Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Der schwarze Hexenmeister - Scott, M: Geheimnisse des Nicholas Flamel - Der schwarze Hex - The Secret of the Immortal Nicholas Flamel # 5 - The Warlock
Seitenwände gleichzeitig berühren konnte. Als sie sich Palamedes in einer solchen Zelle vorstellte, musst sie fast lachen. Wenn es die Höhlen nicht auch eine Größe größer gab, würde es für ihn sehr unbequem werden. Es gab keine Tür, aber das war auch nicht nötig. Direkt unterhalb der Höhle – sehr weit unterhalb – blubberte die rotschwarze Lava und von der Rückwand der Höhle zum Abgrund waren es nur ungefähr drei kurze Schritte. Lediglich Johanna, die Kleinste aus der Gruppe, würde sich hinlegen können. Das wenige Licht in der Zelle kam von dem flackernden Schein der glühenden Lava. Der Gestank und die Hitze waren unbeschreiblich.
Die Schattenhafte verschränkte die Arme vor der Brust und blickte sich um. Es gab keine Treppen, keine Leitern und keine Brücken. Ein Zugang zu den Höhlen war nur über die Vimanas möglich und gerade war das letzte der silbernen Fluggeräte aus dem Vulkankrater geflogen.
Sie schaute hinüber zu Saint-Germain und dann zu William Shakespeare, der fast lässig an seiner Zellenwand lehnte und zu ihr heruntersah. Direkt gegenüber von ihm erkannte sie Palamedes. Er saß auf dem Boden seiner Zelle und ließ die Beine über den Rand baumeln. Als sie aufblickte, sah sie Johanna, die, über den Rand ihres Höhleneingangs gebeugt, zu ihr herunterschaute. Sie winkte und die Schattenhafte winkte zurück. Aller Augen waren auf sie gerichtet. Und Scathach wusste, weshalb.
Wann immer ihre Freunde bisher in Schwierigkeiten waren, hatte Scathach sie herausgeboxt. Sie hatte Nicholas nur Stunden vor seiner Hinrichtung aus dem Gefängnis im Lubyanka-Gebäude in Moskau befreit und Saint-Germain – obwohl sie ihn nicht sonderlich mochte – aus dem berüchtigten Kerker auf der Teufelsinsel. Als Perenelle im Tower von London festgehalten wurde, hatte Scathach eine Hundertschaft schwer bewaffneter Wachen und Söldner bezwungen, die auf der Lauer gelegen und sie erwartet hatte. Die Kriegerin hatte keine halbe Stunde gebraucht, um die Zauberin zu befreien. Und dann war sie natürlich ins Zentrum von Rouen geritten und hatte Johanna vor dem sicheren Tod auf dem Scheiterhaufen bewahrt.
Scathach legte sich flach auf den Bauch und untersuchte die Felswände, suchte nach einem möglichen Halt für Füße oder Hände, aber sie waren glatt wie Glas. Sie rollte sich auf den Rücken und besah sich den Fels über ihrem Kopf. Auch er wirkte wie poliert. Langsam richtete sie den Oberkörper auf, ging in den Lotussitz und legte die Hände in den Schoß. »Das könnte schwierig werden«, murmelte sie.
Manchmal genügte schon eine Drohung der Schattenhaften, um die Befreiung eines Gefangenen zu erreichen. Als Hel Johanna gefangen genommen und in ihr Schattenreich verschleppt hatte, ließ Scathach sie wissen, dass sie exakt um Mitternacht auf der Gjallerbru-Brücke am Eingang zu Hels Reich stehen würde. Scathach drohte, die goldene Brücke zu überschreiten, falls Johanna nicht unverletzt freigelassen würde. Und wenn sie mit dem Schattenreich fertig wäre, hatte sie geschworen, wäre davon nur noch Staub übrig. Um genau eine Minute vor Mitternacht hatte Hel Johanna höchstpersönlich zur Brücke gebracht und in die Obhut der Kriegerin überstellt.
Ein Kieselstein fiel ihr auf den Kopf und sie schaute auf. Ungefähr drei Meter über ihr blickte Johanna über den Rand ihrer Zelle zu ihr herunter. »Wo liegen wir jetzt «, rief die Französin, »auf unserer Skala von eins bis zehn?«
Weit über dem messbaren Bereich, dachte Scatty. Laut sagte sie jedoch: »Wir sind jetzt über die Zwölf hinaus und gehen auf die Dreizehn zu.« Sie sah, wie die Freundin ungläubig die Augenbrauen hob, und korrigierte sich: »Okay, vielleicht auf vierzehn.«
»Dann können wir von Glück sagen, dass es kein Gefängnis auf dieser Welt gibt, das dich halten kann«, sagte Johanna ohne eine Spur von Sarkasmus in der Stimme.
Mit Ausnahme von diesem hier vielleicht, dachte Scathach.
KAPITEL VIERUNDZWANZIG
J osh lenkte das Motorboot zum Kai von Alcatraz. Dabei versuchte er, so nah wie möglich an die Laufplanken heranzukommen, über die früher die Touristen von Bord gegangen waren. Plötzlich hustete der Motor und ging dann röchelnd aus. Josh drehte den Zündschlüssel im Schloss und versuchte, erneut zu starten. Es klickte, doch weiter passierte nichts. Er beugte sich vor und klopfte auf die runde Kraftstoffanzeige. »Diesel ist alle«, rief er über die Schulter.
Dee hing im hinteren Teil des Bootes wieder über die
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