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Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)

Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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sich zu sehr, um Megan die Episode im Garten zu gestehen. Sie zwang ein Lächeln in ihr Gesicht, das sich fremd und zittrig anfühlte.
    „Ja, Megan, bestimmt hast du recht.“
     
     
    Lizzie wurde von Bernard, dem Butler der Familie, ins Haus eingelassen. Sie reichte ihm Schute, Handschuhe und Umhang.
    „Sind meine Eltern zu Hause?“
    „Lord und Lady Reardon haben Besuch.“
    Interessiert sah Lizzie auf. „Jemand, den ich kenne?“
    Bernard schüttelte den Kopf. „Ein Rechtsanwalt, er wollte eigentlich zu Eurem Bruder Jacob.“
    Lizzie runzelte die Stirn. „Zu Jake?“
    „Die Herrschaften sind eben ins Arbeitszimmer gegangen.“
    Lizzie raffte ihre Röcke und eilte davon, sodass sie nur noch im Laufen hörte, was ihr der Butler sagte. „Mr. Quigley wartet im blauen Salon auf Euch, Miss Lizzie.“
    Lizzie verdrehte die Augen. Dieser vermaledeite Quigley! Wurde sie ihn denn wirklich nicht mehr los? Seit ihrer Rückkehr vom Landsitz sah sie sich regelrecht von Quigley verfolgt. Zwar hatte er sie nicht mehr unbeobachtet erwischt, doch es war nur eine Frage der Zeit, fürchtete Lizzie. Sie wischte den Gedanken beiseite. Sie wollte erst den Grund des Anwaltsbesuches herausfinden, dann würde sie sich um Quigley kümmern.
    Statt das Büro anzusteuern, wandte sie sich der kleinen Besenkammer daneben zu.
    Schon als Kinder hatten sie und Jake herausgefunden, dass die Wand zwischen der Kammer und dem Arbeitszimmer hellhörig war. Ein Umstand, der ihr jetzt zugutekam, denn sie bezweifelte ernsthaft, dass ihre Eltern sie einer geschäftlichen Besprechung beiwohnen lassen würden.
    Sie betrat also den kleinen Raum, vernahm Stühlescharren und dann die sonore Stimme Walter Reardons: „Also?“
    „Soll ich uns Tee bringen lassen?“ Die Mutter klang angespannt. Kein Wunder, wenn die Rede auf Jake kam.
    „Mr. Cooper suchte uns garantiert nicht zum Teetrinken auf.“
    „Natürlich nicht, Lord Reardon!“ Die Stimme des Mannes war tief und angenehm. Jemand, der viel sprach und es gewohnt war, gehört zu werden.
    „Was wollt Ihr von unserem Sohn?“
    Der Mr. Cooper genannte Anwalt räusperte sich. „Erst muss ich ein paar Angaben überprüfen. Lady Reardon, Ihr seid eine geborene Newton, richtig?“
    „Ja, das ist richtig.“
    „Und der Mädchenname Eurer Mutter Sophia war Pratt. Stimmt das so weit?“
    „Auch das ist korrekt.“ Ihre Mutter klang neugierig.
    „Was sollen diese Fragen, Mr. Cooper?“ Der Vater hörte sich ungeduldig an.
    „Ein wenig Geduld, Lord Reardon, gleich werdet Ihr alles erfahren.“ Der Anwalt schwieg einen Moment. „Noch zwei Punkte, Lady Reardon: Eure Familie stammt aus Aberdeen, und Eure Mutter hatte einen Cousin namens Eugen?“
    „Ja, woher wisst Ihr dies?“ Wieder war Stuhlscharren zu vernehmen. Lizzie drückte ihr Ohr an die Wand und hielt aufgeregt den Atem an.
    „Mr. Cooper, kommt bitte zur Sache, meine Zeit ist ebenso wie meine Geduld nicht endlos“, mischte sich der Vater ein.
    „Ich bin der Nachlassverwalter von Arthur Sebastian Malcolm Cunningham III, Duke of Gloucester.“
    „Schön und gut, was haben wir mit dem Duke zu schaffen?“ Ihr Vater trommelte ungeduldig auf die Tischplatte. Das tat er immer in solchen Momenten.
    „Ihr, Sir, überhaupt nichts. Aber Euer Sohn.“ Der Anwalt klang verschnupft. „Euer Sohn Jacob ist der Nächste in der Erbfolge des Duke of Gloucester.“
    Ihre Mutter Elinor räusperte sich. „Das kommt jetzt überraschend. Jacob wäre der nächste Duke of Gloucester?“
    Der Anwalt brummte zustimmend.
    „Da gibt es nur ein Problem, Mr. Cooper.“ In Walters Stimme schwang ein zorniger Unterton mit. „Unser Sohn zog es vor, England zu verlassen. Wir haben seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm.“ Ihr Vater schob mit einem energischen Rums seinen Stuhl zurück und schloss: „Was mich betrifft, ist Jacob an dem Tag gestorben, als er dieses Haus verließ.“
    „Die heutige Adresse Ihres Sohnes ist Euch nicht geläufig?“ Auch der Anwalt schien sich dem Geräusch nach von seinem Stuhl zu erheben „Ein Jammer. Wirklich ein Jammer.“
    Lizzie beschloss, den Anwalt abzufangen und lief aus der Kammer. Im Gang entdeckte sie Barnaby Quigley, der ebenso wie sie das Gespräch ihrer Eltern belauscht hatte. Der Ausdruck, der auf seiner Miene lag, gefiel Lizzie nicht. Selten hatte sie eine solche Gier im Gesicht eines anderen Menschen gesehen. Sie prallte zurück, doch zu spät, Barnaby bemerkte sie seinerseits und erreichte sie mit wenigen Schritten.

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