Die Geheimen Küsse Des Millionärs
würde er sie ganz bestimmt dazu überreden können, denn schon jetzt sah er ihr an, dass der Wein eine entspannende Wirkung auf sie hatte.
Unter ihren langen Wimpern hervor musterte sie ihn. Ihre Augen waren wirklich etwas ganz Besonderes. Im Büro hätte er schwören können, dass sie blau waren, aber im gedämpften Licht hier wirkten sie beinahe violett.
„Sie starren mich an“, bemerkte sie.
Er beugte sich vor und stützte sich auf dem Tisch ab. „Ich versuche herauszufinden, welche Augenfarbe Sie haben.“
„Das kommt ganz auf meine Stimmung an. Manchmal sind sie blau, manchmal violett.“
„Und in welcher Stimmung sind Sie, wenn sie violett sind?“
„Glücklich und entspannt.“
Unwillkürlich fragte er sich, welche Farbe sie wohl haben mochten, wenn Paige sexuell erregt war und ob es ihm vergönnt sein würde, das herauszufinden.
„Seitdem wir hier sind, haben wir nur über mich geredet. Warum erzählen Sie nicht etwas über sich?“, fragte sie. „Jeder hat doch eine Geschichte.“
Seine konnte er ihr aber nicht erzählen. Doch er würde sich weniger merken müssen, wenn er so nahe wie möglich an der Wahrheit blieb. „Ich stamme eigentlich aus Kalifornien. Gar nicht so weit von hier. Mein Vater wohnt ganz in der Nähe.“
„Sehen Sie ihn denn hin und wieder?“
„Schon seit einer ganzen Weile nicht mehr. Es genügt wohl, wenn ich sage, dass wir in vielen Dingen nicht einer Meinung sind.“
„Sie haben erzählt, dass Ihre Mom gestorben ist, als Sie Kind waren?“
„Aus Versehen an einer Überdosis Schlaftabletten“, entgegnete er. Offiziell war nie von Selbstmord die Rede gewesen, weil man nie einen Abschiedsbrief gefunden hatte. Doch jeder, der Denise Worth gekannt hatte, hatte gewusst, dass sie suizidgefährdet war. Nicht ganz unschuldig daran waren sein Vater und seine unzähligen Affären gewesen. Brandon war damals vierzehn und seine Beziehung zu seinem Vater von jeher sehr angespannt gewesen, doch nach dem Tod von Denise hatten er und sein Vater kaum noch ein Wort miteinander gesprochen. Seine Mutter hatte stets Brandon den Vorzug gegeben, während Emma immer Daddys Prinzessin gewesen war. Daran hatte sich seines Wissens auch in der Zwischenzeit nichts geändert.
„Haben Sie Geschwister?“, erkundigte Paige sich.
„Eine Schwester, aber ich habe sie schon seit fünfzehn Jahren nicht mehr gesehen.“ Nicht mehr seit dem Tag, an dem er ins Internat an die Ostküste gegangen war. Ihm war zu Ohren gekommen, dass sie kürzlich geheiratet hatte und ihr erstes Kind erwartete. Das bedeutete, dass er bald Onkel sein würde, bezweifelte aber, das Kind jemals zu Gesicht zu bekommen.
„Fünfzehn Jahre ist aber eine lange Zeit.“
„Es ist ziemlich kompliziert.“
„Das muss es auch sein. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass jemand so Nettes wie Sie so lange einem anderen Menschen böse sein kann.“
Er lächelte. „Sie kennen mich doch kaum. Vielleicht tue ich ja auch nur nett.“
Einen Moment schien sie darüber nachzudenken, dann schüttelte sie den Kopf. „Sie dürfen nicht vergessen, dass ich Imageberaterin bin. Mit Menschen kenne ich mich aus. Als Sie vorhin die griesgrämige Verkäuferin um den Finger gewickelt haben, haben Sie das nicht nur gespielt. Sie können gut mit Menschen und sind ein echt netter Typ.“
Vielleicht zu nett. Und definitiv viel zu vertrauensselig. Das hatte er von Ashleigh gelernt, und es war eine bittere Lektion gewesen. Doch über sie wollte er im Augenblick am allerwenigsten nachdenken.
„Ich kann also davon ausgehen, dass Sie mich mögen“, behauptete er lächelnd. „Wenn Sie mich für einen netten Typen halten.“
„Vielleicht mag ich ja gar keine netten Typen“, meinte sie und leerte ihr zweites Glas Wein. „Möglicherweise bevorzuge ich ja Männer, die schlecht für mich sind.“
Der Alkohol musste ihr wohl ein wenig zu Kopf gestiegen sein, denn auf einmal begann sie, mit Brandon zu flirten.
Er beugte sich vor und blickte ihr in die Augen. „Sie müssen wissen, dass ich sehr schlecht sein kann.“
Bildete er sich das ein, oder wurden ihre Augen plötzlich dunkler? Ihn beschlich das Gefühl, dass die Sache allmählich interessant wurde. „Warum ist eine schöne Frau wie Sie solo?“
„Wer sagt denn, dass ich das bin?“
„Wenn Sie es nicht wären, würden Sie wohl kaum planen, an einem Freitagabend zu arbeiten. Und Sie wären ganz sicher nicht mit mir hier.“
„Ich konzentriere mich auf meine Karriere und habe
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