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DIE GELIEBTE DES MILLIARDAERS

Titel: DIE GELIEBTE DES MILLIARDAERS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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normal zu atmen. Und eine rationale Erklärung für das zu finden, was gerade vorgefallen war – wenn es sich überhaupt rational erklären ließ. Es war wirklich nicht geplant gewesen. Sobald er Carly berührt hatte, war er komplett außer Kontrolle geraten und hatte nicht verhindern können, was mit ihm passiert war.
    „Wir dürfen nicht“, sagte sie entschieden und traurig zugleich.
    „Was nicht?“ fragte er. „Wir dürfen uns nicht begehren? Meinst du das etwa?“
    „Genau. Es darf nicht wieder vorkommen“, nickte Carly schnell.
    Verwirrt und frustriert ließ Ricardo sie los. Sie wollte ihn, und er wollte sie. Also warum benahm sie sich so? Eines wusste er ganz sicher: Früher oder später würde er mit ihr schlafen. Und früher wäre ihm zweifellos lieber.
    Zum Glück war Ricardo ihr nicht bis ins Zimmer gefolgt. Wenn er das getan hätte, hätte sie ihm nicht länger widerstehen können. Und sie musste ihm widerstehen, weil sie ihn so sehr begehrte, dass es gefährlich für sie war.
    Aber warum fühlte sie sich so stark zu ihm hingezogen? Warum wollte sie ihn und hatte noch nie einen von den anderen Männern gewollt, die sie kennen gelernt hatte?
    Weil sie im Grunde ihres Herzens wusste, dass er anders war? Dass sie seelenverwandt waren? Weil er ebenso wie sie eine schlimme Kindheit gehabt und nicht die Liebe und Fürsorge erfahren hatte, die jedem Kind geschenkt werden sollten?
    Ihre unglückliche Kindheit hatte sie für immer gezeichnet, und Carly wusste, dass seine ihn ebenfalls gezeichnet haben musste. Nicht einmal Jules und Lucy, die alles über sie zu wissen glaubten, kannten die ganze Wahrheit. Carly war hinter einem Krankenhaus zwischen den Müllcontainern gefunden worden. Ein Stadtstreicher hatte ihr jämmerliches Geschrei gehört und sie zwischen einem Haufen alter Lumpen entdeckt. Nur unerwünschte Kinder landen auf dem Müll. Nur Kinder, die keiner haben will. Kinder, die es nicht wert sind, ein Zuhause zu haben. Ihre Mutter hatte sie dort zum Sterben zurückgelassen. Wenn ihre leibliche Mutter sie schon nicht geliebt hatte, war es doch eigentlich kein Wunder, dass ihre Adoptivmutter sie auch nicht lieben konnte.

7. KAPITEL
    „Du hast gestern Nacht erwähnt, auf deinem Konto sei kein Geld mehr, weil du deinen Eltern helfen musstest.“
    Vor Schreck ließ Carly fast das Glas Mineralwasser fallen. Unsicher stellte sie es ab. Sie waren einige Stunden später als ursprünglich geplant an Bord von Ricardos Privatjet gegangen, aber er hatte ihr keine Erklärung für die Verzögerung genannt. Bald würden sie auf dem John F. Kennedy Airport landen und nach Long Island in die Hamptons weiterreisen.
    „Ich hätte das nicht sagen sollen“, erwiderte Carly verlegen. „Und ich hätte es auch bestimmt nicht getan, wenn du mich nicht so wütend gemacht hättest.“
    „Ich habe dich falsch eingeschätzt, und ich habe mich dafür entschuldigt. Ein Mann in meiner Position sieht die Motive anderer Menschen mit der Zeit sehr zynisch. Warum musstest du deinen Eltern mit Geld aushelfen? Bist du ein Einzelkind?“
    „Ich … ich hatte eine Schwester …“ Carly wollte dieses Gespräch unbedingt beenden.
    „Hatte?“ wiederholte Ricardo.
    „Ja. Sie … Fenella ist vor einigen Monaten gestorben“, antwortete Carly widerstrebend.
    „Tut mir Leid. Das muss ziemlich schrecklich für dich gewesen sein.“
    „Fenella und ich waren nicht richtig miteinander verwandt. Ich … ihre Eltern haben mich adoptiert, als ich zehn Jahre alt war. Sie haben sie abgöttisch geliebt und sind natürlich am Boden zerstört.“
    „Aber du bist es nicht?“ hakte Ricardo nach.
    „Nein, das stimmt. Wir waren sehr verschieden. Und Fenella war natürlich ihr Lieblingskind. Eine Adoption funktioniert nun mal nicht immer so, wie die Leute hoffen.“ Weil es ihr so schwer fiel, über dieses Thema zu reden, sah Carly angestrengt auf ihre Hände.
    Ihm war klar, dass sie sich von ihm zurückzog. Sie wollte ihn nicht in ihr Privatleben lassen. Zu seinem Erstaunen störte und kränkte es ihn, wie ungern sie mit ihm offen über ihr Leben sprach. Warum hatte er bei ihr diesen unwiderstehlichen Drang, mehr zu erfahren? Mehr? Oder sogar alles, was es zu erfahren gab?
    Das ist nur die Neugier des Arbeitgebers, versicherte er sich. Schließlich wäre sie seine Angestellte, wenn er die Agentur kaufte.
    „Was meinst du damit, eine Adoption funktioniert nicht immer? Warst du nicht glücklich bei deinen Adoptiveltern?“
    „Warum stellst du

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