Die Geliebte des griechischen Reeders
ihm.
âHör auf damit, Lindy!â, flüsterte Elinor ihr mahnend zu. âDu quälst dich nur, und das ist unsinnig. Wenn Atreus wirklich etwas an Krista läge, hätte er sich nicht für dich entschieden.â
âDas sehe ich andersâ, widersprach Lindy unglücklich. âAtreus hat mich nur geheiratet, weil er das Beste für sein Kind wollte. Hast du gesehen, wie seine Familie Krista begrüÃt hat? Für diese Leute ist sie nach wie vor die Frau, die er hätte heiraten sollen.â
âIch habe auch gesehen, wie die weiblichen Familienmitglieder Theo anhimmelten, als das Kindermädchen mit ihm erschien. Er ist die nächste Generation, und ich muss sagen, er versteht es blendend, das Eis zu brechen.â
Der kleine Eisbrecher schmiegte sich in Lindys Arme, die langen schwarzen Wimpern ruhten auf seinen rosigen Wangen, er schlummerte selig. Zart küsste Lindy ihn auf die Stirn. Als sie wieder zu Atreus und Krista blickte, fiel ihr auf, dass sie jetzt ernsthaft über etwas sprachen. Schnell blickte Lindy fort. Sie durfte sich ihren Hochzeitstag nicht mit Selbstzweifeln verderben.
Danach vermied sie es, Krista zu erwähnen. Schon vorher war ihr Atreusâ vorwurfsvoller Blick nicht entgangen, sobald sie auf die Griechin zu sprechen kam. Ich muss mich zusammenreiÃen, nahm Lindy sich vor. SchlieÃlich war sie seine Ehefrau, und Krista nur eine Exfreundin.
Dennoch fiel es ihr schwer, gleichmütig zu bleiben, als die blonde Schönheit ihr einen triumphierenden Blick zuwarf, während Atreus erneut mit ihr tanzte.
Später am Abend flog das frisch getraute Ehepaar mit Theo im Privatjet nach Griechenland, begleitet von Sausage und Samson. Lindy war erschöpft und verschlief den gröÃten Teil des Fluges. Als sie kurz vor der Landung erwachte, fühlte sie sich wunderbar erfrischt.
Thrazos! Atreusâ Privatinsel und für ihn der schönste Ort der Welt. Er hatte ihr vorgeschlagen, die Flitterwochen auf seiner Insel zu verbringen.
In der Dunkelheit konnte Lindy von der Umgebung nicht viel sehen, die Villa jedoch war in helles Licht getaucht. Am Fuà des Hügels glitzerte im Mondlicht das Meer, während sie von der Hubschrauberlandefläche zur Terrasse hinaufstiegen. Atreus übergab Theo dem Kindermädchen, das ihn zu Bett bringen sollte.
âAch, ist das schön!â Lindy betrat einen groÃen Raum mit Natursteinwänden, gemütlichen Holzmöbeln und hellen Vorhängen. Die bodentiefen Fenster boten einen atemberaubenden Blick über das Meer.
âWenn nicht etwas Unvorhergesehenes dazwischenkommt, können wir hier sechs Wochen bleiben, mali mou .â Atreus lächelte vergnügt, als Lindy sich überrascht zu ihm umdrehte. âDeswegen habe ich den ganzen letzten Monat so viel gearbeitet â damit wir hier auf der Insel möglichst lange flittern können.â
âWenn ich das gewusst hätte! Du schienst ständig so beschäftigt zu sein â¦â
âJetzt nicht mehr, glikia mou. â Sanft strich Atreus ihr das Haar aus dem Gesicht.
Nun konnte sie nicht mehr an sich halten. âHast du viele Frauen hierher gebracht?â
Er warf ihr einen fragenden Blick zu. âNein.â
âUnd Krista?â Lindy musste einfach wissen, wie tief die Griechin in sein Leben verwoben gewesen war.
Er kniff die Augen zusammen. âJa, sie war hier.â
Ein eisiger Schauer überlief sie. Hätte sie nur den Mund gehalten! Sie zuckte die Schultern. âIch weià selbst nicht, warum ich das gefragt habe.â
âDie Einzige, mit der ich jetzt hier sein möchte, ist meine Frau.â Atreus beugte sich über sie und bedeckte ihre Lippen mit seinen.
Wie berauscht erwiderte Lindy den Kuss und drängte ihm entgegen. Mehr brauchte sie Atreus nicht zu zeigen. Er hob sie hoch und trug sie den Gang entlang in ein groÃes luftiges Schlafzimmer mit Verandatüren, die zur Terrasse hinausführten. Behutsam legte er sie auf das breite Bett und kniete vor ihr, um ihr die Schuhe auszuziehen.
Hat er hier mit Krista geschlafen? musste Lindy unwillkürlich denken, ehe Atreus sie leidenschaftlich küsste und die Welt um sie her versank. Es war so lange her, seit er das letzte Mal mit ihr geschlafen hatte. Es hatte keinen Kuss, keine Liebkosung mehr gegeben, durch nichts hatte er erkennen lassen, dass er sie wieder begehrte â bis zu dem Moment in der Kirche, als er
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