Die Geheimen Küsse Des Millionärs
selbstständig gemacht?“
„Sie stellen aber viele Fragen“, erklärte sie und trank von ihrem Wein.
Er angelte nach einer Nuss in der Schale auf dem Tisch. „Ich bin eben von Natur aus neugierig.“
Da er so charmant war, ließ sie ihn mit dieser Antwort davonkommen. Außerdem hörte er ihr so aufmerksam zu, als hätte er aufrichtiges Interesse daran, mehr von ihr zu erfahren.
„Ich habe meinem alten Boss gut zahlende Kunden vermittelt“, sagte sie. „Aber ich habe nur ein kleines Stück vom Kuchen abbekommen.“
„Es ging also um Geld.“
„Teilweise. Ich bin gerne mein eigener Chef.“ Und es war kein einfaches Unterfangen gewesen. In den vergangenen zwei Jahren war Hannah’s Hope und die Planung der bevorstehenden Gala ihr bisher größter Auftrag. Wenn alles problemlos über die Bühne ging, würde ihre Firma sicher sehr schnell wesentlich bekannter werden angesichts all der Prominenz aus Politik und Showbusiness, die zur Gala geladen war. Das könnte den großen Durchbruch bedeuten, auf den sie so lange hingearbeitet hatte. Diese eine Veranstaltung entschied somit über Wohl und Wehe ihres weiteren beruflichen Werdegangs.
„Klingt so, als hätten Sie Ihre Sache ganz ordentlich gemacht“, befand Brandon.
„Ich habe hart gearbeitet.“
„Und wie lange sind Sie schon für Hannah’s Hope tätig?“
„Seit Februar.“
„Sind Sie mit Ana Rodriguez und Emma Worth befreundet?“
„Nein, ich habe Ana kennengelernt, weil ich die Hochzeit einer ihrer Freundinnen ausgerichtet habe. Die hat ihr so gut gefallen, dass sie bei der Planung für die Gala dann an mich gedacht hat. Emma kenne ich eigentlich so gut wie gar nicht.“
„Wie viel wissen Sie über Hannah’s Hope?“
„Nur das, was allgemein bekannt ist. Wieso fragen Sie?“
„Ich bin bloß neugierig“, erwiderte er und gab Billie ein Handzeichen. „Und was machen Sie so in Ihrer Freizeit?“
Hatten sie das Thema nicht schon abgehandelt? „Für so etwas habe ich keine Zeit.“
„Und was machen Sie an Ihren freien Tagen?“
„Ich habe keine freien Tage.“
„Wollen Sie etwa andeuten, dass Sie sieben Tage die Woche arbeiten?“, fragte er erstaunt.
„Normalerweise ja.“ Als sie ihr Glas hob, stellte sie fest, dass sie es bereits leer getrunken hatte. Eigentlich hatte sie sich mehr Zeit damit lassen wollen.
„Jeder braucht hin und wieder mal einen freien Tag“, sagte er.
„Es ist ja nicht so, dass ich nie freihabe. Mein Geschäft befindet sich im Augenblick allerdings in einer entscheidenden Phase. Die Gala von Hannah’s Hope gibt meiner Karriere ordentlich Aufschwung – oder beendet sie.“
„Mir ist nicht klar gewesen, dass für Sie so viel auf dem Spiel steht“, erwiderte er und wirkte plötzlich ein wenig nervös.
„Machen Sie sich keine Sorgen. Sie schaffen das schon. Ich bereite Sie so gut auf Ihren Auftritt vor, dass niemand glaubt, Sie hätten noch nie im Rampenlicht gestanden.“
Billie servierte ihnen neue Getränke.
„Vielen Dank, Billie“, bedankte Brandon sich.
Wann hatte er denn eine Bestellung aufgegeben? „Sie haben von einem Drink gesprochen“, erinnerte Paige ihn und spähte auf die Zeitangabe auf ihrem Telefon. Sie war schon länger als beabsichtigt fort vom Büro.
„Mögen Sie meine Gesellschaft nicht?“, fragte er.
Nein, sie fühlte sich überaus wohl in seiner Gesellschaft. Vielleicht lag es daran, dass er richtig zuzuhören verstand. Ihr gefiel sogar das nervöse Gefühl, das sie überkam, wenn er sie mit diesen meerblauen Augen ansah – obwohl ihr das eigentlich gar nicht gefallen sollte. Aber ein Mädchen durfte ja wohl noch träumen, oder nicht? Sich vorstellen, wie es sich in seiner Nähe anfühlen würde. Auch wenn das nie geschehen würde, denn sie hatte einen Plan fürs Leben, und in dem war eben kein Platz für einen Mann wie Brandon. Obwohl es sicher sehr amüsant sein würde, ihn für ein oder zwei Nächte dazwischenzuschieben. Doch ihr war bewusst, dass das eine ganz schlechte Idee war.
„Das habe ich nicht gemeint“, entgegnete sie. „Ich muss nur noch viel Arbeit erledigen.“
„Und was würde passieren, wenn Sie heute Abend nicht mehr arbeiten?“
„Ich verstehe nicht ganz.“
„Würde sich Ihre Firma in Luft auflösen? Die Welt untergehen?“
Jetzt machte er sich aber lächerlich. „Nein, natürlich nicht.“
Er griff über den Tisch und legte seine Hand auf ihre, während er ihr unverwandt in die Augen sah. Dieser Ausdruck in seinem Blick und die
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