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Die geheime Treppe

Die geheime Treppe

Titel: Die geheime Treppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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zurück nach Rocky Beach blickte er ständig aus dem Fenster und schüttelte den Kopf. Er konnte es offenbar immer noch kaum glauben, dass er frei war. Cotta versuchte indes schon einmal, so viel wie möglich in Erfahrung zu bringen, und auch die Justus und Bob waren brennend daran interessiert, was passiert war, nachdem der Fluchtversuch gescheitert war.
    Davy wusste allerdings nicht allzu viel zu berichten. Nachdem ihn die Ganoven aufgegriffen hatten, war er zurück in sein Gefängnis gebracht worden. Ein paar Minuten später sei dann einer von ihnen ins Zimmer gestürmt und habe den Autoschlüssel auf den Tisch geknallt. Wem der gehöre, ob jemand hier war, ob er Helfer bei seiner Flucht hatte und so weiter. Davy hatte sich dumm gestellt und so getan, als wüsste er nicht, wovon der Mann redete. Der sei dann auch wieder abgezogen, und das sei das Letzte, was Davy von den Schurken mitbekommen habe. Etwa zwei Stunden später seien dann Cotta und die drei ??? in sein Gefängnis geplatzt. Dass die Tür nicht mehr verschlossen war, habe er nicht bemerkt.
    »Hm.« Justus knetete seine Unterlippe. Das tat er immer, wenn er scharf nachdachte. »Das ist mehr als merkwürdig, und es will mir im Moment keine logische Erklärung dafür einfallen.«
    Cotta schaltete den Tempomat ein, da die Straße im Augenblick frei war. »Die Möglichkeit, dass sich die Ganoven doch in Ihnen als Opfer geirrt haben, scheint mir gegenwärtig die plausibelste Erklärung zu sein«, sagte er zu Davy, behielt aber weiterhin die Straße im Blick. »Vermutlich haben sie nach Ihren Beteuerungen, nicht jener Philippe zu sein, noch einmal Nachforschungen angestellt und gemerkt, dass Sie tatsächlich nicht der sind, für den sie Sie hielten. Darauf haben sich die Kerle aus dem Staub gemacht und die Tür offen gelassen, damit Sie fliehen könnten, sobald Sie das bemerkt hätten.«
    Davy zuckte die Achseln. »Kann sein. Ich weiß es nicht.«
    »Natürlich werden wir trotzdem die Ermittlungen aufnehmen. Aber wenn das echte Profis waren, dürfte die Sache problematisch werden. Die haben mit Sicherheit akribisch die Spuren beseitigt, das Haus wurde zweifelsohne unter einem falschen Namen angemietet, und ob uns Ihre Täterbeschreibung weiterhilft, wird sich erst nach einiger Zeit herausstellen.«
    »Täterbeschreibung?« Davy lächelte schmerzvoll. »Da muss ich leider passen.«
    »Wieso?«
    »Die Kerle hatten immer eine Gruselmaske auf, wenn sie zu mir ins Zimmer kamen. Einer war King Kong, hieß Jake und hatte einen Bauch, der andere hatte eine Freddy-Krueger-Maske, hieß Ben und war schlank. Mehr weiß ich nicht.«
    »King Kong und Freddy Krueger?« Bob schüttelte verdutzt den Kopf.
    »Ein nicht unübliches Vorgehen von Entführern«, sagte Cotta. »So vermeiden sie, dass das Opfer sie im Nachhinein zum Beispiel über den Polizeicomputer identifizieren kann.«
    Justus nickte, war aber in Gedanken woanders. »Irgendwie glaube ich das nicht«, sagte er schließlich. »Also dass die Kerle sich geirrt haben.«
    Cotta schaute ihn im Rückspiegel an. »Tust du nicht?«
    »Nein. Ich meine, wer betreibt denn einen derart großen Aufwand und irrt sich dann im Entführungsopfer? Das ist doch ... bedenklich.«
    Cotta runzelte die Stirn. »Bedenklich?«
    »Ja. Außerdem meinten Sie ja selbst, dass es wahrscheinlich Profis waren, und denen passiert so ein Fehler erst recht nicht.«
    »Ob es wirklich Profis waren, muss sich erst noch zeigen«, entgegnete Cotta, klang jedoch fast ein wenig starrsinnig dabei. Offenbar verunsicherte ihn Justus´ Einwand.
    »Wie dem auch sei. Dass es ein Versehen war, glaube ich nicht, und wenn es kein Versehen war, ist es nur unter gewissen Umständen nachzuvollziehen, dass sie Davy einfach zurückgelassen haben.«
    Cotta blinzelte nachdenklich. »Weil sie zum Beispiel kalte Füße bekommen haben?«
    »Etwas in der Richtung«, bestätigte Justus. »Für mich sieht es so aus: Die Typen haben den Schlüssel gefunden, dachten an uns, die wir kurz zuvor bei ihnen geklingelt hatten, und bekamen es mit der Angst zu tun. Die Sache wurde ihnen zu heiß. Daraufhin haben sie alles liegen und stehen lassen und sind getürmt.«
    »Bliebe die Frage, warum sie Davy eigentlich entführt haben«, überlegte Bob.
    »Oder es war doch nur ein Irrtum«, beharrte Cotta auf seiner ursprünglichen Theorie.
    »Nie und nimmer«, sagte Justus eigensinnig. »Irgendwie ... spüre ich, dass es hier um irgendetwas Wichtiges geht. Das war nicht einfach nur ein

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