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Die Geliebte des griechischen Reeders

Die Geliebte des griechischen Reeders

Titel: Die Geliebte des griechischen Reeders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Lynne
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schätzen gelernt.
    An einem griechischen Festtag hatte Lindy dort abends unter einer Platane gesessen und zugesehen, wie Atreus ausgelassen mit den anderen Männern tanzte. Nur hier, hatte er ihr irgendwann erzählt, habe er sich in seiner Jugend wirklich frei und glücklich gefühlt. Beinahe seine gesamten Ferien hatte er als Junge auf der Insel verbracht. Hier hatte er segeln gelernt und kannte jeden Bewohner beim Namen. Auch jetzt blieb Atreus in den engen Gassen immer wieder stehen, um Menschen zu begrüßen und sich nach ihrer Familie zu erkundigen.
    Gelegentlich segelten sie auch zur Insel Rhodos, die mehr Luxus und Trubel zu bieten hatte als das verträumte Thrazos. Bei einem Juwelier auf Rhodos hatte Atreus für Lindy modernen Designerschmuck entdeckt und ihr spontan gekauft. Während eines ausgedehnten Einkaufsbummels durch die Boutiquen fanden sie luftige Sommerkleider, Shorts und leichte Blusen, mit denen Lindy sich für die Hitze in Griechenland ausstattete.
    Theo nahmen sie fast immer mit. In der ersten Woche war er in der Inselkirche in einer schlichten, ergreifenden Zeremonie getauft worden. Er war ein unkompliziertes Baby, das überall schlief und wenig weinte. Jedes Mal, wenn Lindy in seine großen blauen Augen sah, durchströmte sie eine Welle des Glücks.
    Jetzt blickte Lindy ihren kleinen Sohn seufzend an. „Ich habe alles verdorben“, wiederholte sie unglücklich. „Wie gern würde ich mich für mein Verhalten in der Hochzeitsnacht entschuldigen, aber dein Vater scheint das nicht verstehen zu wollen.“ Oft genug hatte sie ihm Zeichen gegeben und Andeutungen gemacht, doch er reagierte einfach nicht.
    Mehrfach hatte sie den ersten Schritt getan, seine Hand ergriffen, sich sexy gekleidet, ihn angelächelt, verlangend angesehen, zu flirten versucht. Umsonst. In ihrer Verzweiflung hatte sie sich auf dem Jachtdeck sogar oben ohne ausgestreckt, doch Atreus hatte sie nur gewarnt, sie könne sich einen Sonnenbrand holen.
    Entweder fand er sie nicht mehr attraktiv, oder sie musste sich tapfer zu einer Entschuldigung durchringen, um das Eis zu brechen.
    Nachdem Atreus sich an diesem Abend wieder in sein Büro zurückgezogen und Lindy den Kleinen schlafen gelegt hatte, entschloss sie sich, den Stier bei den Hörnern zu packen.
    Fragend blickte Atreus auf, als sie an der offenen Tür erschien. „Was ist?“
    Lindy schoss das Blut ins Gesicht, mit zitternden Händen strich sie sich das Sommerkleid zurecht. „Ich bitte dich um Entschuldigung. Es tut mir ehrlich leid, dass ich in der Hochzeitsnacht so schrecklich zu dir war.“
    Er hob den Kopf, lehnte sich im Sessel zurück und betrachtete sie interessiert. „Tatsächlich? Und warum hast du damit so lange gewartet?“
    Nach allem, was diese Entschuldigung sie gekostet hatte, wäre Lindy jetzt fast explodiert. Atreus war und blieb ihr ein Rätsel. Nie tat er, was sie erwartete. Hier stand sie vor ihm und wollte sich mit ihm versöhnen, doch er spielte einfach nicht mit! „Du hast ja auch nicht versucht, auf mich zuzugehen“, hielt sie ihm hilflos vor.
    â€žWarum sollte ich? Du musstest zu mir kommen – wovor du höllische Angst zu haben scheinst“, bemerkte Atreus trocken. „Genauso hast du reagiert, als du merktest, dass du schwanger bist.“
    Sie warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. „Fang bitte nicht wieder damit an. Das ist lange vorbei.“
    â€žNein, ganz und gar nicht. Du verheimlichst mir immer noch einiges. Und ich hielt dich einmal für so offen und ehrlich.“
    â€žIch habe mich in der Hochzeitsnacht sehr dumm benommen.“ Lindy verschränkte die Finger ineinander und suchte nach den richtigen Worten. „Selbst jetzt weiß ich nicht, wie ich dir mein Verhalten erklären soll.“
    â€žDann wirst du dir etwas einfallen lassen müssen. Solange du mir nämlich keine zufriedenstellende Erklärung lieferst, werde ich dich nicht mehr anrühren“, stellte Atreus klar.
    Diese Kriegserklärung war deutlich.
    Stumm kämpfte Lindy mit sich. „Du bist schrecklich eigensinnig.“
    Atreus erhob sich und kam auf sie zu. „Keineswegs. Ich war sogar sehr großzügig. So mancher Mann hätte dich noch in der Hochzeitsnacht verlassen. Ich bin geblieben und habe dir Zeit gelassen, zur Vernunft zu kommen – was du bisher nicht geschafft hast.“
    Lindy beherrschte sich nur noch

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