Die Geishas des Captain Fishby
haben.“
„Peggy hat uns Blumensamen geschickt,
und die Transportpiloten haben uns außerdem Blumenzwiebeln und Pflanzen
mitgebracht. Die beiden Geishas besitzen nämlich gemeinsam einen Blumenladen.“
Fisby nahm die Speisekarte und blickte den Oberst fest an: „Es tut mir leid,
daß ich Ihnen nicht Sushi anbieten kann, Herr Oberst. Dafür fehlt uns der
Reis.“ Aber der Oberst winkte lässig ab. „Ich mache mir nichts aus Reis.“
Fisby überlegte, wie er ihm dennoch
beikommen könne. „Wissen Sie, Herr Oberst“, fuhr er fort, „ich möchte wetten —
Ihre Frau würde Sushi besonders gern mögen. Wenn Sie wollen, werde ich Ihnen
das Rezept von Frau Kamakura besorgen.“
„Nein, danke, Fisby. Meine Frau macht
sich ebensowenig aus Reis wie ich.“ — „Oh, ich dachte...“ Der Oberst las die
Speisekarte.
Miso shiru..... Suppe aus Bohnenpaste
Owan............ Klare Suppe mit
Krebsklößen
Ich no shiru.. Fischsuppe mit
Bohnenpaste
Ni no shiru... Suppe mit Muscheln und
jungen Pfefferblättern
Shiru.......... Suppe mit
Sanshu-Bohnenpaste, Farn- und Senfblättern
Borsch.......... Rübensuppe
Der Oberst blickte überrascht auf.
„Sagen Sie, ich wußte gar nicht, daß es hier auch Borsch gibt.“
„Die gab’s auch hier nicht, Herr
Oberst, bis der Doktor sie eingeführt hat. Er versteht etwas vom Kochen. Kann
am Spieß braten im Freien und dergleichen. Da er Rüben im Überfluß hatte,
glaubte er sie so am besten verbrauchen zu können. Und tatsächlich, Herr
Oberst, Borsch wird jetzt hier sehr gern gegessen.“ Der Oberst vertiefte sich
von neuem in die Speisekarte.
Omuko-Kaimori Schellfisch mit
Muscheln, grünen Erbsen und weißer Bohnenpaste in Muschelschalen
Hachizakana.... Steinbutt gebraten
Gomama....... Getrocknete junge Sardinen
Kenchin jiuri .. Fisch im Topf
Kazunoko Gesalzener Heringsrogen
Ohira.......... Meerbrassen in
Sojasauce mit Eiern, Krebsen, Yamswurzel und karolinischen Bohnen, in
Holzterrine Mukozuke..... Thunfisch mit geriebenem Meerrettich und Sojasauce
Wanmori...... Gehackte Krebse,
Lotoswurzel und Zitronenblüte Hachizakana.... Junge gebratene Forellen mit Salz
und Eierpflanze
Suppon........ Schildkrötenfleisch
Imobo......... Rote Tarowurzel,
gebraten, mit Dorsch
Nishin......... Hering, gewürzt, mit
Eierpflanze und grünem Pfeffer
Otsubo........ Kleine Terrine
Wachtelfrikassee, in Weizenmehl gekocht
Red flannel hash Marine-Rindsbraten
mit geriebenen Rüben
„Dies ist natürlich nur die
Speisekarte fürs Kobiru“, erläuterte Fisby. „Zu Mittag gibt es…“
Der Oberst blickte auf: „Und was essen
Sie, Fisby?“
„Am liebsten würde ich Sushi wählen,
Herr Oberst. Wenn man sich erst einmal an Reis gewöhnt hat, verlangt man ihn
immer wieder und möchte ihn nicht mehr missen. Aber warten Sie mal — ich
glaube, ich nehme doch diese Terrine Wachtelfrikassee, vielleicht noch ein paar
Mixed Pickles und eine Tasse Gardeniatee.“
Der Oberst nickte. „Ja, das werde ich
auch nehmen, und dazu bestellen Sie mir noch etwas von dem Kaviar.“
Fisby klatschte zweimal in die Hände,
und der Diener erschien, um die Bestellung entgegenzunehmen. Während sie
warteten, bat der Oberst Fisby, ihm auch noch die übrigen Zimmer zu zeigen.
Im Gegensatz zu dem ziemlich kahl
wirkenden Wohnzimmer war das Arbeitszimmer auf chinesische Art eingerichtet.
Die Wände waren mit grellrotem, mit weißen Drachen bemaltem Stoff bespannt,
unter der blau überzogenen Decke lief eine Bambusleiste entlang. Im
Hintergründe hatte man ein Fenster vorgetäuscht, vor dem eine von blauen
Vorhängen umrahmte Jalousie hing. Chinesische Laternen aus Eisen waren über dem
Schreibtisch angebracht, der, aus Bambusrohr bestehend, eine schwarze
Lackplatte trug. In einer Ecke stand eine kleine rote Lacketagere, deren drei
Fächer ebenfalls auf Bambusrohren ruhten, die gleichzeitig die Füße bildeten.
Chinesische Stühle, die Rücklehnen mit blauem Stoff bezogen und mit blauen
Kissen belegt, waren um den Schreibtisch gruppiert.
Der Oberst konnte sich vor Staunen
kaum fassen. „Fisby, wer hat Ihnen dieses Arbeitszimmer eingerichtet?“
Fisby strich sich verlegen über seinen
kahlen Schädel. „Ich selber, Herr Oberst. Peggy schickt uns jeden Monat einen
Stapel Zeitschriften für die Damen im Dorf. Als ich zufällig ein paar Hefte
durchblätterte, entdeckte ich eine Abbildung, die ein Zimmer wie dieses hier
zeigte, und das habe ich mir dann als Muster genommen. Seiko hat die
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