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Die geheimnisvolle Diebesbande

Die geheimnisvolle Diebesbande

Titel: Die geheimnisvolle Diebesbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Schreck — mit, sagen wir, hundert Mark genügend abgegolten ist?“
    „Aber, das ist doch...“ Gerade noch rechtzeitig sah Tina Tinis durchdringenden Blick. „Nun ja, doch, das müßte reichen.“
    „Hier, bitte schön. Und entschuldige bitte nochmals den Zwischenfall.“
    Die alte Dame stand immer noch neben dem Wagen und putzte und polierte heftig an ihm herum. An welcher Stelle Tina mit ihrem Vorderrad den Wagen berührt hatte, war nicht mehr zu sehen, aber die Besitzerin des Wagens fand immer neue Dreckspritzer, die sie sorgfältig mit einem Papiertaschentuch abrieb, obgleich der Regen die Arbeit sofort wieder zunichte machte.
    „Kommen Sie, gnädige Frau, es ist alles erledigt“, sagte der junge Mann und setzte sich hinter das Lenkrad. „Ich werde Sie dann jetzt in den Club zurückfahren.“
    „Ja ja , das ist gut. Nur schnell!“ Die alte Dame schrak hoch als habe sie einen Augenblick vergessen, wo sie sich befand. Sie nickte Tina flüchtig zu und lief um den Wagen herum, um auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen.
    Mit Vollgas brauste der Wagen davon.
    „Ziemlich verhuscht, die Alte“, brummte Tobbi. „Die sollte man überhaupt nicht ans Steuer lassen.“
    „Sie muß stinkreich sein, wenn sie sich so eine Nobelkutsche leisten kann!“ Tina starrte versonnen auf den Hundertmarkschein in ihrer Hand. „Was meint ihr, von dem Geld könnte man doch wunderbar...“
    „…ein kleines Fest veranstalten“, vollendete Tini den Satz. „Das wolltest du doch sagen!“
    „Genau das!“
    Die beiden Mädchen lachten.
    „Na kommt, es wird mir hier allmählich zu feucht“, mahnte Tobbi. „Außerdem wird es Zeit, daß wir uns ums Mittagessen kümmern, ich habe einen grauenhaften Hunger!“
    „Wem sagst du das. Du, Tobbi, müssen wir das Mutti erzählen? Das mit dem Unfall, meine ich.“
    „Nicht unbedingt. Sie würde bloß eine Menge unerfreulicher Fragen stellen. Warum wir auf eine Anzeige verzichtet haben, ob wir uns wenigstens die Adresse der Dame haben geben lassen oder die Wagennummer gemerkt haben . Es könnte sich herausstellen, daß dir doch etwas wehtut, du merkst es nur noch nicht.“
    „Nun ja, vergessen wir das Ganze einfach. Ich bin mit dem Fahrrad gestürzt, basta.“
    Als sie vor dem Hause ankamen und die Fahrräder in die Garage schoben, blieb Tini wie angewurzelt stehen und starrte auf ihren Vorderreifen.
    „Was ist los? Ist etwas nicht in Ordnung?“ erkundigte sich Tina.
    „Nein, nein, ich denke nur gerade über etwas nach.“
    „Darf man auch wissen, über was?“
    „Dieser Unfall. Irgendwie stimmte da etwas nicht. Vielleicht ist es nur so ein Gefühl, aber irgend etwas hat mich mißtrauisch gemacht.“
    „Was denn? Glaubst du, die Alte hatte etwas getrunken, so daß sie den Mann vorschob, damit wir ihre Fahne nicht riechen konnten?“ spottete Tobbi.
    „Das nicht gerade. Aber du kommst der Sache schon sehr nahe. Es ist doch komisch, daß sie sich überhaupt nicht um Tina gekümmert hat. Na schön, sie hatte einen leichten Schock. Aber dafür bestand eigentlich kein Grund. Nicht dafür, daß sie derart in Panik geriet.“
    „Da hast du recht , sie war am Anfang völlig weggetreten!
    Weiß wie ein Handtuch, und gezittert hat sie!“ sagte Tina.
    „Ich stand längst wieder auf den Beinen und habe sie angelacht, da starrte sie immer noch ins Leere und flüsterte ,keine Polizei, keine Polizei!’ Als ob jemand die Absicht gehabt hätte, die Polizei zu rufen. Der junge Mann hat sie ja dann auch gleich beruhigt, und die andere...“
    „... die andere auch, richtig!“ sagte Tini. „Aber als diese andere uns erkannt hat, hatte sie nur noch einen Wunsch, nämlich von uns nicht gesehen zu werden! Ich habe sie genau beobachtet, wie sie ihren Schal halb über das Gesicht zog und den Kopf so tief beugte, daß man sie unter der Hutkrempe kaum sehen konnte.“
    „Als die Fahrerin dann aus ihrer Erstarrung erwachte und merkte, daß sie Glück gehabt hat, also, das fand ich auch komisch“, bemerkte Tobbi. „Sie war nur noch von dem Gedanken besessen, so schnell wie möglich zu verschwinden. Wahrscheinlich fürchtete sie, wir könnten sie nach ihrem Namen und ihrer Adresse fragen. Einen Augenblick habe ich gedacht, sie hätte vielleicht keinen Führerschein mehr, kann doch sein, daß man ihn ihr abgenommen hat. Oder sie ist nicht versichert.“
    „Wie schnell sie einverstanden war, uns ein Schmerzensgeld zu zahlen!“ warf Tina ein. „Die Summe war ihr völlig egal. Sie wollte nur weg.

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