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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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hat?«, fragte Sophie trotzig. »Ich hatte nämlich ganz klar den Eindruck, dass das so nicht in den Karten stand.«
    Am Tisch wurde es still.
    Josh blickte seine Zwillingsschwester mit zusammengekniffenen Augen an. »Das war ein Alleingang von Dee, nicht wahr?« Er hatte es nur geahnt, bis sie es laut ausgesprochen hatte.
    Sophie nickte. »Er war es leid, immer nur der Diener zu sein. Er wollte endlich auch einmal Gebieter sein.«
    Osiris hob die Hand. »Kein Plan ist absolut wasserdicht. Ein paar winzige, unvorhersehbare Faktoren gibt es immer. Variable. Gegen Ende wurde Dee eine solche Variable.« Er lächelte, und wie das Lachen seiner Frau wirkte es einstudiert und falsch. »Doch wir sollten ihm zugutehalten, dass er jahrhundertelang ein treuer und loyaler Diener war.«
    »Aber er war euer Verbindungsmann auf der Erde«, protestierte Josh. »Das ist kein winziger Faktor. Das war eine ganz eindeutige Fehlbesetzung.«
    »Genug jetzt!«, blaffte Osiris. »Er hat dafür bezahlt. Wie alle, die sich uns widersetzen, dafür bezahlen. Er war nicht unser erster Diener und wird nicht unser letzter sein. Ich glaube sogar, Miss Dare könnte ihn bald ersetzen. Ich habe ihr ein Angebot gemacht, das sie in ihrer derzeitigen Lage eigentlich nicht ausschlagen kann.«
    »Hat sie das Angebot schon akzeptiert?«, fragte Josh.
    »Sie hat.«
    Josh traute seinen Ohren nicht. Virginia Dare? Eine Dienerin von Isis und Osiris? Von irgendjemandem . »Du wirst bald merken, dass Virginia Dare nicht John Dee ist«, prophezeite er leise.
    »Ich weiß, was sie ist«, fauchte Osiris.
    Isis legte ihrem Mann eine Hand auf den Arm und brachte ihn damit zum Schweigen. »Josh hat recht.« Sie blickte ihren Mann aufmerksam an. »Virginia ist gefährlich. Und die Flöte macht sie … unkontrollierbar. Ich finde, du solltest dein Angebot zurückziehen. Es ist kein Problem, einen anderen Agenten zu finden.«
    »Natürlich«, stimmte er sofort zu.
    »Aber was wird dann aus ihr?«, fragte Sophie.
    »Das kommt darauf an«, erwiderte Isis ausweichend.
    Sophie ließ nicht locker »Worauf?« Am Rand ihres Bewusstseins flackerten Bilder auf und sie sah Virginia aus großer Höhe in einen blubbernden Vulkan fallen.
    »Darauf, wie kooperativ sie ist.«
    »Und wenn sie es nicht ist?«, fragte Josh nach.
    Dieses Mal war Osiris’ Lächeln echt. »Dann füttern wir sie – wie alle Verräter und Schurken – dem Vulkan.«
    Das Schweigen, das sich am Tisch ausbreitete, wurde vom Geräusch einer sich öffnenden Tür unterbrochen. Ein rotäugiger Anpu erschien. Eine der Katzenfrauen trat lautlos neben die scheußliche Kreatur und stellte sich auf Zehenspitzen, damit ihr Kopf auf einer Höhe mit seinem war. Man verstand nicht, was gesprochen wurde, doch die Katzenfrau drehte sich plötzlich um und kam zum Tisch zurückgelaufen. Ihr Schwanz zuckte aufgeregt von einer Seite zur anderen. Isis und Osiris erhoben sich.
    Josh beugte sich zu seiner Schwester. »Wetten, dass Virginia verschwunden ist?«
    Sophie nickte.
    Osiris und Isis lauschten dem Bericht der Dienerin. Kaum hatte sie geendet, drehte Osiris sich um und eilte davon.
    »Anscheinend hat Miss Dare beschlossen, dass sie auf ihren Schönheitsschlaf verzichten kann«, erklärte Isis. »Aber keine Bange, wir finden sie. Jedes Kind könnte ihrem Gestank durch die Stadt folgen. Und ihr zwei geht jetzt und zieht euch an. Richtig, dieses Mal. Ich will euch in Kleidern sehen, die dieser Zeit und diesem Ort angemessen sind.«
    Josh wollte protestieren, doch Isis hob die Hand. »Keine Widerrede, Josh. In deinem Zimmer liegt eine goldene Rüstung; eine silberne in deinem, Sophie. Legt sie an.«
    »Warum?«, wollte Josh wissen.
    »Ihr werdet noch heute Abend dem Herrscherrat von Danu Talis vorgestellt.«
    Sophie warf ihrem Bruder einen raschen Blick zu. »Weshalb die Eile?«
    »Sieht so aus, als bräuchte Danu Talis einen neuen Herrscher. Aten, der bisherige – eigentlich ist er noch der derzeitige Herrscher, zumindest bis er in den Vulkan geworfen wird –, wurde entmachtet. Bastet hat sich für sehr schlau gehalten und gehandelt, während wir weg waren. Sie wird dem Rat ihren Sohn Anubis mit dem Argument präsentieren, dass er als rechtmäßiger Erbe Amenhoteps zum nächsten Herrscher über die Insel bestimmt sei.« Isis verzog die Lippen zu einem hässlichen Grinsen. »Sie geht davon aus, dass wir hinter ihr stehen. Davon, dass wir euch haben, die rechtmäßigen Erben von Danu Talis, hat sie natürlich keine

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