaphander! Wie du weißt, sind das Gleitanzüge, um in die Zukunft und in die Vergangenheit zu gelangen. Mit ihrer Hilfe ist es uns möglich, die in Irener verwandelten Menschen zu jedem beliebigen Zeitpunkt auf die Erde zu bringen – ein Jahr früher, ein Jahr später, ganz wie wir es brauchen. In diesem Fall sollten sie gleich nach ihrem Verschwinden zurückkehren, so daß ihre Abwesenheit nicht auffällt. Du, Ol, bist aber so ziemlich der einzige, der mit solch einem Skaphander klarkommt. Du kennst dich in der Geschichte genauso gut aus wie in der Technik, findest dich in jeder Epoche zurecht. Wärst du bereit, den Auftrag zu übernehmen?«
    Ol wurde nachdenklich. Der Kristallskaphander, der nichts anderes darstellte als eine Zeitmaschine, war die neueste Erfindung der Massaren. Bestimmt war er schwierig zu bedienen und der Flug mit ihm nicht immer berechenbar. Auch kam es darauf an, in wessen Hände er geriet, denn wie jede wissenschaftliche Entdeckung konnte er einem guten oder einem bösen Zweck dienen.
    Wie dem auch sei, dachte Ol schließlich, ich übernehme die Sache, später sehen wir dann weiter. Und so sagte er entschlossen:
    »Ich bin einverstanden!«
    »Wunderbar«, entgegnete der Chef, »dann wollen wir keine Zeit verlieren. Du kannst dich sofort mit dem Skaphander vertraut machen.«
    »In Ordnung, aber ich habe noch eine Bitte.«
    »Und die wäre?«
    »Ich möchte, daß Viola zur Irena zurückkommt.«
    »Gut, ich werde es veranlassen«, erwiderte der Chef, der nichts vom Aufenthalt des Mädchens im Elmenland wußte, und ließ sich sofort mit dem Erdenstützpunkt verbinden. Er gab Anweisung, die Tochter des Synchronauten Ol umgehend zur Irena zurückzuschicken.
    Etwas später bat

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