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Die geheime Treppe

Die geheime Treppe

Titel: Die geheime Treppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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mittelalterliche Burg, und ein Plakat daneben kündigte irgendeinen Kongress an, der aber schon längst stattgefunden hatte.
    »Ich war am Samstag bei ihm. Wir sind alles noch einmal durchgegangen, und er hat ein Protokoll aufgenommen. Aber ich fürchte, ich konnte ihm nicht mehr erzählen als das, was ich ihm schon im Auto gesagt hatte.« Davy kniff die Lippen zusammen.
    Bob stand auf und ging zum Schreibtisch hinüber. »Darf ich?« Er zeigte auf ein in Leder gebundenes Buch, das oben auf einem Stapel lag.
    »Ja, ja, sieh dich ruhig um.«
    »Und wenn du mit uns noch einmal alles durchgehst?« Peter beugte sich nach vorne. »Jedes Detail kann wichtig sein, auch wenn es dir noch so bedeutungslos vorkommt.«
    Davy seufzte. Er schien nicht sehr hoffnungsvoll. »Wir können das gerne machen. Aber ich habe mir selbst schon den Kopf zermartert, und mir fällt einfach nicht mehr ein.«
    »Manchmal kommt die Erinnerung erst ein paar Tage später zurück«, sagte Peter. »Wir sollten es versuchen.«
    »Peter hat recht.« Justus nickte. »Also ...«
    Bob räusperte sich. »Ähm, Davy, ist das nicht die Arbeit, von der du uns erzählt hast?«
    Davy drehte sich auf seinem Stuhl herum. Bob deutete auf ein Manuskript, das vor ihm auf dem Schreibtisch lag.
    »Ja, aber das ist erst ein Rohentwurf. Ich stecke noch mitten in den Recherchen.« Er stand auf und ging zu Bob hinüber. »Es ist ziemlich schwierig, historisch verlässliches Material über die Löwenritter zu finden. Zwar gibt es jede Menge Spekulationen, Gerüchte und Halbwahrheiten, aber glaubwürdige und beweiskräftige Quellen, Fakten und Zeugnisse sind nur sehr mühsam aufzutreiben.«
    »Kann ich mir vorstellen«, stimmte ihm Justus zu. »Ich habe in den letzten Tagen auch einige Nachforschungen angestellt und kaum eindeutige Aussagen gefunden. Diese Löwenritter machen in der Tat ein ziemliches Geheimnis um ihren Bund.«
    »Das kannst du laut sagen!« Davys Augen leuchteten auf. »Es ist wirklich eine wahre Detektivarbeit. Aber äußerst spannend!«
    Bob nahm ein anderes Buch in die Hand und blätterte darin herum.
    »Wir lange arbeitest du denn schon an dem Thema?« Peter erhob sich und schlenderte zu den Regalen rechts von ihm.
    »Zweieinhalb Jahre.«
    »Zweieinhalb Jahre? Und du recherchierst immer noch? Mannomann!«
    »Hallo!«, rief Bob in diesem Moment überrascht. »Was ist denn das? Sieht ja interessant aus.«
    Davy warf einen kurzen Blick auf die aufgeschlagene Seite. Statt normaler Buchstaben standen dort in einem kurzen Abschnitt äußerst merkwürdig aussehende Symbole. »Ah ja.« Davy lächelte. »Da bist du gleich auf eine der größten Schwierigkeiten und zugleich auf eines der größten Geheimnisse des Bundes gestoßen. Die Geheimschrift der Löwenritter!«
    »Geheimschrift?« Peter drehte sich um.
    »Geheimschrift?« Justus sprang auf. »Lass sehen, Bob!« Der Erste Detektiv stellte sich neben seinen Freund und begutachtete eine Stelle genauer:
     

     
    »Interessant. Und was heißt das?«
    Davy blinzelte verschmitzt. »Keine Ahnung.«
    Justus sah ihn verwundert an. »Wie ... keine Ahnung?«
    »Ich habe nicht den leisesten Schimmer, was das bedeuten könnte. Hier, wartet.« Er ging um den Schreibtisch herum, öffnete ein Schrankfach und holte einen großen Stehordner heraus. Als er ihn aufschlug, kamen zahllose Briefchen, Zettel und Papierbögen mit ähnlichen Symbolen wie in dem Buch zum Vorschein, nur dass die Symbole auf den Blättern mit der Hand geschrieben worden waren.
    »Diese Notizen habe ich vor zweieinhalb Jahren zufällig bei der Nachlassversteigerung eines Chemie-Professors aus San José entdeckt. Vielleicht war er ebenfalls ein Löwenritter oder er wusste einfach nichts von den Zetteln. Sie waren nämlich in einem Buchumschlag versteckt und sind sicher aus dem 19. Jahrhundert.«
    »Und du kannst die Schrift nicht lesen?«, fragte Peter.
    »Nein.« Davy schüttelte den Kopf. »Man ist in der Forschung schon öfter über diese Schrift gestolpert, aber lesen können sie nur die Löwenritter. Sie besitzen als Einzige den Code dafür, und sie haben es bis heute verstanden, ihn geheim zu halten. Aber mich hat dieser Fund damals so elektrisiert, dass ich unbedingt meine Doktorarbeit über die Löwenritter schreiben wollte. Und wenn es mir im Rahmen dieser Arbeit tatsächlich gelingen sollte, diese Geheimschrift zu entschlüsseln, dann wäre das schon eine kleine historische Sensation!« Man konnte Davy die Begeisterung für sein Projekt

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