Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)
Er schubste sie in die Besenkammer.
„Elizabeth!“ Seine ölige Stimme brachte Lizzie zum Schaudern.
„Was soll das? Was fällt Euch ein, mich so zu behandeln, und wie könnt Ihr es dermaßen an Anstand fehlen lassen und Eure Gastgeber belauschen? Schämt Euch!“ Lizzie versuchte, ihren Schock niederzuringen. In der kleinen Kammer wirkte Barnaby Quigley bedrohlich groß und stark. Er drängte sie an die Wand und hielt ihre Handgelenke fest. Offenbar war er lernfähig. Sein Körper presste sich an Lizzie, und sie war gefangen. Panik wallte durch ihr Innerstes, und der Geruch von Quigleys Rasierwasser ließ Übelkeit in ihr aufsteigen.
Er beugte sich über sie und leckte über ihren Hals zu ihrem Ohrläppchen.
„Bald bist du mein, Elizabeth“, raunte er und biss unsanft in ihr Ohr. „Dein Bruder wird weder von seinem Erbe erfahren noch nach England zurückkehren. Aber selbst wenn, ich würde nicht zulassen, dass er sich mir in den Weg stellt, meine Liebe.“
Lizzie zitterte vor Angst. Plötzlich war die Gefahr, die sie immer unterschwellig in Quigleys Nähe wahrgenommen hatte, greifbar.
„Ich werde sicherstellen, dass nur unser Sohn Duke of Gloucester werden wird.“
„Dazu müsste ich erst Euren Sohn gebären“, stieß Lizzie zornig hervor.
Zu dem gierigen Glitzern gesellte sich ein ganz anderer Ausdruck in Quigleys Augen. „Meine kluge, kleine Lizzie!“ Er presste seinen Unterleib gegen sie und rieb sich an ihr.
Lizzie versuchte, nicht das Bewusstsein zu verlieren. Die Mischung aus dem ekelerregenden Geruch, der Enge des Raums und der Panik, gepaart mit dem eifrigen Reiben Quigleys, ließen sie schwindlig werden.
Quigley grunzte. „So, meine Liebe, dann wollen wir doch mal zur Tat schreiten.“
Er grinste lüstern, packte sie, zwang sie bäuchlings auf eine alte Kommode und warf die Röcke über sie. Wie eine dicke Decke legten sich die Kleiderschichten über ihren Kopf. Sie wimmerte, zappelte erfolglos und fühlte, wie Quigley sich an ihren langen Beinkleidern zu schaffen machte.
Er beugte sich über sie, und selbst durch den Stoff spürte sie seinen heißen Atem an ihr Ohr dringen. „Ihr wisst, dass Schreien keine Lösung ist. Ihr werdet kompromittiert sein und mich heiraten müssen. Euer Vater wird geradezu dankbar sein, dass ich eine derart verruchte Person zu ehelichen wünsche.“
Tränen der Angst und Wut tropften auf das Holz der Kommode. Lizzie biss sich auf die Lippen. Sie würde nicht schreien. Sollte Quigley tun, wonach ihn dürstete, er würde sein Ziel trotzdem nicht erreichen! Eher heiratete sie den pickligen Metzgersburschen, der regelmäßig Fleisch in die Küche lieferte.
Mit einem Mal ließ Quigley sie los. Sie hörte ein Knallen, fühlte, wie Quigley über ihr Bein stolperte und dann davonrannte. Die Tür der Kammer schlug zu.
Lizzie schnellte hoch, erleichtert, dass er seine Meinung geändert hatte. Sie richtete ihre Röcke.
„Miss Lizzie, seid Ihr in Ordnung?“ Carol, eins der Zimmermädchen, stand neben ihr und stützte sie.
„Kommt, setzt Euch!“
Sie zwang Lizzie auf einen alten Stuhl, nachdem sie ihn von allerlei Unrat befreit hatte, indem sie diesen beiseiteschob und fortkickte. Dann rieb das blonde Zimmermädchen Lizzies zitternde Hände.
„Wo ist er?“ Lizzie konnte kaum sprechen. Um Haaresbreite war sie einer Vergewaltigung entgangen!
„Carol, du darfst es niemandem erzählen“, würgte sie hervor. Carol starrte Lizzie mit vorgeschobener Unterlippe an. „Bitte, Carol, man wird sagen, es sei meine Schuld und …“
„Man wird Euch zwingen, das Schwein zu heiraten“, vollendete die Dienstbotin den Satz.
Lizzie blinzelte die aufsteigenden Tränen fort, während Carol fortfuhr, ihre Hände zu massieren.
„Macht Euch darüber mal keine Gedanken, Miss. Carol Abernathy hat nichts weiter gesehen als Miss Lizzie, die in der Besenkammer ein paar alte Klaviernoten suchte.“ Carol starrte vielsagend auf den Papierstapel, den Bernard dort lagerte um damit das Feuer im Arbeitszimmer in Gang zu bringen.
Erleichterung löste den Knoten in Lizzies Hals. „Du wirst niemandem von Mr. Quigley und mir hier in der Kammer erzählen?“
„Ihr wart allein und habt den Stapel durchforstet. Das kann ich beschwören, so wahr mir Gott helfe!“ Entschlossen starrte Carol Lizzie an.
Lizzie griff in ihr Haar und zog eine mit Juwelen verzierte Haarnadel heraus. „Hier, die gehört dir.“
Carol zog ihre Hand furchtsam zurück. „Nein, Miss, das müsst Ihr
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