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Die Gelehrten der Scheibenwelt

Die Gelehrten der Scheibenwelt

Titel: Die Gelehrten der Scheibenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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erinnert, wie er heißt, vergißt er, wo er sich befinden sollte.« Er schob den krummen weißen Zylinder zwischen die Lippen und suchte nach einem Streichholz. »Eigentlich ein ganz gewöhnlicher Tag an der Unsichtbaren Universität.«
    Er schritt fort und hustete.
    Rincewind trug die Kugel durchs Labyrinth aus dunklen Fluren, erreichte schließlich sein Arbeitszimmer und legte sie ins Regal.
    Die Eiszeit war inzwischen zu Ende gegangen. Er fragte sich, welche Gastropoden, Säugetiere oder Echsen jetzt Vorbereitungen für den großen Sprung zur Krone der Welt trafen. Früher oder später würde einem Geschöpf ein unnötig großes Gehirn wachsen, und dann war es gezwungen, irgend etwas damit anzufangen. Es würde sich umsehen und vermutlich erklären, wie wundervoll es sei, daß die Entwicklung des Universums auf die Entstehung seiner Art hingezielt habe.
    Der neuen Intelligenz stand eine ziemliche Überraschung bevor …
    »Du kannst jetzt hervorkommen«, sagte Rincewind. »Sie haben das Interesse verloren.«
    Der Bibliothekar hatte sich hinter einem Stuhl versteckt. Er nahm die Disziplin in der Universität sehr ernst, obgleich er imstande war, jemandem einen Satz warme Ohren zu verpassen und ihm dabei das Gehirn aus der Nase zu pressen.
    »Derzeit sind sie damit beschäftigt, den Quästor zu suchen«, sagte Rincewind. »Nun, ich bin sicher, daß es nicht die Affen gewesen sein können. Nichts für ungut, aber sie erschienen mir alles andere als vielversprechend.«
    »Ugh!«
    »Ich tippe auf irgendeine Lebensform aus dem Meer. Wir haben nur einen sehr kleinen Teil der Dinge gesehen, die sich dort abspielten.«
    Rincewind behauchte die Kugel und wischte sie dann mit dem Ärmel ab. »Was ist Rekursion?«
    Der Bibliothekar zuckte umständlich mit den Schultern.
    »Es scheint alles in Ordnung zu sein«, sagte Rincewind. »Ich dachte schon, es sei eine Krankheit oder so …«
    Er klopfte dem Bibliothekar auf den Rücken, was dazu führte, daß eine Staubwolke aufstieg. »Komm, laß uns gehen und den anderen bei der Suche helfen …«
    Die Tür fiel zu. Schritte entfernten sich.
    Die Welt drehte sich in ihrem kleinen Universum, das von außen gesehen nur dreißig Zentimeter durchmaß und innen viel größer war.
    Hinter ihr schwebten Sterne in der Schwärze. Hier und dort bildeten sie große Ansammlungen, die sich um einen unsichtbaren Abfluß drehten. Manchmal trafen sie sich und glitten durcheinander, um sich dann in einem Schleier aus dahintreibenden Sternen wieder voneinander zu trennen.
    Junge Sterne wuchsen in leuchtenden Krippen heran. Alte Sonnen rotierten in den glühenden Leichentüchern ihres Todes.
    Die Unendlichkeit entfaltete sich. Glitzernde Wände zogen vorbei und zeigten neue Konstellationen.
    Und dort, umgeben von endloser Nacht, bestehend aus heißem Gas und Staub und doch erkennbar, flog eine Schildkröte.
    Wie oben, so unten.

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