Die geheime Welt der Frauen
anrührend, manchmal auch urkomisch.
Simas eigene Geheimnisse schnüren sie dagegen ein wie ein enges Korsett und hinterlassen tiefe Spuren. Im Kellergeschoss
mit den Stapeln von Schachteln versteckt sie die Trauer über ihre Kinderlosigkeit, ein Schmerz, der ihr Leben und ihre Ehe beeinträchtigt hat. Aber Simas Leben wird auf den Kopf gestellt, als eine junge israelische Frau namens Timna bei ihr als Näherin und Assistentin anfängt. Sima stellt sich durch Timnas außergewöhnliche Schönheit, ihre Sehnsüchte und ihre Liebe, ihren eigenen, vergrabenen Wünschen. Sie ist nicht immer nett und keinesfalls immer klug in ihrem Urteil, aber es gibt Schlimmeres, und so ist Sima liebenswert in all ihrer Fehlerhaftigkeit und mit ihrer Geschichte.
Aus Entertainment Weekly
Trotz des Hochgefühls darüber, ein eigenes Unterwäschegeschäft zu besitzen, scheint Simas kinderloses Leben nur eine leere Hülle zu sein - bis die Israelin Timna in ihren Brooklyner Laden spaziert, als Näherin eingestellt und zu der Tochter wird, die sie nie hatte. Sima verstrickt sich schon bald in eine Obsession um Timna, versucht, das Leben ihrer neuen Angestellten zu kontrollieren, während sie über ihr eigenes reflektiert. Der Schluss des Romans hat etwas Frustrierendes - man wartet auf eine pikante Enthüllung über Timna, zu der es nie kommt -, aber das macht nichts. In ihrer Heldin Sima hat Ilana Stanger-Ross eine der schmerzhaft-realistischsten Figuren der letzten Zeit geschaffen und lässt durch sie Frauen zarter und edler erscheinen als ein Nachthemd aus allerfeinster Seide.
Aus Library Journal
Sima Goldner, Besitzerin eines Unterwäschegeschäfts in Brooklyn, New York, ist die Art von Frau, der andere Frauen vertrauen. Aber während ihre Kundinnen Sima ihre Seelen öffnen, hat sie selbst ihr größtes Geheimnis immer für sich behalten, eines, das seit sechsundvierzig Jahren als Bürde auf ihr lastet. Erst als Sima Timna als Verkäuferin einstellt, ein junges israelisches Mädchen, wird dieses Geheimnis enthüllt. Timna ist ein Freigeist, der durch Simas Leben huscht und ihr die Verlockung von Liebe und Abenteuer vor Augen führt, doch als Timna flieht, hinterlässt sie Zerstörung.
Debütautorin Ilana Stanger-Ross schreibt über die Vertrautheit von Frauen, deren Leben durch ihre jüdisch-orthodoxe Gemeinschaft geprägt wird. Geschickt enthüllt sie gerade so viel von ihren Figuren, dass die Neugier des Lesers geweckt wird, ohne jedoch die Geschichte vorhersehbar zu machen. Was dabei herauskommt ist ein Roman darüber, das Leben anzunehmen, wie es ist - und geht es im Leben nicht genau darum?
ILANA STANGER-ROSS
Copyright © Ryan Rock
Ilana Stanger-Ross wuchs in Brooklyn auf. Sie studierte am Barnard College in New York sowie an der Temple University in Philadelphia. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in Victoria, Kanada, wo sie an der University of British Columbia eine Ausbildung zur Hebamme absolviert. »Die geheime Welt der Frauen« ist ihr erster Roman.
ILANA STANGER-ROSS IM GESPRÄCH ÜBER IHREN ROMAN »DIE GEHEIME WELT DER FRAUEN«
Woher kam die Idee zu Ihrer Heldin Sima und deren Dessousgeschäft?
Ich gebe zu, es war die Idee meiner Mutter. Sie ist selbst in Boro Park aufgewachsen, jenem Viertel in Brooklyn, wo sich Simas Geschäft befindet, und sie hängt nach wie vor sehr daran. Als ich ein Kind war, fuhren wir immer nach Boro Park, wenn ich neue Kleidung brauchte. Daher wuchs ich in dem Glauben auf, jeder kaufe in Bekleidungsgeschäften ein, in denen die Ladeninhaber einen in die Wange kneifen und munter mit der Mutter plaudern, während sie geschickt zwischen den eng zusammenstehenden Reihen heruntergesetzter Kleidung hin- und herwuseln.
Als ich alt genug war, meinen ersten BH zu kaufen, stellte ich mir vor, wie ich das ganz anonym in einem gut beleuchteten Kaufhaus tun würde. Aber, herrje, der Weg führte wieder zurück in die Kindheit meiner Mutter. Sie nahm mich mit zu »Miss Pauline’s«, einem altmodischen, winzigen Laden auf der Coney Island Avenue, wo ich prompt von Miss Pauline persönlich begrapscht wurde, einer molligen Frau, die sich von präpubertärer Zimperlichkeit nicht beeindrucken ließ.
In meiner Highschool-Zeit gab ich Miss Pauline zugunsten von Victoria’s Secrets den Laufpass, kehrte aber in meinen Zwanzigern wieder zu ihr zurück, normalerweise mit meiner Mutter im Schlepptau. Es macht einen gewaltigen Unterschied,
ob ein BH individuell angepasst wird, daher
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