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Die Gelehrten der Scheibenwelt

Die Gelehrten der Scheibenwelt

Titel: Die Gelehrten der Scheibenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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diese ganzen häßlichen Fluktuationen vermieden), und immerhin fünf durch Bioengineering erzeugte Wesen haben entschieden Freude daran, den umgebenden Raum von hereinstürzendem Müll freizuhalten …
    Auf unserer Welt könnte man wirklich sehr langfristig planen und in der Galaxis Bakterien aussäen, die genetisch maßgeschneidert sind, so daß sie, wo immer sie einen geeigneten Planeten finden, sich schließlich zu humanoidem Leben (oder wenigstens überhaupt zu Leben) entfalten. Wir sterben vielleicht aus, aber unsere Flotte von billigen, langsamen Schiffen könnte irgendwo die Keime zu ein paar neuen Erden pflanzen.
    Es mangelt nicht an Ideen. Manche könnten sogar praktikabel sein. Die Galaxis winkt. Wir könnten über dem Versuch umkommen – aber da wir sowieso umkommen werden, warum es nicht versuchen?
    Und was werden wir dort draußen finden? Werden wir beispielsweise eine grundsätzlich andere Art von ›Weltraumlift‹ finden? Nun, wenn es Außerirdische gibt, die auf Neutronensternen leben, wie es Robert L. Forward in Das Drachenei schildert, dann könnten sie entkommen, indem sie die Magnetachse ihrer Welt neigen, diese in einen Pulsar verwandeln und sich vom Plasmastrom tragen lassen. Vielleicht sind alle Pulsare auf diese Weise entstanden. Wie bei jedem ›Weltraumlift‹ ist der Rest leicht, wenn man es erst einmal geschafft hat. Die Bewohner eines Neutronensterns haben es geschafft, haben alle anderen kolonisiert und das Pulsarreich geschaffen …
    Und da wir uns neue Arten des physikalischen Weltraumlifts vorstellen können, muß es gewiß auch neue Arten des metaphorischen Weltraumlifts geben. Nicht einfach Aliens, die uns ein bißchen ähneln, sondern radikal unterschiedliche neue Arten von Leben.
    Was anders könnte auch auf einem Neutronenstern leben?
    Sie warten auf uns.

SIEBENUNDVIERZIG
    Man braucht Chelonium
    »Das war eine sehr unangenehme Angelegenheit«, sagte der Dekan. »Zum Glück hielten wir uns nicht wirklich dort auf.«
    Rincewind saß am Ende des langen Tisches, das Kinn auf eine Hand gestützt.
    »Ach?« erwiderte er. »Ihr glaubt, das sei schlimm gewesen? Laßt euch mal einen Kometen auf den Kopf fallen. Das ist ein interessantes Erlebnis.«
    »Mich hat vor allem die Musik genervt«, sagte der Oberste Hirte.
    »Oh, gut, dann können wir uns ja freuen, daß der Planet wieder zu einem Schneeball geworden ist«, meinte Rincewind.
    »Ich rufe diese Versammlung zur Ordnung«, sagte Ridcully und klopfte auf den Tisch. »Wo ist der Quästor?«
    »Ich habe ihn vor einer halben Stunde gesehen«, sagte der Dekan.
    »Wir sind auch so beschlußfähig«, stellte Ridcully fest. »Nun … der magische Fluß hat fast ganz nachgelassen, doch das Modelluniversum scheint sich mit einer eigenen, inneren Kraft weiterzuentwickeln, wie HEX berichtete. Es ist erstaunlich, wie dort alles danach strebt, auch weiterhin zu existieren. Wie dem auch sei … Meine Herren, das Projekt ist zu Ende. Es hat uns vor allem gezeigt, daß man eine Welt nicht aus diesem und jenem erschaffen kann. Für eine richtige Welt braucht man Chelonium. Und natürlich auch Narrativium – andernfalls bekommt man als Leben nur lauter erste Kapitel. Ein Komet sollte nicht das Ende einer Geschichte sein. Eis und Feuer … Das ist sehr primitiv.«
    »Arme alte Krabben«, sagte der Oberste Hirte.
    »Leb wohl, Wellhornschnecke«, seufzte der Dozent für neue Runen.
    »Was ist mit den Geschöpfen, die den Planeten verlassen haben?« fragte Ponder.
    »Äh …«, machte Rincewind.
    »Ja?« wandte sich der Erzkanzler an ihn.
    »Oh, nichts. War nur so ein Gedanke … Es könnte bestimmt nicht funktionieren.«
    »Einige der Bären wirkten recht intelligent«, sagte Ridcully und schlug sich damit auf die Seite einer Lebensform, die gewisse Ähnlichkeit mit ihm aufwies.
    »Ja, ja, vermutlich waren es die Bären«, entgegnete Rincewind schnell.
    »Wir konnten die Welt nicht die ganze Zeit über beobachten«, sagte Ponder. »Es wäre durchaus möglich, daß sich etwas ganz schnell entwickelt hat.«
    »Ja, das stimmt, vermutlich hat sich etwas ganz schnell entwickelt«, bestätigte Rincewind. »Bestimmt gab es keine unbefugten Einmischungen.«
    »Ich wünsche den Leuten viel Glück, wie immer sie auch aussehen mögen«, sagte Ridcully. Er ordnete seine Papiere. »Nun, das wär’s. Es liegt mir fern zu behaupten, die vergangenen Tage seien nicht interessant gewesen, aber die Realität ruft. Ja, Rincewind?«
    »Was machen wir mit dem

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