Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die geheimnisvolle Diebesbande

Die geheimnisvolle Diebesbande

Titel: Die geheimnisvolle Diebesbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
Gesicht.
    Diesmal war Tina an der Spitze, Tobbi folgte ihr, und Tini bildete das Schlußlicht.
    „Achtung, Tina! Halt, paß auf!“
    Tobbi hatte aus voller Kehle geschrien, trotzdem erreichte der Warnruf Tina zu spät. Aus einer Seitengasse schoß eine dunkelblaue Limousine und streifte Tinas Vorderrad. Im letzten Augenblick war es Tina gelungen, das Fahrrad ein wenig zur Seite zu reißen, so gab es keinen schlimmen Zusammenprall. Tina kippte mit dem Rad zur Seite und lag gleich darauf zwischen Salatköpfen, Orangen, Äpfeln, Bananen und etlichen Lebensmitteltüten am Boden.
    „Können Sie nicht aufpassen!“ brüllte Tobbi wütend, der Schreck saß ihm noch in den Gliedern. „Haben Sie nicht gesehen, daß wir Vorfahrt haben?“
    „Hast du dir wehgetan, Tina? Ist alles in Ordnung?“ Tini warf ihr Rad gegen einen Baum und beugte sich zu Tina hinunter.
    Tobbi trat an den Wagen heran, in dem mit schneeweißem Gesicht, erstarrt vor Entsetzen, eine alte Dame hinterm Steuer saß. Ein junger Mann auf dem Beifahrersitz neben ihr, legte beruhigend die Hand auf ihren Arm.
    „Machen Sie sich keine Sorgen, gnädige Frau, ich regele das. Es ist ja nichts passiert. Warten Sie einen Augenblick, ich bringe das in Ordnung.“
    „Keine Polizei...“ murmelte die alte Dame verstört, „bitte, keine Polizei! Das wäre mir gräßlich unangenehm!“
    „Aber nein, das wird gar nicht nötig sein.“
    Der junge Mann stieg aus und ging zu Tina hinüber, die mit Tinis Hilfe bereits aufgestanden war und begann, die verstreuten Lebensmittel einzusammeln. Hose und Anorak hatten ein paar kräftige Schmutzflecken abbekommen, aber sonst fehlte ihr zum Glück nichts. Auch dem Fahrrad war von dem Sturz nichts anzusehen.
    Erst jetzt entdeckte Tobbi, daß noch eine dritte Person im Wagen saß, die ihm bekannt vorkam. Natürlich, die Spitzgesichtige von gestern abend! Sie beugte sich zu der Fahrerin vor und redete begütigend auf die immer noch Zitternde ein.
    „Es ist nichts passiert, Marga, wirklich, es ist alles noch mal gutgegangen. Herr Möller bringt das in Ordnung. Wie konnte das überhaupt geschehen?“
    „Die Dame fährt wohl noch nicht sehr lange?“ fragte Tobbi mitleidig. „Oder nicht sehr oft?“
    Jetzt kam Leben in die erstarrte Gestalt.
    „Ich fahre seit über fünfzig Jahren!“ widersprach sie heftig. „Nur... dieser Wagen... nun, er ist ganz neu und für mich ungewohnt, ich will ihn gerade probefahren. Ich bin mit dem Fuß von der Bremse abgerutscht. Sie liegt ein ganzes Stück höher als bei unserem alten Wagen und ich habe sie nur mit der Fußspitze erwischt. Zu ärgerlich, wirklich!“ Plötzlich schien sie ein Gedanke zu durchzucken, der sie von neuem in Schrecken versetzte. „Ist dem Wagen nichts passiert? Es ist doch nichts am Wagen?“

    Flink wie ein Eichhörnchen sprang sie hinaus und begann, den linken vorderen Kotflügel zu untersuchen.
    „Da, eine Schramme! Eine deutliche Schramme!“
    „Unsinn“„ sagte Tobbi gutmütig. „Das ist nur ein bißchen Dreck vom Reifen des Fahrrads. Nicht der kleinste Kratzer im Lack. Die Autofirma wird Ihnen deshalb schon nicht den Kopf abreißen. Und zu kaufen brauchen Sie den Wagen deshalb auch nicht.“
    „Wir haben ihn bereits gekauft“, erklärte die Dame. „Das fehlte gerade noch, daß ich einen Wagen mit einer Schramme... nein wirklich... auf einem nagelneuen Wagen!“ Aufgeregt begann sie, auf dem Schmutzfleck herumzupolieren.
    „Nun, wichtig ist doch wohl nur, daß niemand zu Schaden gekommen ist“, mischte sich der junge Mann ein. „Von dem Schreck einmal abgesehen. Die jungen Mädchen hier sind bereit, den unangenehmen Vorfall zu vergessen und wollen von einer Anzeige absehen. Vielleicht, wenn man ihnen ein kleines Schmerzensgeld zahlt?“
    „Tun Sie das, tun Sie das, mein Lieber, erledigen Sie das nach ihrem Ermessen und setzen Sie es mit auf die Rechnung, als Serviceleistung, oder wie immer Sie das bezeichnen wollen. Und dann lassen Sie uns weiterfahren, ich habe es eilig.“
    „Aber gnädige Frau sagten doch, Sie hätten heute ausgiebig Zeit, um...“
    Die alte Dame unterbrach ihn mit einer heftigen Handbewegung.
    „Sie hören doch, ich muß dringend zurück! Wir erledigen das Finanzielle morgen in meinem Büro. Sie können den Wagen dann gleich dalassen.“
    „Wie Sie meinen.“
    Der junge Mann zückte seine Brieftasche und sah Tina fragend an.
    „Würdest du sagen, daß der Schaden — die verdorbenen Lebensmittel, die beschmutzte Kleidung, der

Weitere Kostenlose Bücher