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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Ahnung.«
    Sophie schüttelte den Kopf. »Ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest.«
    »Ihr beide – Gold und Silber – seid die rechtmäßigen Herrscher über Danu Talis.« Isis beugte sich vor und ihr Zimtduft hüllte die Zwillinge ein. »Innerhalb der nächsten Stunde wird der Herrscherrat euch anerkennen. Morgen früh bei Sonnenaufgang werdet ihr zu Herrschern über das größte Reich gekrönt, das die Erde jemals gesehen hat.«
    Sophie wich vor der Frau, die aussah wie ihre Mutter, zurück. Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das stimmt so nicht. Das kann nicht stimmen.« Sie runzelte die Stirn, als in ihrem Kopf die Erinnerungen der Hexe auftauchten. »Damals ist etwas anderes geschehen.«
    »Aber etwas ganz Ähnliches«, versicherte Isis rasch. »Ich war in diesem Zeitstrang und habe alles miterlebt. Ich habe gesehen, wie die Zwillinge gekämpft haben und wie Danu Talis fiel.«
    »Moment mal«, mischte Josh sich ein. »Welche Zwillinge?«
    »Wir«, antwortete Sophie gequält.
    »Wir?«
    »In einem anderen Zeitstrang haben wir gekämpft. Es hat immer nur ein wahres Zwillingspaar gegeben – uns. Wir sind die ursprünglichen legendären Zwillinge.«
    Josh hatte das Gefühl, als drehte sich die Welt um ihn. In seinem Kopf hatte es angefangen zu pochen. »Moment, Moment! Wir sind also die ursprünglichen Zwillinge. Die ersten in Gold und Silber.«
    »Genau«, bestätigte Isis.
    »Und in einem anderen Zeitstrang haben wir gekämpft. Was ist damals geschehen?«
    Verzweifelt versuchte er, sich an die bruchstückhaften Erkenntnisse zu erinnern, die er in den vergangenen Tagen gewonnen hatte. »Was ist mit uns passiert, Sophie?«
    Anstelle seiner Schwester antwortete Isis. »In diesem anderen Zeitstrang haben die Zwillinge auf der Sonnenpyramide gekämpft. Sie sind dort auf der Pyramide gestorben und Danu Talis fiel«, erzählte sie ungerührt. »Das wird nicht noch einmal geschehen. Dieser spezielle Zeitstrang jetzt ist einer der seltenen ›offenen‹ Stränge. Das sind Augenblicke in der Zeit, in denen die Zukunft noch nicht festgelegt ist. Es gibt ein Zeitfenster, ein sehr kleines nur, in dem wir alles verändern können. Wir werden die Fehler, die wir gemacht haben, nicht wiederholen. Ihr seid die legendären Zwillinge, die der ursprünglichen Legende, die euer Vater und ich begründet haben: einer, um die Welt zu retten, einer, um sie zu zerstören.«
    »Wer rettet und wer zerstört?«, fragte Josh. »Wisst ihr das nicht?«
    »Das bezieht sich nicht auf euch als Individuen«, erklärte Isis. »Gemeinsam werdet ihr eine Welt retten: Danu Talis.«
    »Aber nur, indem wir eine andere Welt zerstören, und zwar die Erde«, flüsterte Sophie.
    »Alles hat seinen Preis. Und jetzt zieht euch um. Wir gehen, sobald euer Vater zurückkommt.« Isis entfernte sich, blieb nach ein paar Schritten jedoch noch einmal stehen und blickte über die Schulter zurück. »Vor einer Woche wart ihr nichts weiter als ganz gewöhnliche Jugendliche. Jetzt seid ihr kurz davor, Götter zu werden. Eure Macht wird grenzenlos sein.«
    »Ich will aber keine Göttin werden!«, rief Sophie ihr trotzig nach.
    Die Tür fiel zu und die Zwillinge waren allein im Garten. Lange Zeit standen sie schweigend da und versuchten zu begreifen, was sie eben erfahren hatten. Als Josh sich endlich zu seiner Schwester umdrehte, sah er, dass sie weinte. Dicke Tränen liefen ihr über die Wangen.
    »Hey … hey … hey …«, begann er. »Uns wird schon nichts passieren. Das wird sich alles regeln.«
    »Eben nicht!«, fauchte sie. »Ich weine nicht, weil ich traurig bin, Josh. Ich weine vor Wut! Die da …« Sie wies auf die geschlossene Tür. »Die da, wer immer sie sind, glauben, sie hätten alles im Griff. Für sie sind wir Schachfiguren, die sie auf ihrem riesigen kosmischen Schachbrett hin und her schieben können, und alles fügt sich so, wie sie es geplant haben. Sie glauben, dass wir zu allem Ja und Amen sagen, nichts infrage stellen und einfach tun, was uns gesagt wird, wie brave kleine Jungs und Mädchen. Sie glauben, wir zerstören die Erde!« Sie schüttelte den Kopf und über den Garten wehte ein Hauch von Vanille. »Aber das wird nicht passieren!«
    »Nein?«, fragte Josh. Er genoss es, wenn seine Schwester wütend wurde.
    »Nicht, wenn wir die legendären Zwillinge sind«, antwortete Sophie entschieden.
    »Ich will bestimmt nicht gegen dich kämpfen, Sophie«, versicherte er rasch. Verlegen trat er von einem Bein aufs andere. »In den letzten Tagen

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