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Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Titel: Die Gelbe Maske Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Spinster? Das waren nie meine Freunde!" erklärte Ward bitter und machte eine wegwerfende Bewegung mit der freien Hand.
    „Sie scheinen zu vergessen, was damals vor über zwanzig Jahren war..."
    „Ich war in der Clique nur geduldet", erinnerte sich Ward. „Schon damals war ich dick und ziemlich unbeweglich. Deshalb wurde ich stets gehänselt. Wissen Sie, warum die Clique mich akzeptierte? Weil damals mein Alter noch liebte und mir immer mal seinen Wagen zur Verfügung stellte."
    „Mir ist völlig klar, daß die Ursache der Mordserie in jenen Tagen vor über zwanzig Jahren zu suchen ist, als Sutton, Myers, Riemey, Bender und Sie Ihre mehr oder weniger harmlosen Streiche verübten. Was kann einen Menschen veranlassen, wiegen einer so lange zurückliegenden Geschichte zum Mörder zu werden?"
    „Das müssen Sie ihn schon selber fragen!"
    „Ich werde es eines Tages tun, verlassen Sie sich darauf!"
    „Ich wünsche Ihnen bei Ihrer Mission Glück, Leutnant, aber helfen kann ich Ihnen dabei nicht."
    „Ist das Ihr letztes Wort?"
    „Ja, Leutnant, das ist mein letztes Wort."
    Derek stand auf und ging.
    Vor dem Haus fegte Wards farbige Haushälterin den Bürgersteig.
    Derek blieb neben ihr stehen. „Sagen Sie mal, Betty, wer ist in den letzten Tagen bei Mr. Ward gewesen?"
    Betty stützte sich auf den Besenstiel. Ihr rundes, schwarzes Gesicht glänzte, als sei es mit Öl eingerieben worden.
    „Mr. Ward bekommt selten Besuch", klagte sie bitter. „Seitdem die Leute wissen, daß er nicht mehr lange zu leben hat, meiden sie seine Nähe, als sei er aussätzig! Ist das nicht ein Skandal? Nur, weil die Menschen nicht den traurigen Mut aufbringen, dem Engel des Todes in die Augen zu blicken, lassen sie einen hilflosen Kranken allein..."
    „Na, so schlimm ist's ja nun wieder nicht", meinte Derek. „Mr. Sutton war hier, der Arzt . . . und wer war doch gleich der andere?"
    „Welcher andere, Sir?"
    „Es war doch noch ein Mann bei ihm, nicht wahr?"
    „Ach ja . . . gestern. Ein sehr gut gekleideter Mann, kein Bekannter von Mr. Ward."
    „Was wollte er?"
    „Ic. nehme an, er wollte etwas verkaufen. Er sah aus wie ein Geschäftsmann. Worüber gesprochen wurde, kann ich nicht sagen. Mr. Ward schickte mich nämlich zum Grocery Store, um etwas zu besorgen. Als ich zurück kam, war der Fremde verschwunden."
    „Wie alt war der Mann?"
    „Um die vierzig herum, vielleicht auch einige Jahre älter, Sir. Ist der Mann ein Betrüger?"
    „Wie kommen Sie denn darauf?"
    „Naja, weil Sie sich für ihn interessieren. Man liest doch heutzutage so viel von betrügerischen Handelsvertretern. Ich hoffe, Mr. Ward hat ihm nichts abgekauft."
    „Nein, nein. Können Sie den Mann beschreiben?"
    „Jaaa . . . ", sagte Betty gedehnt und nachdenklich. „Etwas Besonderes war an ihm nicht dran. Er sah weder gut noch schlecht aus. Nur prima angezogen war er."
    „Größe?"
    „Ein bißchen kleiner als Sie."
    „Wieviel kleiner?"
    „Lieber Himmel, ist das denn so wichtig?"
    „Ja, das ist es."
    „Hm. . . rund fünf Zoll kleiner, würde ich sagen."
    „Lassen Sie sich doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen!" sagte Derek ungeduldig. „War er mit dem Wagen hier?"
    „Nein, jedenfalls habe ich keinen Wagen gesehen."
    „Sie sind sicher, daß der Mann nicht aus Apron Town stammt?" fragte Derek.
    „Das nicht..."
    „Was soll das heißen?"
    „Ich kenne nicht jeden Einwohner der Stadt. Aber ich habe das Gefühl, den Mann schon mal gesehen zu haben. Irgendwann und irgendwo, vielleicht vor vielen Jahren."
    „Denken Sie nach, Betty! Es ist sehr wichtig", sagte Derek erregt.
    „Er ist also doch ein Schwindler?"
    „Wahrscheinlich etwas noch viel Schlimmeres."
    Bettys Augen weiteten sich erschreckt. Sie legte eine Hand vor den Mund und stammelte erschreckt: „Er ist doch nicht der Mörder, hinter dem Sie her sind?"
    „Er könnte es sein, Betty."
    „Lieber Himmel, weiß denn der arme Mr, Ward, in welcher Gefahr er geschwebt hat?"
    „Wir wollen es ihm lieber nicht sagen. Geben Sie mir jetzt endlich seine genaue Beschreibung."
     
    *
     
    Als Derek nach Hause kam, entdeckte er zu seiner Überraschung, daß Claire nicht in der Wohnung war. Er war ziemlich fassungslos und sogar ein wenig besorgt. Vor einer Stunde hatte er sie aus dem Office angerufen und ihr mitgeteilt, daß sie das Essen für elf Uhr anrichten könnte. Jetzt war es fünf Minuten nach elf, aber Claire war nirgendwo zu sehen. Allerdings zeigte sich in der Küche, daß sie die nötigen

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